Organisierte Kriminalität

Noch mehr Waffen hinter Geheimtür in Remscheid entdeckt

Waffen liegen in einem gemeinem Raum, den Fahnder im Haus eines mutmaßlichen Waffenhändlers gefunden haben. | © Polizei Wuppertal/dpa

28.10.2025 | 28.10.2025, 15:57

Nach der Razzia gegen illegale Waffenhändler in Remscheid sind die Ermittler auf einen weiteren geheimen Raum voller Waffen gestoßen. In dem Zimmer sei unter anderem eine Handgranate gefunden worden, die als so gefährlich eingestuft wurde, dass sie in der Nähe gesprengt werden musste.

Nach dem Fund eines riesiges Arsenal mit Kriegswaffen am Sonntagabend hätten sich die Kriminalbeamten den Grundriss des Hauses angeschaut und gemerkt, dass es einen weiteren versteckten Raum geben musste, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit.

Tatsächlich fanden sie eine Geheimtür, die hinter einem Tresor verborgen gelegen habe und nur mit einem versteckten Mechanismus geöffnet werden konnte. In dem Raum fanden die Beamten unter anderem scharfe Gewehre mit Zielfernrohr und Schalldämpfer, Maschinenpistolen und weitere militärische Waffen. Spezialisten des Landeskriminalamts hätten bestätigt, dass die Waffen funktionstüchtig waren.

Einer der größten Waffenfunde

Ein Raum im Keller des Gebäudes war wie ein Museum mit Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg und Wehrmachts-Uniformen eingerichtet. - © --/Polizei Wuppertal/dpa
Ein Raum im Keller des Gebäudes war wie ein Museum mit Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg und Wehrmachts-Uniformen eingerichtet. (© --/Polizei Wuppertal/dpa)

200 Einsatzkräfte hatten am Sonntagabend in Remscheid bei Wuppertal ein riesiges Arsenal mit Kriegswaffen sichergestellt und drei mutmaßliche Waffenhändler festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft könnte es sich um einen der größten Funde von Kriegswaffen in Nordrhein-Westfalen handeln.

Ermittler zeigen die sichergestellten Waffen. - © Federico Gambarini/dpa
Ermittler zeigen die sichergestellten Waffen. (© Federico Gambarini/dpa)

Mit den sichergestellten Handgranaten und Sprengmitteln hätte man eine Vielzahl von Menschen töten und verletzen können, hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt. Die drei Hauptverdächtigen im Alter von 34, 37 und 59 Jahren sitzen in Untersuchungshaft.

Zugriff gingen lange Ermittlungen voran

Mehr als ein Jahr lang hatten die Fahnder die Bande im Visier. Entscheidende Hinweise hätten zwei verdeckte Ermittler gebracht, die man in das Netzwerk einschleusen konnte. Mehrmals sei es den beiden gelungen, scharfe Waffen wie Maschinenpistolen bei den Verdächtigen zu kaufen.

Im Keller hatte der 59-Jährige eine Art Museum mit Waffen und Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet. Darunter seien auch Gegenstände aus dem Nationalsozialismus gewesen, aber auch Gegenstände aus der früheren Sowjetunion sowie Waffen neuerer Produktionsjahre.

Handgranaten und Mörsergranaten, die potenziell besonders gefährlich sind, wurden nach dem Fund von Entschärfungsexperten in einen Steinbruch transportiert und dort gesprengt.