Bestzeiten oder Streckenkenntnis – was gibt den Ausschlag beim 53. Hermann? | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Ann-Christin Opitz kommt aus Wellingholzhausen, ist 26 Jahre alt, läuft gern Berge in sehr zügigem Tempo – und geht am Sonntag beim 53. Hermannslauf aufgrund ihrer Bestzeiten über 10 und 21 Kilometer als Topfavoritin an den Start. Auch deshalb, weil zwei als Anwärterinnen auf den Lorbeerkranz geltende Spitzenathletinnen fehlen werden. Stephanie Strate, Gewinnerin 2021 und 2022 und Vorjahreszweite, erwartet im Juli ihr zweites Kind und hatte schon früh signalisiert, dass sie nur als Zuschauerin dabei sein wird. Und Franzi Bossow wurde Anfang April von körperlichen Problemen gestoppt. Die Titelverteidigerin war in der Vorbereitung bis dahin gut unterwegs. Dann aber machte sich ihre Skoliose bemerkbar, Probleme am ISG-Gelenk und starke Schmerzen am linken Schienbein traten auf und machen nun ihre Teilnahme unmöglich. &bdquo;Das macht mich schon sehr traurig“, sagte die zweimalige Gewinnerin des Teuto-Laufs. Trost wird sie als Zuschauerin an der Strecke suchen. Papa Rene nimmt seinen ersten Hermann in Angriff. &bdquo;So habe ich ein bisschen Hermannslauf-Feeling.“ Opitz hat Respekt vor der Hermannslauf-Strecke Darauf freut sich auch Ann-Christin Opitz. Bei allem sportlichen Ehrgeiz soll der Spaß auf der Strecke und der Blick für die anfeuernden Zuschauer nicht zu kurz kommen. Die Athletin des SC Melle ist in Topform, empfiehlt sich mit einer Halbmarathon-Bestzeit von 1:14:57, die sie Ende März in Venlo gelaufen ist. Zudem unterbot sie beim 10-Kilometer-Lauf in Leverkusen in 34:18 Minuten ihre persönliche Bestleistung um 22 Sekunden. Beim Herbst-Hermann 2021 gab Opitz ihr Debüt, damals aber ohne Ambition auf den Lorbeerkranz. &bdquo;Ich hatte einen Start immer mal wieder in Betracht gezogen, weil mir Bergläufe Spaß machen. Und weil ich so gut durch den Winter gekommen bin, dachte ich mir, ich probiere es jetzt“, erklärt die dreimalige Gewinnerin des Weihnachtscross. &bdquo;Anni“ Opitz geht mit großem Respekt auf die 31,1 Kilometer durch den Teuto, sie kenne genügend Leute, die auf der Strecke eingebrochen sind. Es klingt wie eine Warnung an sich selbst. Zudem sei sie in einem offiziellen Rennen noch nicht weiter als die halbe Marathondistanz gelaufen und ihr fehle die Streckensicherheit, sagt die Studentin für Sport und Gesundheit. &bdquo;Als ich im Februar ein Teilstück gelaufen bin, hab ich mich erst mal verlaufen“, erzählt sie schmunzelnd. Ilka Wienstroth läuft ihren 17. Hermannslauf Das wird ihr am Sonntag wohl kaum passieren, aber die Streckenunkenntnis ist schon so manch anderem vermeintlichen Topfavoriten zum Verhängnis geworden. Die Erfahrung aus 16 Hermannslauf-Teilnahmen könnte deshalb für Ilka Wienstroth von entscheidendem Vorteil sein. Die Gewinnerin von 2023 und Vorjahresdritte hat trotz holpriger Vorbereitung (&bdquo;Ich hatte immer mal wieder ein Zipperlein und musste pausieren“) ihre Bestzeiten ebenfalls auf ein höheres Niveau geschraubt. Anfang April lief sie beim Halbmarathon in Hannover 1:20:32 Stunden, Anfang Februar die 15 Kilometer in Hamm in 57:06 Minuten. Ihre Marathon-Bestzeit liegt bei 2:47:42 Stunden (Berlin, September 2024). &bdquo;Ich sehe Anni vorn. Sie ist auf der Halbmarathondistanz fünf Minuten schneller als ich. Aber es kann natürlich immer etwas auf der Strecke passieren. Das hab ich ja selbst schon erlebt“, sagt die 43-Jährige, die zudem Isabel Dickob von der SV Brackwede im Blick hat. &bdquo;Sie ist gut drauf und war in Berlin nur eine Minute langsamer als ich.“ .responsive23-FEEk9uj77UIRJD26-map-hermannslauf-strecke { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-FEEk9uj77UIRJD26-map-hermannslauf-strecke { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-FEEk9uj77UIRJD26-map-hermannslauf-strecke { padding-top: 142.86%; } } Ungewohnt wird der Zieleinlauf bei ihrem 17. Hermann sein. Ehemann Matthäus Gruben, einer der Zurückgetretenen aus dem Orgateam, wird diesmal nicht im Zielbereich auf sie warten, geschweige denn, ihr bei einem möglichen Sieg wie 2023 den Kranz um den Hals werfen. Gruben hat sich vorgenommen, seine Illi am Tränenhügel im Kreise der Teilzeitläufer anzufeuern. Wienstroths Eltern, sonst auch immer vor Ort, sind derzeit im Urlaub. &bdquo;Das wird schon komisch für mich sein, wenn niemand im Ziel auf mich wartet.“ Mal abgesehen von Tausenden von Zuschauern, die jubelnd die Sparrenburg-Promenade säumen werden.

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