Denkwürdiger Abend in Versmold: Viele Fotos und alle Emotionen zum furiosen Derby

Loxten. Derbys haben ihre eigenen Gesetze, weiß der Volksmund. Und das Regionalliga-Duell zwischen den Sportfreunden Loxten und der TSG Harsewinkel ist der jüngste Beweis dafür. Denn in der bisherigen Handball-Saison hat praktisch nichts darauf hingedeutet, dass Spitzenreiter Loxten ausgerechnet gegen den holprig gestarteten Nachbarn den ersten Punkt abgibt. Doch nach dem intensiven 28:28 (15:10) müssen die Frösche sogar froh sein, dass sie überhaupt etwas mitnehmen dürfen. Gratulationen will Gäste-Trainer Timo Schäfer nach Spielende nicht annehmen. &bdquo;Wir haben nicht gewonnen. Aber wir haben alles auf der Platte gelassen, und natürlich ist heute vieles so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben“, gibt Schäfer zu. Seine Schützlinge dürfen sich nach diesem nicht immer hochklassigen, aber umso nervenaufreibenderen Duell als moralischer Sieger fühlen, denn sie haben etwas geschafft, was in dieser Saison noch keiner Mannschaft gelungen ist: Harsewinkels Defensive stoppt Loxtens Ex-Profi Julian Possehl, dem nur ein Tor gelingt, und knackt auf der Gegenseite den Abwehrbeton der Hausherren. Alexander Engelhardt und der ehemalige Loxtener Marlon Meyer sperren wie zwei Räumfahrzeuge auf der Autobahn eine Gasse für Julian Borren frei, der als Rückraum-Schütze mit viel Tempo aus der Tiefe immer wieder durchbricht. Mit zehn Toren ist &bdquo;Hansi“ Harsewinkels Matchwinner. Denkwürdiges Derby in Versmold mit furiosem Finale Außerdem behalten die Gäste kühlen Kopf, als Loxten dank starker Arbeit der Abwehr um Marco Possehl mit einem 4:0-Lauf kurz vor der Halbzeit auf 15:9 (28.) davonzieht. Beim Pausenplausch vermisst der eine oder andere der 800 Zuschauer in der ausverkauften Arena noch das letzte Derbyfeuer, doch davon soll es im zweiten Durchgang mehr als genug geben. Dass Loxtens bisher so sattelfeste Defensive aus dem Nichts völlig ins Schwimmen gerät, heizt die Stimmung an. &bdquo;Mit der Umstellung auf die 5:1-Abwehr hat sich vor der Halbzeit alles so leicht angefühlt, aber dann haben sich immer mehr Baustellen aufgetan und wir haben viel zu viele Zweikämpfe verloren“, sagt später SFL-Trainer Thomas Lay. Lesen Sie auch: &bdquo;Habe alles versucht“: Loxtens Fan-Liebling verpasst sein Spiel des Jahres Es spricht für den Coach, dass er den Punktverlust im Spielerkreis nach Abpfiff sogar auf seine Kappe nimmt. Denn trotz all seiner Erfahrung an der Seitenlinie gelingt es Lay nicht, die Negativspirale mit taktischen Kniffen zu stoppen. Alle Abwehrmaßnahmen gegen Borren verpuffen, der überraschend spät eingewechselte Linkshänder Aaron von Ameln kann keine Akzente mehr setzen und Lay selbst bringt sein Team mit einer Zeitstrafe wegen Meckerns beim Stand von 26:23 (53.) zusätzlich noch mehr in die Bredouille. Ex-Loxtener Steinkühler hat es beim letzten Wurf in der Hand Die Loxtener haben es dem kämpferischen Einsatz von Nils Patzelt, der trotz muskulärer Probleme vorangeht, und der individuellen Klasse des Trios Florian Schöße (acht Tore), Jan Hübner (5) und Jannis Louis (7) zu verdanken, dass sie am Ende immerhin noch einen Punkt holen. Nachdem Liam Lindenthal Harsewinkel beim 28:27 (58.) erstmals seit dem 2:1 (6.) wieder in Führung gebracht hat, trifft Louis vom Siebenmeterpunkt zum 28:28. Es wäre ein weiteres kurioses Kapitel im Aufeinandertreffen der Dauerrivalen gewesen, wenn ausgerechnet der schon vor einigen Jahren in Loxten aussortierte Routinier Heiner Steinkühler mit dem letzten Wurf sogar noch den Auswärtssieg perfekt gemacht hätte. Auch interessant: Die Highlights der Endrunde in Versmold: SF Loxten und TG Hörste siegen Der Ball überwindet zunächst auch den Loxtener Block, doch klatscht zum Glück für den wohl machtlos gewesenen Schlussmann Alex Greitens rechts oben an die Latte. Die Punkte werden schließlich geteilt werden, sodass sowohl die Loxtener als auch die Harsewinkeler Fans nicht ganz unzufrieden nach Hause gehen. Nur mit ein bisschen Wehmut, dass dieses Derby das vorerst letzte in der Sparkassenarena gewesen ist, falls Loxten den angepeilten Aufstieg schaffen sollte. Die Statistik und die Stimmen zum Derby Statistik: SF Loxten: M. Possehl (1.-38.), Greitens (39.-60.), Weischer, Menger (1), Brockmeyer, Patzelt (5), Schidetzky (1), Möllmann, Louis (7), von Ameln, Kalter (n.e.), Hübner (5), J. Possehl (1), Schöße (8). TSG Harsewinkel: Schröder, Wetzel; Indeche, Bruns, Engelhardt (1), Lindenthal (6), Borren (10), Steinkamp, Grüger (3), S. Bröskamp (n.e.), Kösters (1), Meyer (2), von Boenigk, Eichelsbacher (1), Wunsch, Steinkühler (4). Zuschauer: 800. Stimmen: Julian Possehl (SF Loxten): &bdquo;Eine fantastische Atmosphäre. In der zweiten Halbzeit verlieren wir den Kopf und müssen von einem glücklichen Punkt sprechen. Ich selbst bin heute ziemlich bedient und hatte mir deutlich mehr vorgenommen. Timo Schäfer (Trainer Harsewinkel): In der ersten Halbzeit tun wir uns auch mit einer Zeitstrafe wegen Meckerns selber weh und rennen einem zu großen Rückstand hinterer. Gegen Hansi Borren gab es dann keine Lösungen. Heiner Steinkühler (TSG Harsewinkel): Wir hatten am Anfang zu großen Respekt vor Loxten und am Ende etwas Angst zu gewinnen. Bei meinem letzten Wurf hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl, dass er reingehen könnte. Thomas Lay (Trainer SF Loxten): In der ersten Halbzeit sind wir vorne, weil wir besser decken. Danach gehen nach und nach immer mehr Baustellen auf, besonders Borren hat uns große Probleme bereitet. Florian Schöße (SF Loxten): &bdquo;Für die Zuschauer ein geiles Spiel und auch für uns Spieler in der Kommunikation durch die Lautstärke eine Herausforderung. Harsewinkel hatte mehr Biss und hat sich nie aufgegeben. Dabei hatte ich lange nicht das Gefühl, dass wir verlieren könnten.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Der ausführliche Liveticker vom &bdquo;Haller Kreisblatt“ zum Nachlesen Der Ticker wird nicht korrekt dargestellt? Hier geht es direkt zu allen Infos.

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