Stadiongesellschaft reagiert: Fans von Arminia nach Chaos weiter verärgert | Haller Kreisblatt

Bielefeld. &bdquo;Der DFB hat uns den schönsten Tag im Leben kaputtgemacht“. So klingt es sinngemäß in mehreren Dutzend Mails und Anrufen, die unsere Redaktion seit Tagen erreichen. Das große DFB-Pokalfinale des DSC Arminia Bielefeld gegen den VfB Stuttgart wirkt nach – positiv, weil Team und viele Fans dieses bisher einmalige Erlebnis trotz 2:4-Niederlage in vollen Zügen genießen konnten. Aber auch negativ, weil es vor der Partie Szenen am Südeingang des Stadions gab, die viele Schlachtenbummler fassungslos und sogar panisch machten. Die Schilderungen sind durchweg identisch. Schier endlose Wartezeiten, weil offensichtlich zu wenig Eingänge zur Verfügung standen, schlecht funktionierende Scanner an den Drehkreuzen, unzureichende Kommunikation des Ordnungspersonals und eine Infrastruktur auf dem Vorplatz des Südeingangs, die durch nachrückende Fans zu einer zunehmend dramatischen Situation im vorderen Bereich führte. Der DSC Arminia Bielefeld, der mit der Organisation unmittelbar nichts zu tun hatte, sah sich dennoch veranlasst, eine Stellungnahme abzugeben. Dort heißt es: &bdquo;Dass es ausgerechnet beim bedeutendsten Spiel der Vereinsgeschichte und einem der größten Ereignisse im deutschen Profifußball zu derart gravierenden Unannehmlichkeiten kam, ist für uns nicht nachvollziehbar und in keiner Weise akzeptabel. Wir haben den Verantwortlichen des Veranstalters und der Organisationen frühzeitig kommuniziert, dass es zu Komplikationen am Einlass kommt. Auch mit der Erwartung, dass die Situation erkannt und entsprechend eingeschätzt beziehungsweise angepasst wird. Die Vorkommnisse betrafen unter anderem auch den VIP-Einlass sowie den Zugang der Rollstuhlfahrer.“ DSC-Verantwortliche konnten kaum eingreifen Hilferufe erreichten die Klub-Verantwortlichen offenbar, die aber kaum eingreifen konnten: &bdquo;Unsere Mitarbeitenden waren vor Ort im Einsatz und haben jederzeit versucht, die Situation bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen. Leider waren die Rahmenbedingungen auch aus unserer Sicht nicht zufriedenstellend und ließen keine bessere Umsetzung zu.“ Aufklärung sei vonnöten, meint der Klub. Er gibt seinen Fans die Möglichkeit, ihre Eindrücke zu schildern und erklärt: &bdquo;Wir stehen weiterhin in Kontakt mit dem DFB und setzen uns dafür ein, die Geschehnisse schnellstmöglich aufzuklären. Alle betroffenen Fans, die Schwierigkeiten beim Einlass hatten, bitten wir, sich per E-Mail an fanbetreuung@arminia.de zu wenden und die Vorfälle zu schildern. Wir werden alle Rückmeldungen dokumentieren und an den DFB weiterleiten, um die Sachverhalte zu klären.“ Der in Berlin lebende Chefredakteur des Fußballmagazins &bdquo;11 Freunde“, Philipp Köster, hat unterdessen die Stadion GmbH mit den Schilderungen konfrontiert. In deren Antwort heißt es: &bdquo;Sie zeichnen einleitend ein Bild, das uns als Betreiber und Teil der ständigen Koordinierungsgruppe während der Veranstaltung (das bedeutet im dauerhaften Dialog mit dem Veranstalter, Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdienst etc.) so nicht vorlag.“ Stadion GmbH hat Zweifel an den Schilderungen Im weiteren Verlauf werden Zweifel an den Schilderungen (zu lange Wartezeiten, fehlende Fluchtmöglichkeiten, ausbleibende Hinweise) geäußert. Dann heißt es: &bdquo;Die von Ihnen geschilderten Wartezeiten entsprechen – nach unserem Kenntnisstand – bei Weitem nicht den ermittelten Werten des DFB-Crowd-Managements. Das Hausrecht am Spieltag und die Beauftragung und Steuerung des Sicherheitspersonals liegen grundsätzlich in der Hoheit des Veranstalters, die Einlasspraxis findet in Absprache mit den Sicherheitsbehörden statt. Wir als Betreiber stellen die Funktionsfähigkeit der festen Zugangsschleusen und Ticketscanner sicher. Wir können für alle zum Einlass von Besuchenden am Südtor genutzten Schleusen zum DFB-Pokalfinale ausschließen, dass es hier zu Fehlfunktionen oder Verzögerungen durch Technik kam.“ Bemerkenswert: Der DFB hat, ergänzend zu seiner offiziellen Stellungnahme, eingeräumt, dass es &bdquo;nach derzeitigem Stand offenbar eine Verkettung mehrerer Faktoren“ gegeben habe, die &bdquo;zu der beschriebenen Situation geführt“ habe. Konkret listet der Verband &bdquo;fehlgeleitetes Besucheraufkommen vor Ost- und Südtor, die Ticketabwicklung und Personenkontrolle am Drehkreuz, wirkungsschwache Kommunikation bei den Umleitungsdurchsagen und bauliche Herausforderungen des Stadions“ auf. &bdquo;Es ist unser oberstes Ziel, aus den Vorkommnissen zu lernen, damit sich solche Situationen bei künftigen DFB-Pokalendspielen, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit der Fans, nicht wiederholen“, heißt es.

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