
Versmold. Hinter Lutz Janböke liegen herausfordernde Wochen: Der Trainer der Spvg. Versmold musste mehr als ein halbes Dutzend neuer Namen lernen. Sechs Spielerinnen haben den Frauenhandball-Verbandsligisten verlassen. Zehn Neue tragen seit diesem Sommer das blau-weiße Trikot. „Ein großer Umbruch", wie Janböke es nennt, steht dem Team bevor. Unpassend eigentlich, dass sich die Fleischstädterinnen gleichzeitig an eine neue Umgebung gewöhnen müssen.
Denn nach dem zweiten Aufstieg in Folge startet für die Versmolderinnen ab Mitte September das »Abenteuer Verbandsliga«. Weil viele erfahrene Spielerinnen aufgehört haben und der Ersatz zeitgleich aus der eigenen Jugend und zu großen Teilen aus der Kreisliga kommt, schließt Janböke einen erneuten Durchmarsch aus. Mehr noch: „Für uns geht es in diesem Jahr wirklich nur um den Ligaerhalt", sagt er. Da aber Ibbenbüren noch vor dem Saisonstart zurückgezogen hat, steht der Club als erster Absteiger fest. Und weil nur ein weiteres Team am Ende der Spielzeit den Gang in die Landesliga antreten muss, ist Janböke zuversichtlich, „das Saisonziel zu erreichen".
Theresa Janzen bleibt nun doch dabei
Optimistisch stimmt ihn vor allem die gute Mischung im Team. „Die vielen jungen Spielerinnen orientieren sich an den routinierten", sagt er. Dass auch ganz unverhofft Theresa Janzen weiterhin ihre Erfahrung einbringen wird, „ist eine super Sache", sagt Janböke. Die Rückraumspielerin hatte eigentlich am Ende der vergangenen Saison ihren Abschied verkündet, bleibt den Versmoldern aber nun doch erhalten. „Ich habe gemerkt, dass sie eigentlich ziemlich Bock auf die Verbandsliga hat", erklärt Janböke, der Janzen dann in einem persönlichen Gespräch „schnell von einem Verbleib überzeugen konnte".
In Edita Medjedovic kündigt zudem ein weiterer Routinier ihr Comeback an. Medjedovic spielte an der Seite von Janzen bei Union Halle in der dritten Liga und schnupperte in Stemmer sogar Zweitliga-Luft. Allerdings verpasst sie berufsbedingt derzeit weite Teile der Vorbereitung und wird erst in der Reserve spielen.
Sechs Testspiele - sechs Niederlagen
Dieser Umweg bleibt Elena Drews erspart. Trainer Janböke plant fest mit der Blondine, die in der vorigen Spielzeit beim Bezirksligisten Bockhorst/Dissen pro Spiel im Durchschnitt zweistellig traf. „Diese Quote wird sie in der Verbandsliga nicht halten können", glaubt Janböke zwar. Trotzdem traut er Drews den Sprung in die Fünftklassigkeit zu. Und mehr noch: „Sie wird eine wichtige Rolle innerhalb unseres Teams spielen", sagt er.
Unterstützt wird Janböke seit dieser Saison von Sabine Strangmann. Die Ex-Spielerin hat den Co-Trainerposten übernommen und arbeitet wie Chefcoach Janböke daran, vor allem die vier A-Juniorinnen und die drei Neuzugänge aus der Kreisliga schnell ans Verbandsliga-Niveau heranzuführen. Dafür, dass dieser Prozess Zeit brauchen wird, hat das Duo vollstes Verständnis.
Auch deshalb wird Janböke nicht panisch, obwohl die Versmolder bislang alle sechs Testspiele verloren haben. „Wir werden noch etwas Zeit brauchen, bis wir eingespielt sind", sagt er und glaubt: „Das wird bis weit in die Saison hinein dauern. Um trotzdem konkurrenzfähig zu sein, setzt Janböke vorwiegend auf eine 6:0-Deckung. Zwar will der Trainer auch eine offensivere Variante einstudieren, „dass wird aber noch viel Trainingszeit brauchen", sagt er. Ihm stehen also weitere herausfordernde Wochen bevor.