3. Liga

Turbulentes 3:3 – Arminia Bielefeld macht es gegen Unterhaching spannend

Arminia macht es spannend. Gegen den Vorletzten Unterhaching reicht es mit Glück noch zu einem späten 3:3. Und das gegen am Ende nur noch zehn Gegenspieler.

Marius Wörl (r.) erzielt in dieser Szene den 1:1-Ausgleichstreffer für den DSC Arminia. | © Oliver Krato

Dirk Schuster
14.12.2024 | 14.12.2024, 18:09

Bielefeld. Spannend und turbulent ist es am Samstag auf der Alm zugegangen, aber am Ende blieb für Arminia Bielefeld nur ein Punkt. 3:3 (1:1) trennte sich der DSC im letzten Heimspiel des Jahres vom Tabellenvorletzten SpVgg Unterhaching. Und das, obwohl die Gäste ab der 71. Minute nur noch zu zehnt spielen durften.

Die 18.533 Zuschauer in der Schüco-Arena wurden zwar gut unterhalten, gingen aber trotz des späten Ausgleichs durch Merveille Biankadi (90.+2) unzufrieden nach Hause.

Trainer Mitch Kniat gönnte Dauer(b)renner Christopher Lannert eine Pause. Der Rechtsverteidiger nahm auf der Bank Platz, für ihn begann Felix Hagmann. Und auch Mika Schroers rückte im Vergleich zum 0:3 zuvor bei Dynamo Dresden für Sam Schreck neu ins Team. Der von einem schweren Infekt genesene Stürmer Jeredy Hilterman schaffte es nicht in den Kader. Als Angriffs-Alternative für Startstürmer Julian Kania blieb Kniat somit nur Andre Becker.

Zeichen auf Trennung? Boujellab und Mizuta wieder nicht im Kader

Auch die Offensivakteure Nassim Boujellab und Kaito Mizuta standen wiederholt nicht im Aufgebot. Es hat mehr und mehr den Anschein, als hätte Arminia nach Gerrit Gohlke und Aygün Yildirim, von denen sich der Klub bereits im Verlauf der Hinrunde getrennt hatte, auch für diese beiden Profis keine echte Verwendung mehr. Ein Abschied in der Winterpause erscheint absolut vorstellbar.

Nach einer Phase des Warmwerdens mit den knackigen äußeren Bedingungen – auf der Alm herrschten Temperaturen rund um den Gefrierpunkt – probierte es Louis Oppie mit einem ebenso frechen wie gefährlichen Freistoß. Fast von der Torauslinie zirkelte der Linksverteidiger den Ball mit enormer Schärfe direkt aufs Tor, setzte den Versuch aber einen Hauch zu hoch an (11. Minute). Vier Minuten später probierte es Marius Wörl aus der Distanz – vorbei.

Bielefeld bestimmte die Partie beinahe nach Belieben, blieb im gegnerischen Strafraum aber wie schon so oft in dieser Saison zunächst harmlos. Auch der Schuss von Isaiah Young – schlitzohriger Versuch oder missglückte Flanke? – flog aus der Distanz auf das Gästetor zu, SpVgg-Keeper Konstantin Heide lenkte den Ball so gerade noch über die Latte (26.).

„Keiner erwartet etwas anderes als einen Sieg. Ich auch nicht“, hatte Kniat im Vorfeld der Partie gegen die seit 13 Ligaspielen sieglosen Unterhachinger forsch erklärt: „Wir gehen davon aus, dass wir gewinnen, dass wir eine super Leistung bringen, komplett da sind, alle bei hundert Prozent sind. Und dann wird es ein Heimsieg.“

Unterhaching spuckt Arminia in die Suppe

Worte, die zweifellos auch im fernen Unterhaching bei Interimscoach Sven Bender und seiner Mannschaft angekommen sein dürften. Und in der 32. Minute spuckten die abstiegsbedrohten Gäste dem Aufstiegsaspiranten aber mal so richtig in die Suppe. Nach perfekter Flanke von Simon Skarlatidis köpfte der von Arminias Abwehr offenbar vollkommen vergessene Manuel Stiefler von der Fünfmeterraumgrenze freistehend zur Hachinger Führung ein.

Arminia aber fand die passende Antwort. Nach herausragender Vorarbeit von Young drückte Wörl den Ball entschlossen über die Linie (1:1, 34.).

Bevor es nach der Pause weiterging, musste sich zunächst Schiedsrichter Konrad Oldhafer von den Arminia-Ärzten an der Hand behandeln lassen. Bis zum nächsten Aufreger verging dann wieder eine ganze Weile. Stefano Russo wurde von Lukas Kunze sehenswert bedient, verfehlte das Gästegehäuse aber knapp (63.).

Russo ans Lattenkreuz, Corboz ins Netz

Besser zielten die Gäste. Ein Distanzschuss von Julian Kügel schlug sehenswert zum 1:2 im Kasten von DSC-Keeper Jonas Kersken ein (65.). Wie schon im ersten Durchgang fiel das Führungstor der Bayern aus dem Nichts.

Bitter für Unterhaching: Ab der 71. Minute musste der Münchner Vorortklub zu zehnt auskommen. Stiefler sah nach einem Foul an Russo Gelb-Rot. Der folgende Freistoß von Russo klatschte ans Lattenkreuz (73.).

Dann war es aber soweit: Ecke Russo, Kopfball Mael Corboz – 2:2 (79.). Alles war angerichtet für einen heißen Schlussspurt. Corboz hatte sogar das 3:2 auf dem Fuß, verzog aber deutlich (83.).

Blackout von Kersken

Was folgte, war der folgenschwere Blackout von Kersken. Ein Abwurf des Torwarts landete direkt beim Gegner. Lenn Jastremski nahm den Ball an, legte ihn zu Johannes Geis. Gegen den trockenen Schuss des Hachingers war Kersken machtlos. Unter dem Trikot verbarg der Keeper kurzzeitig sein Gesicht, hob zudem entschuldigend die Arme. Ganz klar, das 2:3 (84.) ging auf seine Kappe.

Arminia aber steckte nicht auf, Biankadi traf immerhin noch zum 3:3 (90.+2). Dabei blieb es.

Die Arminen blicken nun zunächst gespannt der DFB-Pokal-Viertelfinalauslosung am Sonntag (15.45 Uhr/ZDF) entgegen, ehe sie eine Woche später mit der Partie beim SV Waldhof Mannheim die Hinrunde beenden und sich in den Weihnachtsurlaub verabschieden.