DFB-Pokal

Das Ende einer Reise: Bielefeld frustriert über Pokal-Aus

Bielefelds-Trainer Kniat tröstet seinen Spieler Corboz (r.) | © Soeren Stache/dpa

30.10.2025 | 30.10.2025, 06:36

Arminia-Trainer Mitch Kniat nahm seinen Freund Steffen Baumgart in den Arm und wünschte ihm mit Union Berlin viel Glück auf dem Weg Richtung Finale. Für die Bielefelder Pokal-Experten blieb nach 120 Minuten Fußball-Leidenschaft diesmal nur der Frust über eine bittere Niederlage. Der sechste Streich gegen einen Bundesligisten innerhalb eines Jahres war möglich für die Ostwestfalen - doch die Eisernen hatten diesmal das bessere Ende für sich.

«Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Es gab ein paar Situationen, wo wir dann nicht da waren, aber keinen Vorwurf. Die Mannschaft ist ans Limit und darüber hinaus gegangen, ich bin sehr stolz», sagte der Bielefelder Coach nach dem 1:2 (1:1, 1:1) nach Verlängerung im Stadion an der Alten Försterei.

Fünf Siege gegen Bundesliga-Clubs

Bielefelds Torwart Kersken ärgert sich über die Niederlage in Berlin. - © Soeren Stache/dpa
Bielefelds Torwart Kersken ärgert sich über die Niederlage in Berlin. (© Soeren Stache/dpa)

Vor 364 Tagen hatte das Bielefelder Pokal-Wunder eben gegen Union noch als Drittligist richtig Fahrt aufgenommen. Es folgten weitere Siege auf der Alm gegen den SC Freiburg, Werder Bremen, Bayer Leverkusen und in dieser Saison wieder gegen Bremen. Unterbrochen bekanntlich nur vom 2:4 im Finale gegen den VfB Stuttgart, nach dem sich die Arminen im Berliner Olympiastadion zumindest wie ein moralischer Sieger fühlen konnten.

Nun war wieder in der Hauptstadt Schluss im lieb gewonnenen Cup-Wettbewerb - und das schon in Runde zwei. «Die Erwartungen waren auch intern hoch, damit meine ich die Mannschaft. Wir haben gemerkt auch heute war was möglich», sagte Mittelfeldspieler Mael Corboz. «Es ist extrem bitter. Was wir letztes Jahr erlebt haben, war extrem schön, das wollten wir nochmal erleben», fügte er an.

Tatsächlich war der Zweitliga-Aufsteiger gegen Union nicht das schlechtere Team, überzeugte mit spielerischem Mut. Doch diesmal fehlte diese Wunder-Prise, die die Ostwestfalen durch den Pokal begleitet hatte. «Wir haben eine Top-Partie gemacht, wir fahren enttäuscht nach Hause», sagte Kniat.

Sorge um Mehlem

Mit auf den Heimweg ging die Sorge um Marvin Mehlem, der wegen seiner Achillessehnenprobleme in der Verlängerung nicht durchhielt. Das Wechselkontingent war schon erschöpft, in Unterzahl kassierte Bielfeld das entscheidende Gegentor durch Danilho Doekhi (107. Minute).

Wie ernst die Blessur Mehlems ist, konnte Kniat nicht sagen. «Ich habe nicht studiert, ich bin kein Doktor», sagte er. Eine Diagnose stand aus. Kniat muss sich um die symbolischen Pokalwunden seiner Spieler kümmern. In der 2. Liga geht es am Samstag (13.00 Uhr/Sky) zu Darmstadt 98.