Fußballtrainer aus Versmold fordert Superstar Cristiano Ronaldo heraus

Versmold/Dammam. An Selbstvertrauen hat es ihm noch nie gefehlt. &bdquo;Ich bin der beste, der kompletteste Spieler aller Zeiten. Ich bin ein guter Kopfballspieler, ein guter Freistoßschütze, ich bin schnell und stark. Ich habe noch niemanden gesehen, der besser ist als ich“, tönte Cristiano Ronaldo vor einigen Tagen in einer spanischen Fernsehsendung. &bdquo;Aber er hat ja Recht“, findet Miguel Alvarez. Wie Fans in aller Welt hat der 42 Jahre alte Versmolder großen Respekt vor &bdquo;CR7“. Er stellt den Portugiesen sogar über dessen argentinischen Erzrivalen Lionel Messi. Und trotzdem will er ihn besiegen. Miguel Alvarez: &bdquo;Saudi-Arabien ist mein zweites Zuhause“ Am Freitag ist es so weit. Dann tritt Alvarez mit seinem Verein Al-Ettifaq in der Saudi Professional League beim Ronaldo-Club al-Nasr an. Für den Vater zweier Töchter wird es ein Spiel &bdquo;mit einem besonderen Kick“. Und das nicht nur, weil auf der anderen Seite einer der größten Promis der Welt steht. Nach den Anfängen seiner Trainerlaufbahn in Spanien, dem Heimatland seiner Eltern, öffnete ihm ein Angebot des saudi-arabischen Spitzenteams al-Nasr vor zwölf Jahren die Tür zum bezahlten Fußball. &bdquo;Traumjob in einer fremden Welt“ titelte das Haller Kreisblatt damals. Aus dieser fremdem Welt ist mittlerweile &bdquo;mein zweites Zuhause“ geworden, wie Miguel Alvarez erzählt. Rund um den Globus hat ihn seine Trainer-Karriere geführt. Der gebürtige Loxtener, der in der Jugend unter anderem für die Spvg. Versmold, Arminia Bielefeld und später für den SV Häger kickte, arbeitete als Trainer schon auf vier verschiedenen Kontinenten. Alvarez sammelte in den USA, Ägypten, Usbekistan und sogar auf den Malediven Erfolge und Erfahrungen. Der Trainer lernt jetzt sogar Arabisch Nirgendwo aber fühlt er sich so wohl wie in der Golf-Region. &bdquo;Hier werde ich als Fußball-Trainer, aber auch als Mensch geschätzt“, sagt Alvarez. Sogar die Kameraleute in den Stadien würden ihn begrüßen. Neben Spanisch, Deutsch, Englisch, Italienisch und Portugiesisch werde auch sein Arabisch immer besser.An seiner Vorliebe für den Nahen Osten kann auch die Schnelllebigkeit des Fußballgeschäfts nichts ändern, die dort besonders ausgeprägt ist. Noch vor wenigen Monaten kämpfte Alvarez in der ersten Liga der Vereinigten Arabischen Emirate um den Klassenerhalt. Doch trotz der Verpflichtung von Andres Iniesta stieg er mit dem Emirates Club am Saisonende ab. Der Kapitän der spanischen Weltmeistermannschaft beendete danach seine Karriere. Lesen Sie auch: Versmolder trainiert jetzt einen Fußball-Weltstar Miguel Alvarez zog weiter. Im Sommer heuerte er als Technischer Direktor bei Al-Arabi in Kuwait an. Weil der Club seine Zusagen aber nicht eingehalten habe, flatterte die Anfrage von Al-Ettifaq zur richtigen Zeit rein. &bdquo;Wenn du ein Angebot aus Saudi-Arabien bekommst, kannst du nicht nein sagen. Jeder will hierhin“, betont Miguel Alvarez.Verantwortlich hierfür sind offensichtlich die vielen Millionen, mit denen die Scheichs Profis aus aller Welt anlocken. Auch Miguel Alvarez verdient als Assistenztrainer und Videoanalyst gutes Geld. &bdquo;Mehr als ich in Europa für den Job bekommen würde“, verrät er. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von MASCOACH by MIGUEL ALVAREZ (@miguel.alvarezofficial) Er widerspricht aber der Behauptung, dass die Stars nur zum Abkassieren kommen. Seit er das Land vor drei Jahren verlassen hatte, habe sich viel verändert. &bdquo;Ein Unterschied wie Tag und Nacht“, sagt Alvarez. Die Vereine arbeiteten jetzt hoch professionell, die Stadien seien voll und das spielerische Niveau brauche sich hinter vielen europäischen Ligen nicht zu verstecken. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK &bdquo;Dadurch, dass viele ausländische Stars hier spielen, werden auch die lokalen Spieler immer besser“, sagt Alvarez und verweist auf den 2:1-Sieg der saudi-arabischen Nationalmannschaft bei der WM 2022 gegen den späteren Titelträger Argentinien. Im Privatjet ?zu den Auswärtsspielen Bei Al-Ettifaq, dem traditionsreichen Topclub der 1,4 Millionen-Einwohner-Metropole Dammam, gehört der Versmolder zu einem Trainerstab mit mehr als 30 Personen. &bdquo;Wir haben einen eigenen Küchenchef, drei Trainingsplätze und einen eigenen Privatjet, mit dem wir zu den Auswärtsspielen fliegen“, erzählt Alvarez. Viele Veränderungen hatte Cheftrainer Steven Gerrard auf den Weg gebracht. Die Liverpool-Legende hatte den Verein vor zwei Wochen zwar verlassen. An großen Namen fehlt es Al-Ettifaq trotzdem nicht: Der franzöische Mittelstürmer Moussa Dembélé (Marktwert 9 Millionen Euro), Ex-Bayer-Leverkusen-Profi Demirai Gray (5 Mio.) und Nationalspieler Georginio Wijnaldum (4,5 Mio/England) aus den Niederlanden sind die Topverdiener im Kader. Keine Selfies mit Ronaldo Über allem aber thront Cristiano Ronaldo. Mit 16 Treffern führt er die Torschützenliste der Saudi Pro League an. Miguel Alvarez aber glaubt zu wissen, wie er zu stoppen ist: &bdquo;Wir müssen unser Spiel machen und dafür sorgen, dass er hinter dem Ball herlaufen muss. Und nicht wir.“ Schon gar nicht möchte er nach der Partie auf die Jagd nach einem gemeinsamen Selfie oder gar dem Trikot des Superstars gehen. Denn eins ist für Miguel Alvarez klar: &bdquo;Am Freitag bin ich nicht Cristianos Fan, sondern sein Gegner.“

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