Droht Arminia jetzt auch noch ein Engpass bei den Torhütern? | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Mitch Kniat sprang seinem Keeper sofort zur Seite. In der Pressekonferenz auf den Patzer von Jonas Kersken angesprochen, stellte der Coach des DSC Arminia Bielefeld gleich klar: &bdquo;Jonas hat einhundert Spiele hier in Bielefeld. Und das ist ihm genau einmal passiert. Ich mache ihm keinen Vorwurf. Wenn er den Pass noch zehn Mal spielt, kommt er zehn Mal an.“ Kniat lag damit nur beinahe richtig. Sein hundertstes Pflichtspiel für den DSC Arminia absolviert Kersken voraussichtlich gegen den SC Paderborn. Damit ist der Schlussmann hinter seinem Coach (105 Pflichtspiele) der diensteifrigste Akteur im Kader. Lannert (96), Schneider (93), Großer und Wörl (je 88) folgen. Was den Aussetzer seines Torwarts in der 11. Minute des Duells gegen den FC Schalke 04 angeht, auch da lag Kniat knapp daneben. Im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg Mitte September (2:0) hatte Kersken in der 17. Minute den Ball fast in den Fuß von FCM-Stürmer Maximilian Breunig gespielt, der nur um Haaresbreite gegen Leon Schneider zu spät kam. In der 23. brachte der DSC-Keeper mit einem etwas zu kurzen Zuspiel Maximilian Großer in Verlegenheit. Beide Szenen endeten glimpflich. Analyse des Fehlpasses war unnötig Das war gegen Schalke anders. Kersken nahm den Rückpass von Schneider außerhalb des Fünfmeterraums auf der Grundlinie an, wurde von einem Schalker angelaufen und versuchte, schnell diagonal zu Felix zu leiten. Doch diese Abgabe missriet völlig. Schalkes Christopher Antwi-Adjei schnappte sich den zu schwach und zu ungenau gespielten Ball und schob ins leere Tor ein. Kniat sah es und wusste, dass eine Analyse der Situation unnötig war: &bdquo;Das war eine dumme Aktion. Aber von uns wird es keinen Vorwurf geben. Das wird auch niemals ein Thema sein. Über die Situation werden wir nicht ansatzweise reden. Das ist einfach ein Fehler. Das weiß jeder selber.“ Der Bielefelder Trainer weiß, was er an seinem Keeper hat. Vielleicht im Moment umso mehr, denn ein kleines Detail fiel erst beim zweiten Blick auf die Aufstellung auf: Ersatzkeeper Leo Oppermann saß nicht auf der Bank. Auf Nachfrage bestätigte der DSC, dass die Nummer zwei derzeit verletzt ist. Oppermann musste in der vergangenen Woche das Training mit Rückenproblemen abbrechen. 17-Jähriger übernimmt das Tor der U21 Der junge Philip Hildesheim, der regelmäßig bei den Zweitliga-Kickern mittrainiert, rückte damit bereits zum zweiten Mal in den Profi-Kader nach. Eigentlich hätte der 20-Jährige im Tor der U21 stehen müssen, die eine halbe Stunde nach den Profis Anstoß hatte. Dort hütete unterdessen der 17-jährige Mino Jäger den Kasten, weil Hildesheim-Vertreter Artem Zaloha ebenfalls angeschlagen passen musste. Arminias Torwartposition wird damit zwar nicht zur Großbaustelle, doch der Bedarf nach einer weiteren Alternative wird erkennbar. Die soll auch noch kommen, doch der Klub hat seine Bemühungen zunächst etwas in den Hintergrund geschoben. Zu Saisonbeginn hatten sich zwei Kandidaten beim DSC vorgestellt: Der deutsch-Norweger Kimi Løkkevik (21), der inzwischen beim norwegischen Zweitligisten Stabæk Fotball angeheuert hat, und der 20-jährige Ronny Seibt, der jetzt in der ersten kroatischen Liga bei HNK Vukovar 1991 kickt, waren nicht verpflichtet worden. Anders als in der Vorsaison, wo Kersken sämtliche Liga- und DFB-Pokalspiele absolviert hatte (nur ein Westfalenpokalspiel hatte er ausgesetzt), musste Kniat in dieser noch jungen Spielzeit bereits einmal auf Oppermann zurückgreifen, der den gelbrot gesperrten Kersken gegen Dresden vertrat. Ersatztorwart war in dem Spiel Hildesheim. Individuelle Fehler schnell abstellen Bielefelds Nummer eins, an dessen Status nicht gerüttelt wird, scheint sich durchaus bewusst, dass in der 2. Liga ein rauerer Wind weht als noch in Liga drei. &bdquo;Wir müssen bei uns bleiben und gucken, dass wir die individuellen Fehler abstellen, denn die werden in dieser Liga eiskalt bestraft“, sagte Kersken nach dem Schalke-Spiel. Seinen Bock, der den ersten Gegentreffer nach sich gezogen hatte, kommentierte der 25-Jährige nur indirekt: &bdquo;Der Pass, der zum 0:1 führt, dann der Standard, den wir nicht mit letzter Konsequenz verteidigen: Das sind die entscheidenden Situationen in der ersten Halbzeit. Leider.“

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