Last-Minute-Spektakel in Brockhagen: TuS ringt Isselhorst einen Punkt ab

Altkreis Halle. Wow! Was für ein Derby in der Handball-Oberliga. Der TuS Brockhagen ringt nach einem packenden Kampf dem Nachbarverein TV Isselhorst beim 22:22 (10:11) einen Punkt ab. TuS-Trainer Thilo Stinhans hat die Gründe des Erfolges schnell ausgemacht. Die Analyse zum Sieg bei der HSG Gevelsberg-Silschede (Regionalliga) fällt auch Loxtens Trainer Thomas Lay leicht. Regionalliga: HSG Gevelsberg-Silschede - SF Loxten 27:33 (15:16) Die Spielanalyse von Loxtens Trainer Thomas Lay begann am Sonntagmorgen wenig überraschend. Das lag zum Einen am Ergebnis. Die favorisierten SF Loxten setzten sich bei der HSG Gevelsberg-Silschede verdient 33:27 (15:16) durch. Zum anderen nahm der Coach Bezug auf die Vergangenheit. &bdquo;Es war wie immer ein hart umkämpftes Spiel“, sagte Lay – um mit einer Sport-Phrase nachzuschieben: Die Auswärtsfahrt wurde zum &bdquo;erwartet schweren Spiel“. Dabei erwischte das Team aus dem Versmolder Ortsteil den deutlich besseren Start. Loxtens drittliga-erfahrener Neuzugang Florian Schöße brachte sein Team vom Siebenmeter-Punkt 11:4 (18.) in Führung. Aber die Hausherren haben laut Lay &bdquo;eine Menge Qualität“. Nach 24 Spielminuten war die HSG beim 11:12 wieder auf Schlagdistanz. Taktisches Mittel: Loxten stellt Deckung um Die Sportfreunde reagierten und Lay stellte die Deckung von einer defensiven 6:0-Formation auf die etwas offensivere 5:1-Variante um. &bdquo;Dadurch standen wir deutlich stabiler“, so der Coach. Dennoch entwickelte sich ein enges und sehenswertes Spiel in der höchsten westfälischen Spielklasse. Bis zur 40. Minute lieferten sich die beiden Regionalligisten ein enges Rennen, sehr zur Freude des mitgereisten Fananhangs. Nach dem 20:21 (40.) der HSG schaffte Loxten einen ersten kleinen Befreiungsschlag und enteilte auf 25:22 (47.). Über 28:23 (51.) und 31:25 (54.) bogen die Gäste endgültig auf die Siegerstraße ein. &bdquo;Gevelsberg-Silschede ist nicht so breit aufgestellt wie wir“, analysierte Thomas Lay. Die Hauptlast ist dort auf drei bis vier Spieler verteilt. Loxten stellte die Deckung noch einmal um und zog den Hausherren, die mit 3:7 Punkten mitten im Abstiegskampf stecken, damit den Zahn. &bdquo;Wir konnten noch gut nachlegen“, so der Trainer. &bdquo;Der Sieg fällt allerdings etwas zu hoch aus.“ Schließlich stellte das Kellerkind Aufstiegsaspirant Loxten vor eine durchaus knifflige Aufgabe. Auch interessant: Neuer &bdquo;Mitarbeiter“ für SF Loxten Loxten: Greitens, M. Possehl; Weischer (3), Menger (5), Brockmeyer, Schidetzky, Möhlmann (5), Louis (5/1), von Ameln, Kalter, Hübner (6), J. Possehl (3), Schöße (6/2). LIT 1912 II - TG Hörste 49:32 (23:17). Dass diese Regionalliga-Saison ausschließlich schwere Spielen bereithält, war bei der TG Hörste allen bewusst. Aber die 32:49 (17:23)-Schlappe bei LIT 1912 II zu verdauen, wird einige Tage brauchen. &bdquo;Ich habe als Trainer – auch im Jugendbereich – noch nie in einem Spiel 49 Gegentore kassiert“, sagte Trainer Matthias Baier. Und nannte die Hauptgründe für die Torflut, die mit 26 Gegentreffern nach der Pause beängstigend anwuchs: &bdquo;Wir haben den ersten Rückraum des Gegners einfach nicht verteidigt bekommen. Auch beide Torhüter haben nichts an die Finger gekriegt.“ Hörstes Gegner teils in einer anderen Liga Über 6:6 (10.) und 8:10 hielten die Gäste noch mit. Dann verletzte sich Abwehrchef Timon Lepper am Finger und konnte nicht weitermachen. Weil neben dem verletzten Lukas Burstädt auch Jonathan Schröder beruflich bedingt fehlte, fielen gleich drei zentrale Figuren für eine 6:0-Deckung aus. Das nutzte die zweite Reihe des Gegners schonungslos: Der bei GWD Minden ausgebildete Tjorven Sturhahn (11 Tore), Jannik Borcherding (7) und Litauens Ex-Nationalspieler Benas Petreikis (7) waren nicht aufzuhalten. &bdquo;Das ist dann in den Zweikämpfen eine eigene Liga. Außerdem machen sie praktisch keinen Fehler“, beschrieb Baier die Qualität des Gegners. Der stellte mit einer 5:1-Serie zum 18:11 (22.) frühzeitig die Weichen, erhöhte später über 37:27 (47.) und 44:29 (52.). Hörstes Versuch mit einer offensiven 3:2:1-Deckung ging nach hinten los. Baier: &bdquo;Wir müssen ruhig bleiben und hart daran arbeiten, besser zu werden.“ Hörste: Stroh (20.-40.), Joswig (1.-20./40.-60.); Schäper (10), Tarner (6), S. Burstädt (5), Dreazzani (3), Schuster (3), Steinlechner (3/2), Hagemann (2), Herschel, Lepper, Niemann, Zöllner. Oberliga: TuS Brockhagen - TV Isselhorst 22:22 (10:11) 66 Spielsekunden vor Schluss mit zwei Toren im Rückstand, trotzdem – na klar – musste Thilo Stinhans im letzten Team-Timeout Zuversicht verbreiten: &bdquo;Das geht noch unentschieden aus“, feuerte der TuS-Trainer die Brockhagener Handballer an. Und gestand hinterher: &bdquo;Dass es dann so kommt, kannst du natürlich nicht planen.“ Der TV Isselhorst vergab beim Stand von 22:20 im Angriff, Yannick Sonntag traf für Brockhagen 17 Sekunden vor Abpfiff zum 21:22, riss dabei gleichzeitig eine Zeitstrafe gegen Niklas Reckmann. In Überzahl rettete der TuS dann tatsächlich noch einen Punkt: Beim TVI versagten in Ballbesitz die Nerven, Yannec Ergun provozierte ein gegnerisches Stürmerfoul und bediente per Freiwurf mit langem Pass den vorne postierten Mathis Griese, der ein, zwei Sekunden vor Spielende zum 22:22 (10:11)-Endstand traf. Eine Jubeltraube in Rot drohte den Torschützen an der Hallenwand schier zu erdrücken. Dramatik pur für TuS Brockhagen In diesen dramatischen Schlusssekunden ging der Brockhagener Plan voll auf. Als Isselhorst dagegen mit drei Toren in vier Minuten aus dem 19:19 (49.) eine 22:19-Führung gemacht hatte, da sah alles nach der zweiten Brockhagener Niederlage im dritten Saison-Heimspiel aus. &bdquo;Das war unsere mit Abstand schwächste Angriffsleistung. 50 Minuten haben wir vorne kaum einen wichtigen Zweikampf gewonnen und uns immer wieder in ganz schwierige Abschlusssituationen bringen lassen“, kritisierte Thilo Stinhans. Lesen Sie auch: Saisonauftakt in Steinhagen und Brockhagen Auf beiden Seiten dominierten zwei extrem aggressive Deckungsreihen. Resultat war &bdquo;ein furchtbar schlechtes Handballspiel mit extrem vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten“, wie Gästetrainer Stefan Hamsen feststellte. Er haderte mit der mangelnden Cleverness seiner Mannschaft in den Schlussminuten – und mit der mangelhaften Abschlussquote nach Gegenstößen oder vom Kreis: &bdquo;Die klareren Chancen habe ich bei uns gesehen“, sagte Hamsen.In Abwesenheit von Urlauber Patrick Schmidt stand immer wieder Philipp Süllwold mit einer über 60 Minuten starken Torwartpartie im Weg. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von 1. Damen TuS Brockhagen (@woelfeklasse) Diese Qualität in Verbindung mit &bdquo;unserer bisher besten Abwehrleistung“ hob auch Thilo Stinhans hervor: &bdquo;Wir haben Isselhorst vor Riesenaufgaben gestellt und dafür gesorgt, dass sich deren Angriff nie richtig entfalten konnte.“ Auch dank dieser Tugend waren die Brockhagener mit 5:2 in die Partie gestartet, bis zur 12. Minute mussten schon zwei Gästeverteidiger auf die Strafbank. Aber Schlüsselspieler Marius Pelkmann war nach einer frühzeitigen Verletzung danach gehandicapt. Isselhorst verbarrikadierte immer besser den eigenen Kasten und wendete das Blatt vom 6:8 zur 10:8-Gästeführung (25.). Moritz Lünstroth kam jetzt zu Kontertoren und auch der TVI-Rückraum traf zweimal.Obwohl Lennart Philipp zweimal per Siebenmeter an Patrick Gerloff scheiterte und jetzt auch der Gästetorwart zum Faktor wurde, kam der TuS zurück, führte 15:14 und 18:17 (46.), blieb aber nach dem 19:19 elf Minuten ohne Feldtor. Um dann in 17 Sekunden noch zweimal zu treffen Nach Spektakel: Brockhagens Trainer stolz und erleichtert Thilo Stinhans schwankte zwischen Stolz und Erleichterung: &bdquo;Nach diesem Verlauf ist der Punktgewinn natürlich mehr als glücklich, aber wir haben eben nie aufgegeben.“ Kollege Stefan Hamsen konnte in dieser Hinsicht mitgehen, kritisierte aber aus dem Isselhorster Blickwinkel die Schiedsrichter aus Recklinghausen: &bdquo;Da haben wir heute noch gegen eine Zusatzsache gekämpft.“ Brockhagen: Süllwold, Nikel (bei 7m); Philipp (5/4), Griese (3), Mescher (3), Sonntag (3), T. Braun (2), Bzdega (2), Ergun (2), Pelkmann (2/1), Doherty, Linkert, Eckstein.Isselhorst: Linke (1.-40.), Gerloff (40.-60.); Lünstroth (8/3), Kollenberg (2), Martinez (2), Reckmann (2), Schräder (2), Tubbesing (2), Vossen (2), Marquardt (1), Wiese (1), Eweler, Thormann, Toelke, Walhorn.Zeitstrafen: 1:4.Siebenmeter: 5/7:3/3 (Philipp (2) scheitert an Gerloff).Schiedsrichter: Zoghbi/Mohr (Recklinghausen).Zuschauer: 350.

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