Wie Arminias-Fans im Netz die Preiserhöhung an den Stadionbuden kommentieren | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Gegen die AS Monaco gab es den Härtetest. Auch für die Spieler des DSC Arminia Bielefeld, die sich auf dem frisch renovierten Rasen der Schüco-Arena mit dem Championsleague-Teilnehmer auseinandersetzen mussten. Trotz einiger guter Eindrücke stand am Ende mit dem 0:3 ein Misserfolg. Doch nicht nur auf, sondern auch neben dem Feld kam es zur Generalprobe unter verschärften Bedingungen. An den Versorgungsständen im Stadion wurden zum ersten Mal Getränke und Snacks zu den neuen, erhöhten Preisen angeboten. Wie reagierten die Fans auf den tieferen Griff in ihr Portemonnaie? Fast analog zu den Profi-Kickern lässt sich auch für die Buden festhalten: Der Eindruck war positiv. Über die &bdquo;Leistung“, sprich den Ausstoß an Hektolitern und Würsten, ist nichts bekannt, dem Anschein nach griffen die über 20.000 Zuschauer aber ordentlich zu. Mit vollen Händen waren die Fans auf dem Stadiongelände und den Tribünen zu beobachten. Arminia Hype als Möglichkeit zur Einnahmensteigerung? Arminia hatte mit den Stadioncaterer A|S|H arena catering GmbH & Co. KG. und Eventfood Schröder die Preise für Verköstigung erhöht. Der halbe Liter Bier ist 40 Cent teurer, Softdrinks 50 Cent und Bratwürste und Pommes wurden im Vergleich zur Vorsaison ebenfalls angehoben. Die Preise für Wasser, Tee, Kaffee und Kakao sowie für Kinderportionen blieben unverändert. Nach der Ankündigung fielen die Reaktionen im Netz gespalten aus. Der Fanbeirat klagte öffentlich: &bdquo;Der kommerzielle Fußball ist in seiner Entwicklung so weit fortgeschritten, dass ein Stadionerlebnis nicht mehr von jedem Arminia-Fan realisiert werden kann.“ Nicht wenige unterstellen den Beteiligten Geschäftemacherei. Ein Nutzer, der sich &bdquo;latscherpohl6347 nennt, echauffiert sich: &bdquo;Bei dem derzeitigen Hype um Arminia wird jede Möglichkeit zur Einnahmensteigerung genutzt. Es ist auch kein Argument, dass es bei anderen Vereinen genau so teuer ist. Man könnte auch den eigenen Fans und Mitgliedern einfach mal dankbar sein nach den vergangenen Jahren und auf Erhöhungen verzichten beziehungsweise moderate Preise nehmen. Ich glaube nicht, dass man dann nichts verdienen würde.“ DSC soll beim Caterer interveniert haben Nicht klar ist, nach welchem Schlüssel die Einnahmen zwischen Caterer und Verein verteilt werden. So vermutet &bdquo;mholuch“: &bdquo;Ob sie (die Caterer) diese Preiserhöhung tatsächlich selbst entschieden haben, möchte ich bezweifeln. Die Preise im Stadion werden meines Wissens vom Veranstalter festgelegt. Aber klar, wenn die Hersteller die Preise anziehen, wird der Caterer folgen.“ Nach Informationen dieser Redaktion soll sich der DSC allerdings im Vorfeld gegenüber dem Caterer für moderatere Steigerungen eingesetzt haben. Ein Nutzer, der sich Krautwurst nennt, kontert auf nw.de: &bdquo;Dieses Gejammer ist echt nicht auszuhalten. Auch der Fanbeirat sollte verstehen, wie teuer Lebensmittel aus welchen Gründen geworden sind. Da greift vieles ineinander und führt eben zu der aktuellen Preisentwicklung in unser aller Leben.“ Dem Fanbeirat zur Seite springt &bdquo;arternative82“ mit den Worten: &bdquo;Es ist generell widerlich, was in der Gastro seit dem Ukraine-Krieg an Preisen erhöht worden ist. Irgendwer in der Lieferkette verdient extrem gut.“ Ob es, wie von Vereinsseite angeführt, einen Zusammenhang zum gestiegenen Mindestlohn gibt, darüber sind sich die User uneins. Viele Kommentare gehen in die Richtung, dass höhere Lohnkosten unweigerlich an den Verbraucher weitergegeben werden. Der User &bdquo;rob_otter1“ referiert dazu: &bdquo;Preissteigerungen allein mit dem Mindestlohn zu begründen, greift betriebswirtschaftlich zu kurz. Personalkosten machen oft nur 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten aus. Wenn Preise steigen, dann meist aufgrund strategischer Kalkulation, nicht wegen ein paar Cent mehr Stundenlohn.“ Das Preis-Leistungs-Verhältnis am Tresen muss stimmen Viele Fans arrangieren sich mit den neuen Preisen, halten die Aufregung für künstlich: &bdquo;Klar ist es ärgerlich, dass die Preise im Stadion um bis zu 12 Prozent steigen. Aber mal ehrlich: Wir gegen nicht ins Stadion, um billig zu essen und zu trinken“, schreibt &bdquo;arminiajunky“. Der Nutzer &bdquo;hungrigertroll“ hat eine ganz pragmatische Lösung: &bdquo;Es gibt ein ganz einfaches Mittel auf hohe Preise zu reagieren: nicht kaufen.“ Und &bdquo;Schlabberdia“ kündigt an: &bdquo;Werden halt vorher paar Dosen mehr im Oetker Park geschlabbert. Ich werde den Preisen die Rote Karte zeigen. Jetzt hat man einen Boom und man dreht an der Preisschraube als Dankeschön.“ Der Fanbeirat kündigte an, die Entwicklung zu beobachten. Dabei geht es dem Gremium nicht nur um die Preise, sondern ums Preis-Leistungs-Verhältnis. Teures Bier und lange Wartezeiten an den Theken, sodass Fans unter Umständen zu spät ins Stadion zurückkehren, sei inakzeptabel. Vielleicht nicht Championsleague-, aber doch Bundesliganiveau müsse der Service an den Ständen erreichen.

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