Junger Mann aus Borgholzhausen zählt als Quereinsteiger zu den Besten in NRW

Borgholzhausen. Als Matthias Lindemann die Halle seines Volleyballvereins das erste Mal betrat, waren seine Ambitionen bescheiden. &bdquo;Ich wollte mich einfach bewegen und Anschluss finden“, sagt er: &bdquo;Nur zum Spaß – ganz ohne Leistungsdruck.“ Gerade erst war der Borgholzhausener ins Rheinland nach Köln gezogen, um dort zu studieren. &bdquo;Und weil ich in der Schule in dem Sport ganz gut war und zwei Jahre eine AG besucht habe, bin ich einfach mal zum Training gegangen.“ Jahrelang war für den 24-Jährigen eigentlich der Fußball das vertraute Spielgerät. Erst lief er lange Zeit für den BV Werther auf. Später wechselte er zum Bielefelder Bezirksligisten TuS Brake. &bdquo;Mit der Entwicklung auf den Plätzen war ich zuletzt aber überhaupt nicht einverstanden“, meint er. Rassismus, Homophobie und Gewaltausbrüche: Mit jedem neuen Vorfall, der durch die Medien ging, entfernte er sich immer weiter von seinem Hobby. &bdquo;Für mich war irgendwann klar, dass ich aufhören werde und nach meinem Umzug auch nicht wieder anfange“, sagt er. Stattdessen fand Matthias Lindemann bei den Volleyballern des SC Junkersdorf Köln ein neues sportliches Zuhause. In seinem ersten Jahr war er noch für die Freizeitmannschaft des Vereins aktiv. Richtig ernst, das heißt leistungsorientiert, wurde es in seiner zweiten Saison. &bdquo;Ich habe gemerkt, dass ich gut zurechtkomme und mir durchaus noch etwas mehr zutrauen kann“, sagt er. Parallel spielte der Quereinsteiger in den Sommermonaten auch immer Beachvolleyball – und feierte dort jetzt einen riesigen Erfolg. Borgholzhausener zählt zu den Besten in NRW Gemeinsam mit seinem Partner Kevin Mehnert landete der Altkreis-Sportler bei den Westdeutschen Meisterschaften in Jülich auf dem siebten Platz. Insgesamt mehr als 6.000 Spielerinnen und Spieler hatten in 2025 in rund 900 Turnieren um die Qualifikation für den Wettbewerb gekämpft. Nur die zwölf besten Duos bei Männern und Frauen erhielten letztlich das begehrte Ticket. &bdquo;Allein dass wir dabei waren, ist immer noch unwirklich“, findet Matthias Lindemann. &bdquo;Das macht uns natürlich extrem stolz.“ Lesen Sie auch: Kuriose Sprüche in Haller Sporthalle: Was steckt da dahinter? Nur ganz knapp hatten der Wahl-Kölner und sein Gespannpartner als Letzter den Sprung in den Wettbewerb geschafft. Rund 50 Zähler mehr hatten sie gegenüber der Konkurrenz auf Rang 13 auf ihrem Konto. In den Quali-Monaten hatten Lindemann/Mehnert zwar kein Turnier gewonnen – aber mit konstanten Leistungen regelmäßig gepunktet. &bdquo;Ich denke, das war am Ende der Schlüssel zum Erfolg“, meint der junge Mann, der an der Sporthochschule seinen Bachelor in Sport und Bewegungsvermittlung für den Freizeit- und Breitensport macht. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Kreis Düren (@kreis_dueren) Praktisch seit Ostern stand Matthias Lindemann an jedem Wochenende irgendwo in NRW auf dem Sand. Dass dabei viel Zeit für andere Dinge verloren geht, weiß er natürlich. &bdquo;Ich würde es nicht machen, wenn es nicht so viel Freude bringen würde“, sagt er. Dass auch die Chemie zwischen ihm und seinen Spielpartner stimmt, macht das Ganze deutlich einfacher. &bdquo;Anders“, meint er, &bdquo;würde es auch gar nicht gehen“. Aus Borgholzhausen auf die große Sportbühne? Kevin Mehnert sei wie er erst über Umwege zu dem Sport gekommen. &bdquo;Wir vertrauen uns blind, ergänzen uns gut und ticken irgendwie auch total gleich“, sagt Matthias Lindemann. Bei den Landesmeisterschaften schlugen die beiden in Leo Bernsmann und Veit Bils aus Marl vielleicht auch deshalb das an Position fünf gesetzte Team. Insgesamt war die Bilanz mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ausgeglichen. &bdquo;Das war eine gute und absolut gelungene Premiere.“ Lesen Sie auch: Halle landet spektakulären Coup: Ehemaliger Nationaltrainer übernimmt Und weil es im so gut gefallen hat, möchte der junge Borgholzhausener auch im nächsten Jahr gerne wieder an dem Wettbewerb teilnehmen. &bdquo;Die erneute Qualifikation ist das erklärte Ziel“, sagt er. Dass es dann noch weiter nach vorne gehen kann, glaubt er aber nicht: &bdquo;Das Ergebnis zu bestätigen wird schon schwer genug“, meint er. Ein weiterer Leistungssprung wie dieser sei utopisch. &bdquo;Wo würde es dann noch hingehen?“, fragt er. &bdquo;Zu den Deutschen Meisterschaften“, sagt er und lacht. Auch wenn die Ambitionen gestiegen sind, bleibt Matthias Lindemann Realist. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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