Der Ausbau der Solarenergie in Nordrhein-Westfalen hat sich in diesem Jahr spürbar abgeschwächt. Nach den bislang vorliegenden Zahlen rechne man damit, dass 2025 neue Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 2.000 Megawatt in Betrieb genommen werden - das wären 20 bis 30 Prozent weniger als im Vorjahr, schrieb der nordrhein-westfälische Landesverband Erneuerbare Energien.
Von Januar bis Oktober seien rund 150.000 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von knapp 1.600 Megawatt ans Netz gegangen. Für die Daten hat der Verband Daten der Bundesnetzagentur ausgewertet. Im Bundesländervergleich rangiere NRW damit auf Rang drei hinter Bayern (neue Leistung: 3.660 MW) und Baden-Württemberg (1.710 MW).
Nach dem Solarboom der vergangenen beiden Jahre sei die Nachfrage bei Privathaushalten nach Photovoltaikanlagen auf dem Dach etwas gesättigt, sagte Geschäftsführer Christian Vossler. «Umso wichtiger ist es, dass es in Nordrhein-Westfalen endlich einen deutlichen Aufschwung bei den solaren Freiflächenanlagen gibt.» Etwa Bayern sei in diesem Bereich deutlich besser aufgestellt. Es gebe auch «noch reichlich Nachholbedarf bei gewerblichen Dächern sowie landeseigenen und kommunalen Liegenschaften», sagte Vossler.
Viele neue Balkonkraftwerke
Besonders stark sei aber weiterhin die Nachfrage nach Balkonkraftwerken. Von Januar bis Oktober seien in Nordrhein-Westfalen rund 79.000 solcher Stecker-Solaranlagen gemeldet worden - deutlich mehr als in anderen Bundesländern. Allerdings haben die Minianlagen meist weniger als ein Kilowatt Leistung. Deshalb trugen sie in diesem Jahr zusammengenommen nur rund 97 Megawatt zum Ausbau der Solarenergie in Nordrhein-Westfalen bei.
In Düsseldorf läuft noch bis zu diesem Donnerstag die Branchenmesse Solar Solutions, bei der gut 250 Aussteller vertreten sind.

