Mutige Tipps: Das trauen Sportler im Kreis Gütersloh Deutschlands Handballern zu
Mittwoch startet die deutsche Handball-Nationalmannschaft in Düsseldorf ins Heim-Turnier. Diese Chancen rechnen heimische Aktive dem Team aus. Wo und mit wem die Befragten das Eröffnungsspiel schauen.
Altkreis Halle. Mit einem Spiel gegen die Schweiz startet die deutsche Handball-Nationalmannschaft am Mittwochabend in Düsseldorf in die Heim-Europameisterschaft. In den kommenden Wochen drücken Millionen Fans vor den TV-Geräten oder live in den Hallen der DHB-Auswahl die Daumen. Auch die heimische Szene fiebert dem Spektakel entgegen – und überrascht mit mitunter mutigen Prognosen zum Ausgang des Turniers.
„Wir haben extra unsere Trainingseinheit nach vorne verlegt, damit wir das deutsche Auftaktspiel nicht verpassen und es hinterher gemeinsam schauen können“, verrät Michael Kölkebeck. Der Trainer von Männer-Bezirksligist Union 92 Halle freut sich sehr auf das fast drei Wochen andauernde Turnier. „Die Testspiele gegen Portugal haben Mut gemacht. Das Team ist gut zusammengestellt. Es macht Spaß, ihnen zuzugucken“, sagt er. Vor allem Juri Knorr hat es Kölkebeck angetan. „Er ist ein kompletter und vielseitig einsetzbarer Spieler, der gut in jedes Team passt“, meint er.
Wenn der Einstieg gegen die Schweiz und vier Tage später gegen Nordmazedonien gelinge, könne Deutschland ein erfolgreiches Turnier spielen. „Wichtig wird es sein, in den Rhythmus zu kommen und eine gewisse Euphorie im Land zu entfachen“, weiß Kölkebeck. Favorit seien Andreas Wolff, Timo Kastening und Co. aber nicht. „Frankreich, Dänemark und Spanien sind deutlich besser besetzt“, meint der Union-Trainer.
Mutiger Tipp? deutsche Handballer erreichen Halbfinale
Das sieht auch Yannik Ruschhaupt so, für den die Dänen der heißeste Anwärter auf den EM-Titel sind. Der ehemalige Hesselteicher, der jetzt die B-Junioren des HLZ der Ahlener SG trainiert, traut Deutschland aber das Halbfinale zu. „Die Mannschaft ist jung und dynamisch“, findet der B-Lizenzinhaber. Der Kader habe großes Potenzial. „Obwohl nur noch vier Europameister von 2016 im Aufgebot sind“, meint Ruschhaupt.
Als Trainer verfolge er die Spiele des Turniers auch immer mit der Taktikbrille. „Handball wird vom Spielstil immer schneller, und die Anforderungen an die Spieler werden immer komplexer“, sagt er. Es gehe darum, in Millisekunden die richtige Entscheidung zu treffen. „Ich bin gespannt, wie die teilnehmenden Teams mit dieser Herausforderung umgehen.“
Lukas Lünstroths Blick geht eher in Richtung des siebten Feldspielers. In der Vergangenheit haben viele Vereine ihr Spiel dahingehend perfektioniert. „Mal schauen, ob das auch in Zukunft so bleibt“, sagt der 24-Jährige. Er greift selbst beim TuS Brockhagen zum Ball und trainiert zudem die männliche C-Jugend der JSG Steinhagen-Brockhagen. Deutschland sieht „Lünni“ am Ende der EM auf Platz fünf. Wie Ruschhaupt denkt er, dass Dänemark am 28. Januar das Endspiel gewinnen wird. „Natürlich hoffe ich, dass ich mich irre und doch die DHB-Auswahl triumphiert“, sagt er.
TG Hörste macht Public Viewing im Rothaus
Yvonne Panofen von der TG Hörste rechnet mit einem französischen Sieg. Deutschland sieht sie unter den besten acht Nationen. Die Rothosen organisieren ein Public Viewing des deutschen Eröffnungsspiels im Rothaus.
Noch aber schwankt die Oberliga-Handballerin und Trainerin von Hörstes weiblicher A-Jugend, ob sie dieses Angebot auch wahrnehmen wird. „Ich kann mir auch gut vorstellen, die Partie entspannt mit meinem Freund auf dem Sofa zu schauen“, sagt sie.
Einer ihrer Lieblingsspieler im deutschen Nationalteam ist Schlussmann Andreas Wolff. „Weil er ein klasse Typ ist, der sympathisch rüberkommt“, findet sie. Potenzial, sich in den internationalen Fokus zu spielen, habe aber auch Juri Knorr.
Spielverbot am Sonntag richtig?
Dass der Deutsche Handball-Bund seinen Landesverbänden und deren Untergliederungen am kommenden Samstag und Sonntag wegen der Europameisterschaft per Beschluss untersagt hat, Pflichtspiele auszutragen, finden alle vier prinzipiell richtig. „Möglichst viele sollen die Begegnungen ja sehen können“, meint zum Beispiel Lukas Lünstroth.
Yannik Ruschhaupt versteht jeden, der dem Heimturnier mit viel Vorfreude entgegenfiebert. „Bei mir ist es ja genauso“, sagt er. Dennoch halte er kostenlose Verlegungsangebote grundsätzlich für sinnvoller als pauschale Spielverbote. Zumal Begegnungen, die am Samstag oder Sonntagvormittag stattfinden nicht mit EM-Spielen konkurrieren würden.
Faustdicke Überraschung in der Handball-Regionalliga: Die SF Loxten geben im Kreisderby gegen die TSG Harsewinkel den ersten Punkt der Saison ab. Am Ende ist das 28:28 (15:10) sogar noch glücklich.