Land will Hunderte Millionen sparen: Unis in OWL bekommen weniger Geld

Bielefeld. Wenn es um staatliche Mittel geht, werden alle unruhig. Seit Monaten tüftelt das NRW-Wissenschaftsministerium daran, wie viel Geld den Hochschulen im Land künftig zur Verfügung stehen soll. Das bestätigte kürzlich Ministerin Ina Brandes (CDU) dieser Redaktion. Brandes legt dabei Wert auf eine Abstimmung mit den Hochschulen und Unis. Durchgesickert ist bereits, dass es künftig weniger Geld sein soll als bisher. Auch das ließ Brandes durchblicken. Erste Gerüchte besagen, dass das Land 250 Millionen Euro einsparen will. Diese Zahl bestreitet die Wissenschaftsministerin. Nach Informationen dieser Redaktion sollen es rund 150 Millionen Euro sein, wobei die zeitliche Verteilung noch nicht klar ist. Die Rheinische Post berichtet jetzt, dass der Etat der Hochschul-Grundfinanzierung um fünf bis sieben Prozent gekürzt werden soll. Die Hochschule Düsseldorf (HSD) würde die Kürzung 10 bis 15 Professorenstellen kosten, so laut Bericht die Präsidentin der HSD, die die Kürzungen bestätigte. Aus Kreisen der Uni Bielefeld werden ähnliche Sparzahlen kolportiert. Wie die Kürzungen dann konkret umgesetzt werden, ist noch nicht klar. Prompt hagelt es Kritik an der Hochschulfinanzierung Die SPD-Landtagsfraktion ist vorsichtshalber schon mal auf der Zinne. &bdquo;Kürzungen im Hochschulwesen schaden Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa“, überschreibt Bastian Hartmann als wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion eine Pressemitteilung. Auch die Studierenden üben Kritik. Sie hatten, wie berichtet, jüngst einen Hörsaal der Uni Bielefeld für mehrere Tage besetzt. Konkrete und offizielle Zahlen waren von den vier OWL-Hochschulen aktuell nicht zu erfahren. .responsive23-qjKTeYC2MnjMOPzH-line-hochschulfinanzen-in-nrw-stand { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-qjKTeYC2MnjMOPzH-line-hochschulfinanzen-in-nrw-stand { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-qjKTeYC2MnjMOPzH-line-hochschulfinanzen-in-nrw-stand { padding-top: 142.86%; } } Bei genauem Hinschauen geht es den Unis im Land jedoch nicht so schlecht. So machte der Landesrechnungshof erst vor kurzem bei seinem Jahresbericht 2025 darauf aufmerksam, dass die NRW-Akademien zusammen mehr als zwei Milliarden Euro Rücklagen verfügen. Die Rechnungsprüfer sehen deshalb Sparmöglichkeiten im Etat des Wissenschaftsministeriums. Dazu ist in OWL zu erfahren, dass es sich dabei um Mittel handele, die schon für die kommenden Jahre verplant seien. Es gehe dabei zum Beispiel um die mittelfristige Ausstattung von Laboren sowie andere Anschaffungen und Sachausgaben. Mehr Geld – weniger Studenten Und wer in der Landesdatenbank zur Zahl der Studierenden der Uni Bielefeld, der Uni Paderborn, der Hochschule Bielefeld und der Technischen Hochschule OWL recherchiert, kommt zu interessanten Ergebnissen. Vor allem, wenn man zusätzlich die Daten des Landeshaushaltes zur Finanzierung der vier Einrichtungen für die vergangenen Jahre betrachtet. Ergebnis: Es studieren von Jahr zu Jahr weniger junge Menschen, die Hochschulen bekommen im selben Zeitraum aber mehr Geld. .responsive23-1r3M2hj0aH3pDcbe-bar-grouped-vertical-nrw-hochschulen-zahl-der { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-1r3M2hj0aH3pDcbe-bar-grouped-vertical-nrw-hochschulen-zahl-der { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-1r3M2hj0aH3pDcbe-bar-grouped-vertical-nrw-hochschulen-zahl-der { padding-top: 142.86%; } } Die Zahlen im Einzelnen: Im Jahr 2017 bekam demnach die Universität Bielefeld 170,8 Millionen Euro Grundförderung, und es studierten im Wintersemester 2017/2018 25.000 Menschen. In diesem Jahr sind 234,4 Millionen Euro für die Uni eingeplant, bei nur noch 23.445 Studierenden als aktuellster Zahl im vergangenen Wintersemester. Die Uni in Paderborn bekam 2017 aus Düsseldorf 112,6 Millionen Euro, während 20.132 Studenten und Studentinnen im Wintersemester eingeschrieben waren. Im Jahr 2025 sind für Paderborn 171,2 Millionen Euro (knapp 60 Millionen Euro mehr) Grundförderung vorgesehen, die Studentenzahl beläuft sich auf 17.109 also etwa 3.000 weniger. Die Hochschule Bielefeld (HSBI) erhielt 2017 aus dem Landeshaushalt 54,2 Millionen Euro. Im selben Jahr waren 9.869 junge Menschen dort im Wintersemester 2017/18 registriert. 2025 stieg die Grundförderung auf 78 Millionen Euro. Gleichzeitig ist ein leichter Zuwachs auf 10.181 Studierende zu verzeichnen. Die Technische Hochschule OWL in Lemgo/Höxter wurde mit 39 Millionen Euro im Jahr 2017 finanziert und bildete 6.635 Menschen aus. Acht Jahre später, 2025 bekam sie 55,5 Millionen Euro Grundfinanzierung vom Land. Nur noch 5.764 Leute studierten dort. Ganz so einfach sei das Zahlenverhältnis von Mitteln zu Studierenden nicht zu betrachten, heißt es dazu von der Universität Bielefeld. Es habe Sonderzahlungen gegeben, die nicht in die lineare Entwicklung der Etats einbezogen werden könnten.

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