Nach einer Wahlpanne bei der Kommunalwahl ist der Mülheimer CDU-Oberbürgermeister Marc Buchholz in einer Neuauszählung der Stichwahl-Stimmen im Amt bestätigt worden. Laut dem vorläufigen Ergebnis wurden 24.891 Stimmen für den Amtsinhaber (50,2 Prozent) gezählt, für seine SPD-Konkurrentin Nadia Khalaf ergab die Auszählung 24.690 Stimmen (49,8 Prozent), wie die Stadt mitteilte. Am frühen Abend wollte der Wahlausschuss nach einer öffentlichen Sitzung den Wahlausgang noch amtlich feststellen.
Bei der Kommunalwahl Ende September war aufgrund eines Zählfehlers am Wahlabend zunächst die SPD-Politikerin Khalaf als Siegerin gefeiert worden - mit einem vermeintlichen knappen Vorsprung von weniger als 70 Stimmen. Bei einer routinemäßigen Überprüfung des Wahlergebnisses fiel im Wahlamt dann allerdings auf, dass in einem Briefwahlbezirk Stimmen vertauscht worden waren. Nach der Korrektur des Ergebnisses am Folgetag hatte dann doch Buchholz einen Vorsprung von gut 100 Stimmen vor Khalaf.
SPD-Konkurrentin hatte Neuauszählung gefordert

Khalaf hatte daraufhin eine Neuauszählung gefordert. Der Wahlausschuss beschloss mehrheitlich trotz Bedenken des Wahlleiters eine Neuauszählung des Ergebnisses in allen 153 Stimmbezirken, um für Klarheit und eine größtmögliche Akzeptanz zu sorgen.
Die Stadt schaltete die Kommunalaufsicht ein. Diese erklärte, man habe rechtliche Bedenken des Wahlleiters und der örtlichen CDU zur Kenntnis genommen, es gebe aber in diesem Stadium des Wahlverfahrens keine Einspruchsmöglichkeiten gegen die Entscheidung des Wahlausschusses, hieß es bei der zuständigen Bezirksregierung in Düsseldorf.
CDU-Wahlsieger im Urlaub wegen Silberhochzeit

Der nun als Sieger bestätigte CDU-Politiker konnte das Ergebnis nicht vor Ort kommentieren. Nach Angaben einer Stadtsprecherin befindet er sich auf einer lange geplanten Urlaubsreise anlässlich seiner Silberhochzeit. Das Jubiläum war in den Wahlkampf gefallen, «die Reise hatte er seiner Frau versprochen», erklärte eine Stadtsprecherin.

Die SPD-Bewerberin hatte nach eigenen Angaben keine großen Verschiebungen erwartet. Dennoch sei die Neuauszählung wichtig, hatte sie am Vortag gesagt. Es seien viele Verschwörungstheorien im Umlauf, die man nur mit Transparenz ausräumen könne, so die SPD-Politikerin.
