Arminia-Coach Kniat: Wenn der einstige Lehrling als Meister zurückkehrt | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Für den Fußballcoach Michél Kniat, genannt Mitch, ist das Spiel seines DSC Arminia Bielefeld beim SC Paderborn kein besonderes. Das darf es nicht sein. &bdquo;Es geht um drei Punkte“, sagte er darum auch im phrasenschweinwürdigsten Trainerdeutsch. Nicht der Name des Gegners, sondern die Aufgabe, nach drei Niederlagen wieder zu gewinnen, steht im Vordergrund. Recht hat er! Für den Menschen Mitch Kniat, einst für viereinhalb Jahre Angestellter des SC Paderborn und immer noch in der Domstadt wohnhaft, inzwischen aber in Diensten des DSC Arminia Bielefeld, ist diese Partie ohne Frage eine besondere. &bdquo;Für mich ist das ein Derby“, stellt er klar, betont im anschließenden Anhang, dass er niemanden aus der &bdquo;Abteilung Nachbarschaftsduell“ bekehren werde, und hebt etwas später noch einmal hervor: &bdquo;Dass es für mich ein besonderes Spiel ist, darf keinen anderen interessieren.“ In Paderborn wurde Kniat so richtig zum Profitrainer. In seiner Zeit als Coach der zweiten Mannschaft machte er seine UEFA-Pro-Lizenz. Gute Lehrjahre: &bdquo;Die Zusammenarbeit war top. Als U21-Trainer bist du Ausbilder. Auch als Trainer kannst du ganz entspannt Fehler machen. Im Profigeschäft ist das härter“, weiß er. &bdquo;Brutal schwer“, dann ist es ein Job für Kniat Hilft es, Kenner der jetzigen Konkurrenz zu sein? Kniat wiegelt ab: &bdquo;Der Verein entwickelt sich stetig weiter. Um es jetzt zu bewerten, bin ich viel zu weit weg. Ich habe hier eine brutal schwere und geile Aufgabe und die heißt Arminia Bielefeld und nicht SC Paderborn.“ &bdquo;Brutal schwer“, so etwas fordert den 39-Jährigen, der erkennbar gerne und viel Kraftsport betreibt, heraus. Drei Niederlagen in Folge hat sein Aufsteiger kassiert. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub das Ruder herumzureißen, lautet die Aufgabe, oder, wie Kniat es formuliert: &bdquo;Wir müssen Lösungen finden, ins letzte Drittel zu kommen. Und nicht nur reinzukommen, sondern auch die Torchancen zu nutzen. Ob das dann ein Standard ist oder ein super herausgespieltes Tor, ist egal. Wenn fünf Chancen nicht reichen für ein Tor, dann musst du dir zehn oder zwanzig erarbeiten. Das ist die Aufgabe, die wir haben.“ In der zweiwöchigen Wettkampfpause hat sich sein zuletzt gebeutelter DSC-Kader erholt. Tim Handwerker, der mit dem feinen linken Fuß für gefährliche Standards, ist wieder fit. Auch Noah Sarenren Bazee habe zum Ende der Woche wieder alles mitgemacht. Kandidaten für die Startelf? Kniat gibt wie immer nichts preis: &bdquo;Sie sind beide auf dem Level, dass sie zum Kader dazugehören könnten.“ Schneider und Großer als Innenverteidiger Dass der genesene wie gesühnte Marvin Mehlem nach seiner Gelbsperre mit gleichzeitiger Verletzung wieder auflaufen wird, ließ sich in Kniats Aussagen zum ehemaligen Paderborner zweifelsfrei interpretieren. Die Innenverteidigung werden Schneider und Großer bilden, weil Joel Felix noch verletzt ist. Für die Sechserposition – Russo fällt auch aus und sein Ersatz Großer ist in der Abwehrkette gebunden – müsse man nach einer Alternative suchen, &bdquo;die wir schon gefunden haben, aber für die Öffentlichkeit ist es erst am Samstag soweit“. Doppelsechs oder eine einfache. Im kniatschen System verschwimmen die Positionen bisweilen. Es könnte gegen die individuell starken Paderborner zum Vorteil werden: &bdquo;Wir agieren als Team im Kollektiv. Das macht uns stark. Wenn das Kollektiv funktioniert, gewinnen wir auch Spiele“, sagt der Cheftrainer. Siege, die nach den erwähnten drei Niederlagen in Folge wohltuend wären. &bdquo;Ich gehe lieber mit einer Erfolgsserie in ein Spiel“, sagt Kniat. Verlieren schmerzt und &bdquo;natürlich hat man kein Selbstvertrauen, aber die Herangehensweise, wie wir uns fokussieren, wird sich nicht ändern“, sagt der Profi-Fußballcoach Mitch Kniat. Kniats entspannte Nachbarschaft Und wie wirkt sich die Derby-Atmosphäre auf den Privatmann Kniat aus Paderborn aus? &bdquo;Da, wo ich wohne, ist es relativ entspannt. Ich kann mich ganz normal bewegen. Das wäre in Bielefeld ein bisschen anders. In Paderborn bin ich ein ganz normaler Bürger.“

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