Bielefeld. Immer mehr Fußballvereine hatten zuletzt der Internet-Plattform X (vormals Twitter) den Rücken gekehrt. Nun verabschiedet sich auch der DSC Arminia Bielefeld. Das hat der Fußball-Drittligist am Freitagnachmittag mitgeteilt.
„Der DSC Arminia Bielefeld wird den Kurznachrichtendienst X mit sofortiger Wirkung verlassen. Diese Entscheidung haben die Geschäftsführung und das Präsidium nach eingehender Analyse getroffen“, heißt es in einer Erklärung des Klubs. Das bisher geführte Konto mit mehr als 97.000 Followern werde „eingefroren, eine Nutzung findet nicht mehr statt“. In Zukunft werde Arminia die Plattform Bluesky verwenden.
„Durch die Übernahme von Elon Musk hat sich das Soziale Netzwerk in der jüngeren Vergangenheit stark verändert und zum Negativen entfaltet. Als Besitzer der Plattform übt er international politischen Einfluss und Druck aus. Wir betrachten das als Missbrauch und wollen und können das nicht unterstützen“, erklären DSC-Geschäftsführer Christoph Wortmann und Präsident Rainer Schütte auch mit dem Verweis auf die eigene Vereinssatzung in der Mitteilung.
Zuvor hatten sich unter anderem auch schon der FC St. Pauli und Werder Bremen von der Plattform zurückgezogen. „Seit Elon Musk die Plattform übernommen hat, haben unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit Hate Speech, Hass gegen Minderheiten, rechtsextremistische Posts und Verschwörungstheorien in einem unglaublichen Tempo zugenommen“, hatte seinerzeit der SV Werder in einer Stellungnahme mitgeteilt. Genau wie der FC St. Pauli und Arminia sind auch die Bremer nun bei der Plattform Bluesky aktiv, die von Twitter-Gründer Jack Dorsey ins Leben gerufen wurde.
Musk habe „aus einem Debattenraum einen Hass-Verstärker gemacht“, kritisierte der Hamburger Bundesligist St. Pauli den X-Chef und Tech-Unternehmer, der zum Regierungsteam des künftigen US-Präsidenten Donald Trump gehören soll.
Noch im November 2024 hatte der DSC Arminia auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt, die weitere Entwicklung noch abwarten zu wollen. Man beobachte diese ganz genau und überprüfe diese wie auch alle anderen Plattformen regelmäßig, hatte der kaufmännische Geschäftsführer Wortmann seinerzeit betont. Nun haben die Arminen dieser Ankündigung Taten folgen lassen.