In Berlin gehörte ich zu jenen, die sich mittig am Südeingang positioniert hatten, und damit in der Problemzone. Denn alle, die ich sprach, die sich außen angestellt hatten, waren innerhalb von 30 bis 60 Minuten durchs Drehkreuz gekommen. Mehr als einmal kam in meinen fast zweieinhalb Stunden dabei ein ungutes Gefühl in mir hoch. Fast wäre ich irgendwann aus der Menge nach hinten raus. Wenn das denn überhaupt geklappt hätte. Das alles habe ich dann, wie wohl viele andere auch, dem DFB per Mail zukommen lassen. Die Antwort kam irgendwann am Mittwoch. Den Inhalt spare ich mir hier, es war eine nahezu inhaltslose Standardantwort mit so etwas wie einer Entschuldigung und der Ankündigung einer Aufklärung.
Was will man auch von Leuten erwarten, die mit dem Hubschrauber in den VIP-Raum geflogen werden? Nicht mal mein Name stand oben, sondern ich wurde als „Sehr geehrter Fußballfan“ tituliert. Schon irgendwie eine Frechheit. Aber, „sehr geehrte Fußballfunktionäre“, Sie haben jetzt fast ein Jahr Zeit, um sicherzustellen, dass wir bei unserer nächsten Finalteilnahme deutlich schneller und angstfrei ins Olympia-Stadion gelangen. Denn das Schlimmste neben dem Gedränge, auch im Nachhinein, war und ist das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Das hole ich dann beim Finale 2026 nach!
Es war so lange geplant: das Fahrradwochenende mit 11 Freunden im südlichsten Winkel von Ostwestfalen. Und dann kam es zu der Termindoppelung und Verschiebung des Westfalen-Pokal-Finales. Entsprechend musste der Fernseher herhalten. Und während die anderen noch auf dem Rad sitzen, schaue ich das Endspiel im TV. Und gleich zu Beginn die Info, dass alle bei dem Kurztrip auf Mallorca dabei waren.
Im nächsten Jahr mit dem Zug nach Nachitschewan
Fast, denn Joel Grodowski leide wohl unter Flugangst (und war wohl erkrankt). Sofort hat ein Therapeut in meinem Fanklub seine Hilfe angeboten. Er könne da wohl helfen. Also, lieber Jonny Grodowski, über die „NW“ gibt es die Kontaktmöglichkeit, schließlich dauert die Zugfahrt nach Nachitschewan mehrere Tage. Ein möglicher Gegner in der Euro League in der Saison 2026/27, nach unserem Pokalsieg im Mai 2026.
Ob ich nun traurig war, nicht dabei zu sein? Ehrlicherweise nein. Denn die letzten Wochen waren schon sehr anstrengend für mein Nervenkostüm. Und Schlafmangel gab es noch dazu. Und nach diesem Finale im Westfalenpokal ist ja auch für alle auf dem und rund um den Platz erst einmal Pause.
Aber schon in wenigen Wochen wird mir das alles schon wieder sehr fehlen. Denn „schwarz-weiß-blau ist unsere Welt“! Das Spiel selbst hat jetzt wohl niemanden so richtig umgehauen. Dafür war Lotte letztendlich zu ungenau im Abschluss und spannend war es nur deshalb, weil die Arminen wohl noch Mittelmeersand in den Schuhen hatten, oder wie sagt man da? Speziell in den letzten 20 Minuten. Das Grodowski-Tor war aber natürlich ein Highlight! Und Noah Sarenren Bazee habe ich sein Tor nach dem Lattenschuss von letzter Woche so sehr gegönnt.
Interessante Spieler im „DBU Pokalen“
Das waren 50 Pflichtspiele in dieser Saison. Und jetzt richtet sich unser Blick nach vorne. Wer bleibt, wer geht? Wer kommt neu hinzu? Eine mögliche Zwillingswiedervereinigung scheint auszubleiben, denn Fabian Kunze wechselt von Hannover nach Kaiserslautern. Den frei werdenden Platz soll, zu unser aller Unzufriedenheit, wohl Marius Wörl besetzen. Das ist so schade. Michael Mutzel war nicht auf der Alm dabei. Vielleicht war er ja beim dänischen Finale im „DBU Pokalen“ und hat Victor Froholt oder Anders Klynge beobachtet. Interessante Spieler!
Und jetzt wünsche ich allen hier eine schöne Sommerpause. Wer in den Urlaub fährt: Vergesst auf gar keinen Fall euer Arminia-Shirt oder Trikot. Und berichtet von euren Erlebnissen und Gesprächen über diese zurückliegende Arminia-Saison! Der Doppelabstieg ist natürlich nicht vergessen, aber er tut aktuell überhaupt nicht mehr weh. Ich trage meinen Kopf sehr erhoben und bin glücklich, ein Armine zu sein.
Euer Armine von der Süd!