CDU verkündet Ministerliste: Wechseln NRW-Politiker jetzt nach Berlin?

Düsseldorf. Am Montag will die Union verkünden, welche Personen dem nächsten Kabinett unter dem designierten Kanzler Friedrich Merz angehören sollen. Das wird auch Auswirkungen auf die CDU und die Regierung in Nordrhein-Westfalen haben. Die Gerüchteküche in Düsseldorf und in Berlin brodelt – ein Name aus NRW fällt immer wieder. Ina Scharrenbach wird einen Tag vor der offiziellen Bekanntgabe als nächste Bundesministerin gehandelt. Die 48-jährige CDU-Politikerin aus Kamen in Westfalen ist aktuell in NRW-Ministerin für Bauen, Heimat, Kommunales, Wohnen und Digitalisierung. Scharrenbach soll in einer neuen Bundesregierung in Berlin das Ministerium für Verkehr oder das Ministerium für Digitalisierung führen. Scharrenbach sitzt seit 2022 bereits im Bundespräsidium der CDU und sie ist seit 2017 Vorsitzende der Frauen-Union in NRW. Die Politikerin gilt als ehrgeizig, zielstrebig und machtbewusst. In Düsseldorf fremdelt Scharrenbach etwas mit dem Grünen-Koalitionspartner. Ihr wird zudem ein eher kühles Verhältnis zu NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst nachgesagt. Der Grund: Bevor Wüst in Düsseldorf zum Nachfolger von Armin Laschet als Regierungschef gemacht wurde, waren auch Scharrenbach Ambitionen auf das Amt nachgesagt worden. Wechsel Scharrenbachs aus NRW nach Berlin hätte mehrere Vorteile Die CDU-Politikerin, die bereits 2017 von Laschet zur NRW-Ministerin gemacht worden war – damals hatte ihr Ministerium einen etwas anderen Zuschnitt – wird in Berlin seit Wochen für ein Ministeramt gehandelt. Auch deshalb, weil sie im Zuge der Sondierungsgespräche für die Union den wichtigen Themenbereich &bdquo;Infrastruktur“ federführend ausverhandelt hat. Ein Wechsel nach Berlin hätte gleich drei Vorteile: Die ambitionierte Scharrenbach klettert in der Karriereleiter nach oben, Wüst kann einen ihm gegenüber loyalen Nachfolger oder eine Nachfolgerin in NRW installieren und Merz könnte mit Scharrenbach eine Frau in einem Ministerium besetzen, die als fachlich versiert und sehr fleißig gilt. Karl-Josef Laumann (CDU) wird wohl in NRW bleiben Dem gegenüber wird ein weiterer Politiker aus NRW, der für ein Ministeramt in Berlin gehandelt wurde, wohl nicht in die Bundeshauptstadt wechseln. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) soll nach Informationen dieser Redaktion einen Wechsel nach Berlin aus familiären Gründen ausgeschlossen haben. Der 67-jährige Politiker aus dem Münsterland führt in NRW das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales – und gilt als &bdquo;soziales Gewissen“ in der CDU. Laumann ist seit einem Jahr stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei – und hoch angesehen. In NRW hat er die viel zitierte Krankenhausreform auf den Weg gebracht und sich immer mal wieder Diskussionen mit seinem Bundeskollegen Karl Lauterbach (SPD) geliefert. Experten hätten Laumann den Schritt zum Bundesgesundheitsminister durchaus zugetraut; doch darauf soll er nun verzichtet haben. Somit dürfte NRW im nächsten Bundeskabinett nicht so stark vertreten sein, wie zwischenzeitlich vermutet. Denn mit Carsten Linnemann verzichtet ein weiterer CDU-Mann aus NRW auf ein Ministeramt in Berlin. Linnemann hatte vor wenigen Tagen angekündigt, lieber Generalsekretär der CDU bleiben zu wollen. Dem Paderborner wurden Ambitionen auf das Amt des Arbeits- und Sozialministers in Berlin nachgesagt; dieses Haus bleibt aber in der Hand der SPD. Katharina Reiche soll neue Wirtschaftsministerin werden Das Wirtschaftsministerium mit weniger Zuständigkeiten war für Linnemann nicht interessant, heißt es. Bekleiden soll es künftig die 51 Jahre alte Diplom-Chemikerin Katharina Reiche, die bereits für die CDU als Staatssekretärin arbeitete. Darüber berichtet das Portal &bdquo;Table Media“. In Düsseldorf machte der Name Reiches bereits in dieser Woche die Runde. Reiche ist Chefin des Unternehmens Westenergie, einer Tochtergesellschaft des Energieunternehmens Eon, und wollte eigentlich in dieser Woche eine hochrangige Wirtschaftsdelegation um NRW-Ministerpräsident Wüst bei einer Reise in die Golf-Region begleiten. Reiche sagte ihre Teilnahme jedoch kurzfristig ab. Für das Amt des Wirtschaftsministers wurde zwischenzeitlich auch ein weiterer Name aus NRW gehandelt: Jens Spahn. Der 44-jährige CDU-Politiker wird jetzt aber als möglicher neuer Fraktionschef im Bundestag gehandelt. Nach Informationen dieser Redaktion soll Merz die Devise vorgegeben haben, kein Kabinettsmitglied benennen zu wollen, welches bereits in einem Kabinett der früheren Kanzlerin Angela Merkel saß. Das würde auf Spahn zutreffen, da er unter Merkel Bundesgesundheitsminister war. In der Vergangenheit hat sich immer wieder herausgestellt, dass es bei der tatsächlichen Bekanntgabe der Ministerinnen und Minister Überraschungen gab – das dürfte auch diesmal wieder der Fall sein. Am Montag sollen die Spekulationen zumindest in der Union enden. Dann muss aber noch die SPD ihre künftigen Minister benennen. Dies soll in ein paar Tagen der Fall sein, heißt es.

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