Hoffnung für OWL-Hochschulen: Land NRW streicht weniger Geld als geplant

Bielefeld/Düsseldorf. Gute Nachrichten für die Universitäten und Hochschulen im Land. Sie dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen, dass sie – anders als bisher angenommen – nicht 150 Millionen Euro weniger an Grundfinanzierung vom Land bekommen, sondern nur 120 Millionen weniger. Ursprünglich waren sogar 255 Millionen Euro Einsparungen im Gespräch. Das bestätigt das NRW-Wissenschaftsministerium dieser Redaktion. Es haben sich neu Spielräume ergeben, heißt es. Allerdings weist ein Ministeriumssprecher darauf hin, dass Mitte Dezember erst noch der Landtag dem gesamten Landeshaushalt und damit auch der Uni-Finanzierung zustimmen müsse. Angelika Epple hat als Rektorin der Uni Bielefeld bereits Mitarbeitende und gesondert Studierende per Mail über die Entwicklung informiert. Bielefelder Uni-Rektorin kritisierte die Kürzungen Auch ihre Rücklagen in Höhe von zwei Milliarden Euro dürfen die Unis und Hochschulen behalten. Ursprünglich war vorgesehen, dass sie davon zwischen 2028 und 2031 rund 240 Millionen Euro zurückzahlen sollten. Der Landesrechnungshof hatte die hohen Rücklagen gerügt. Allerdings erwarte das Land jetzt, dass die Hochschulen die Rücklagen dafür nutzen, die 120 Millionen Euro Einsparungen auszugleichen, so der Ministeriumssprecher. Keine Angaben wollte der Sprecher dazu machen, was die neuen Zahlen für die einzelnen Hochschulen bedeuten. Erst vor wenigen Wochen hatte die Rektorin der Uni Bielefeld im Interview mit dieser Redaktion den massiven Sparhaushalt des Landes kritisiert. Für Bielefeld hätte der ein Minus von 7,7 Millionen Euro bedeutet, zusammen mit nicht ausgeglichenen Kostensteigerungen sogar rund 13 Millionen. Das bedeute 50 Professoren-Stellen. Angelika Epple: &bdquo;Ja, es ist dramatisch. Ich möchte aber trotzdem für mein Haus und die Region klarmachen: Wir werden unsere Qualität trotzdem halten. Aber wir werden schmaler und weniger werden. Es wird Auswirkungen für einzelne Studiengänge, Forschungsbereiche und Serviceleistungen haben. Das wird dann eine andere Uni sein.“ Man müsse ganze Studiengänge schließen. Zahl der Studierenden sinkt in NRW Das Ministerium weist allerdings darauf hin, dass die Zahl der Studierenden sinkt. Vom Höchststand im Jahr 2019 mit 668.224 Studenten und Studentinnen auf 592.714. Mit neben der Grundfinanzierung zusätzlichen Ausgaben für die Universitäten und Hochschulen stiegen die Gesamtmittel sogar um 6,36 Prozent, rechnet der Sprecher vor. &bdquo;Damit sind die Ausgaben pro Studierendem deutlich gestiegen.“ Angelika Epple hat sofort auf die Nachrichten aus Düsseldorf reagiert und die direkt Betroffenen über die weniger schlechte Nachricht informiert. Sie geht in ihrer Mail, die dieser Redaktion vorliegt, davon aus, dass die Uni Bielefeld nicht mehr wie bisher angenommen 13 Millionen Euro einsparen muss, sondern nur noch 11,5 Millionen. Epple: &bdquo;Die Konsolidierung bleibt also erforderlich, sie fällt jedoch geringer aus.“ Die Uni könne wegen der Nachricht, dass Rücklagen behalten werden dürfen, die Kürzungen strategischer und zeitlich gestreckt organisieren. .responsive23-8bErQ2bY2M2tYjsj-ttc-linechart-zahl-der-studierenden-in-nrw { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8bErQ2bY2M2tYjsj-ttc-linechart-zahl-der-studierenden-in-nrw { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8bErQ2bY2M2tYjsj-ttc-linechart-zahl-der-studierenden-in-nrw { padding-top: 142.86%; } } Qualität bleibt der Anspruch der Uni Bielefeld &bdquo;Das Rektorat führt derzeit mit allen Fakultätsleitungen Finanzgespräche. Dabei geht es um Konsolidierung, vor allem aber um den eingeschlagenen Weg der Profilbildung“, sagt Epple. Der entstandene Spielraum solle im Schwerpunkt für Forschung, Lehre und Studium genutzt werden, ist in der Mail an die Mitarbeitenden zu lesen, die auch Uni-Kanzler Stephan Becker unterzeichnet hat. Ausdrücklich dankt Rektorin Epple Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) für deren Einsatz. In einer gesonderten Mail an die Studierenden weist Epple ebenfalls auf die Konsolidierungs-Erfordernisse hin. Sie sichert aber zu, dass Qualität der Anspruch der Uni-Leitung bleibe. Jeder und jede könne das Studium beenden, Einsparungen erfolgten nicht nach der &bdquo;Rasenmähermethode“ und sie fordert die jungen Leute &bdquo;zum Mitreden“ auf.

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