Der ehemalige AfD-Europaabgeordnete Gunnar Beck ist wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Der 60-Jährige stand zunächst auch wegen Ladendiebstahls und Körperverletzung vor dem Amtsgericht Neuss bei Düsseldorf. Beck hatte Einspruch gegen einen Strafbefehl in Höhe von 12.000 Euro eingelegt.
Im Verlauf des Verfahrens wurde im Rahmen einer Absprache mit Gericht und Staatsanwaltschaft ein Teil der Anklagevorwürfe eingestellt.
Laut ursprünglicher Anklage soll Beck am 29. Oktober 2022 - da war er noch Mitglied des Europaparlaments – in einem Neusser Kaufhaus beim Diebstahl von Kosmetik erwischt worden sein. Er soll demnach Cremes und Lotionen aus Probe-Testern mit einer Pipette in mitgebrachte Behälter umgefüllt und in seinen Rucksack gesteckt haben.
Ärger im Kaufhaus
Ein Ladendetektiv hatte ihn damals am Überwachungsmonitor beobachtet und seinen Kollegen am Ausgang alarmiert. Als der Detektiv Beck bat, mit ins Büro zu kommen, soll dieser laut Anklage um sich geschlagen und getreten und den Detektiv verletzt haben.
Die Detektive konnten sich fast drei Jahre später als Zeugen vor Gericht aber nicht mehr erinnern: «Ich weiß nicht mehr, ist schon so lange her», sagte einer von ihnen. Beck selbst hatte den Ladendiebstahl bestritten. Übrig blieb der gewaltsame Widerstand gegen die hinzugerufenen Polizisten.
Das Europaparlament hatte damals die Immunität Becks als Abgeordneter aufgehoben. Der 60-Jährige ist bereits wegen Titelmissbrauchs verurteilt. Er hatte sich als Professor bezeichnet, obwohl er keinen Professorentitel besitzt.

