Erkrankung

NRW-Ministerin macht Krebs-Diagnose öffentlich – und erhält viel Zuspruch

Ina Scharrenbach (CDU) gilt in Düsseldorf als besonders fleißige Ministerin. Jetzt muss die Politikerin zwangsläufig kürzertreten, wie sie selbst verkündet.

Die 48 Jahre alte Ina Scharrenbach hat am Dienstag mitgeteilt, dass sie an Krebs erkrankt ist – und kürzertreten muss. | © dpa

Ingo Kalischek
17.06.2025 | 17.06.2025, 19:00

Düsseldorf. Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung in NRW, Ina Scharrenbach, ist an Krebs erkrankt. Die CDU-Politikerin aus Kamen ging am Dienstag von sich aus mit der Diagnose an die Öffentlichkeit. „Im Rahmen eines Zufallsbefundes habe ich eine Krebsdiagnose erhalten“, schrieb die 48-Jährige bei Facebook. Scharrenbach kündigte an, sich nun einer viermonatigen ambulanten Chemotherapie zu unterziehen.

Die Anzahl ihrer öffentlichen Termine werde sie in dieser Zeit reduzieren, um sich der Behandlung widmen zu können. Doch die Geschäfte des Ministeriums sowie die weiteren politischen Ämter werde sie weiter ausführen, sagte Scharrenbach. „Ich bin zuversichtlich, dass ich mich bald wieder mit voller Kraft allen Aufgaben zuwenden kann.“

Scharrenbach wurde bereits 2017 vom damaligen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) zur Ministerin in NRW ernannt. Die Kamenerin gilt als besonders akribische und fleißige Politikerin, die mitunter aber auch forsch auftreten kann. Bürgermeister und Landräte – auch aus OWL – loben regelmäßig Scharrenbachs Fachkenntnisse sowie ihr offenes Ohr für die Belange in den Kommunen.

Scharrenbach wurde längere Zeit als Bundesministerin gehandelt

In den vergangenen Wochen wurde Scharrenbach bundesweit bekannt, weil sie über längere Zeit als mögliche Ministerin auf Bundesebene gehandelt wurde – unter anderem als Verkehrsministerin. Bei der Ämtervergabe durch Kanzler Friedrich Merz ging die CDU-Politikerin aber letztlich leer aus.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst schrieb auf der Plattform „X“: „Liebe Ina, ich möchte, dass Du weißt: Du bist nicht allein. Wir alle stehen an der Seite. Jetzt gibt es nichts Wichtigeres als Deine vollständige Genesung.“ Die Gesundheit habe nun absoluten Vorrang. „Ich wünsche Dir viel Kraft für den jetzt anstehenden Kampf. Du bist eine starke Frau, Du wirst diesen Kampf gewinnen!“

Die Co-Vorsitzende der SPD in NRW, Sarah Philipp, schrieb: „Offen über eine Krebsdiagnose zu sprechen, erfordert viel Mut. Ich wünsche Ihnen viel Kraft, Zuversicht und eine vollständige Genesung. In solchen Momenten wird klar, was wirklich zählt. Alles erdenklich Gute für die kommende Zeit.“ Und SPD-Fraktionschef Jochen Ott teilte mit: „Wer Ina Scharrenbach kennt, der weiß, dass sie die Kraft für den Kampf gegen den Krebs hat.“