Handballfest in Versmold: SF Loxten und TBV Lemgo begeistern 650 Zuschauer

Loxten. Ein stolze Strecke ist am Samstag in Versmold zu Ende gegangen: Nach mehr als zehn Monaten haben die Handballer von SF Loxten in eigener Halle wieder ein Spiel verloren. Anders als die 29:30-Schlappe in der Regionalliga gegen GWD Minden II im September 2024 hinterlässt das 24:38 (11:18) gegen Bundesligist TBV Lemgo aber fast nur strahlende Gesichter. Spieler und die Frösche-Fans unter den 650 Zuschauern sind sich einig: Selten hat eine Niederlage so viel Spaß gemacht. Louis erzielt den ersten Treffer für Loxten Als &bdquo;Highlight der Saisonvorbereitung“ haben die Sportfreunde den Besuch des zweimaligen Deutschen Meisters angekündigt – und damit nicht zu viel versprochen. In der ausverkauften Sparkassen-Arena brodelt die Stimmung schon vor dem Anwurf. Unbeeindruckt von tropischen Temperaturen und der Tatsache, dass er nach dem Trainingsstart am Dienstag erst eine ernsthafte Einheit mit dem Ball absolviert hat, legt der mit allen Stars angereiste Favorit aus dem Lipperland in sechs Minuten eine 6:0-Führung vor. Den Pessimisten im Loxtener Lager macht als Erster Jannis Louis einen Strich durch die Hochrechnung. 193 Treffer (zweitbester Ligawert) hat der Kreisläufer in seiner ersten Saison für das Versmolder Aushängeschild erzielt – die wenigsten aber sind so lautstark gefeiert worden wie der Siebenmeter, den der Ex-Bielefelder zum 1:6 am Lemgoer Torwart-Hünen Urh Kastelic vorbei im Netz versenkt. Loxten-Transfer Schöße schon in Topform Und plötzlich ist es da, das Selbstvertrauen, das der westfälische Vizemeister mit einer grandiosen Rückrunde in den vergangenen Monaten aufgetürmt hat. Mit jedem Angriff, jeder gelungenen Abwehraktion legen die Gastgeber jetzt ihren Respekt vor dem prominenten Gegner ab. Jan Schröders frecher Dreher und eine Glanzparade von Marco Possehl gegen den dreifachen DHB-Nationalspieler Hendrik Wagner sind weitere Signale zur Aufholjagd. Die nächsten Minuten gehören Loxten. Der Drei-Klassen-Unterschied – verpufft. Beim 7:10 (18.) ist das Team von SFL-Trainer Thomas Lay wieder dran. Kein Zufall, dass der Treffer, der TBV-Coach Florian Kehrmann zur Auszeit und Austausch seines Personals veranlasst, auf das Konto von Florian Schöße geht. Der smarte Rückraumspieler, von Drittligist TSG A-H Bielefeld nach Loxten gewechselt, avanciert zum Mann des Spiels im improvisierten schwarzen SFL-Trikot. Possehl muss gegen Ex-Club Lemgo verletzt passen Während die grünen Heim-Jerseys erst im August beflockt werden, präsentiert sich Schöße beim ersten großen Auftritt für seinen neuen Club schon in Topform. &bdquo;Er hat ein super Spiel gemacht“, lobt Lay den Rechtshänder, der mit Spielfreude und einem immensen Bewegungsradius andeutet, dass er für die Sportfreunde weit mehr sein kann, als eine Alternative zu Spielmacher Jan Hübner. Zu gerne hätte sich auch der Loxtener &bdquo;Königstransfer“ unter die Torschützen gemischt. Doch ausgerechnet vor dem Wiedersehen mit dem Club, bei dem er 2013 sein Bundesligadebüt gefeiert hat, hat sich Julian Possehl verletzt und sitzt 60 Minuten auf der Bank. Bezirksliga-Spieler treffen gegen Bundesligisten Weil auch die Urlauber Timo Menger, Daniel Schidetzky und Aaron von Ameln fehlen, beschert Lay zwei Spielern aus dem Loxtener Bezirksligateam unvergessliche Momente. Kim Dreger (zum 10:14) und Julian Müller (zum 19:29) treffen, können damit aber nicht verhindern, dass dem dezimierten Aufgebot des Außenseiters in den Schlussminuten am Ende doch die Luft ausgeht. Als Marco Possehl den Ball nach einem übermütigen Angriffsausflug seines Gegenübers Constantin Möstl in die Loxtener Hälfte am leeren TBV-Tor vorbei wirft, ist der Weg zu einem standesgemäßen Endergebnis frei. Mit stehendem Applaus verabschieden die Fans beide Teams vom Spielfeld, das jetzt den Autogramm- und Selfie-Jägern gehört. Stimmen zum Spiel Thomas Lay (Trainer loxten): &bdquo;Unsere Leistung war besser als erwartet. Aber wir müssen uns auch bei Lemgo bedanken, dass sie uns sportlich am Leben gelassen haben. Mit 60 Minuten Vollgas hätten sie uns weggeblasen.“ Julian Possehl (SF Loxten): &bdquo;Ich bin im Testspiel gegen Jöllenbeck umgeknickt und wollte kein Risiko eingehen. Die Vorbereitung wird noch sehr lang und wichtig. Natürlich hätte ich heute sehr gerne mitgespielt, aber unsere ganze Konzentration gilt dem ersten Spieltag in der Liga. Da wollen wir voll da sein.“ Florian Schöße (SF Loxten): &bdquo;Unser geheimes Ziel war es, unter 15 Toren Differenz zu bleiben. Das haben wir erreicht. Auch für die Fans war das heute ein cooles Ereignis. Wir wollen als Mannschaft hier eine Euphorie entfachen und von Anfang an zeigen, dass unser klares Ziel der Aufstieg ist.“ Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo): &bdquo;Wir sind am Anfang schnell weggezogen und haben uns dann dem Niveau des Gegners etwas angepasst. Trotzdem bin ich für das erste Spiel sehr zufrieden. Niemand hat sich verletzt und die Stimmung in der Halle war trotz der Hitze super.“ Samuel Zehnder (elffacher TBV-Torschütze): &bdquo;Für uns ging es heute darum, nach der langen Pause den Spaß am Handball wiederzufinden. Dafür war es perfekt. Ich kann mich nicht erinnern, mal ein Testspiel in einer so schönen Halle gespielt zu haben.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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