Verband: Energiebranche investiert 16 Milliarden Euro in OWL

Düsseldorf/Detmold. Der regionale Ableger des Landesverbands &bdquo;Erneuerbare Energien“ (LEE) in NRW erwartet, dass die Energiebranche in den kommenden 15 Jahren mindestens 16 Milliarden Euro in den Ausbau und Betrieb von erneuerbaren Energien in Ostwestfalen-Lippe investieren wird. Zu dieser Zahl kommt der Verband anhand verschiedener Hochrechnungen. Mit sieben Milliarden Euro soll fast die Hälfte allein in den Ausbau von Windkraftanlagen fließen, prognostiziert der LEE auf Grundlage der Fläche von 14.000 Hektar in OWL, die die regionale Politik kürzlich für den Bau von Windrädern freigegeben hat. Das werde aber nicht zum Bau unzähliger weiterer Anlagen führen, heißt es von dem Lobbyverband. Im Gegenteil: Während aktuell rund 1.000 Windräder in OWL stehen – und zwar hauptsächlich in den Kreisen Paderborn und Höxter – werde diese Zahl absehbar auf 700 reduziert. Grund sei das sogenannte Repowering, also der Austausch alter durch neue Anlagen. Die neuen Anlagen sind wesentlich leistungsstärker. .responsive23-4dytZyaUvYNWh6c6-atlas-slideshow-windkraftanlagen-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-4dytZyaUvYNWh6c6-atlas-slideshow-windkraftanlagen-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-4dytZyaUvYNWh6c6-atlas-slideshow-windkraftanlagen-in { padding-top: 142.86%; } } Windkraftanlagen mancherorts heftig umstritten In den Augen von Hubert Böddeker, dem Aufsichtsrat der Energiegenossenschaft Bürgerwind Westfalen eG., ist es wichtig, dass sich Menschen am Ausbau der erneuerbaren Energien direkt beteiligen können. Dies sei eine Voraussetzung für die Akzeptanz in der Bevölkerung. Denn die Anlagen sind mancherorts auch heftig umstritten. Unter anderem Naturschützer wie der Naturschutzbund NABU warnen vor einem rücksichtlosen Ausbau der Windkraft auf Kosten der Wälder und Artenvielfalt. Um die Akzeptanz für erneuerbare Energien in der Bevölkerung zu erhöhen, ist es auch wichtig, dass Strom nicht nur produziert, sondern auch tatsächlich genutzt und dies zeitlich gesteuert werden kann. Dafür braucht es Speicher. Der Ausbau von Batteriespeichern sei &bdquo;essenziell“ für eine stabile und flexible Energieversorgung, sagt Marco Pape vom Unternehmen Intilion. Speicherlösungen könnten helfen, Netzschwankungen auszugleichen, Überlastungen zu vermeiden und Preisspitzen abzufedern. &bdquo;Wir rechnen in Ostwestfalen-Lippe mit Investitionen von rund 2,6 Milliarden Euro“, sagt Pape. Auch Photovoltaik soll eine große Rolle in OWL spielen Neben der Windkraft sollen in den Augen des LEE auch die Themen Photovoltaik und Biogas eine größere Rolle in OWL spielen. Nach Angaben des Landesamts für Natur, Umwelt, Klima, Verbraucher- und Tierschutz (Lanuv) werden aktuell rund ein Viertel der verfügbaren Landesflächen für Photovoltaik genutzt. Insbesondere Gewerbedächer böten großes Ausbaupotenzial. Es brauche 2.100 Hektar Fläche für Frei- und Aufdachanlagen, um die benötigte Leistung von 4.200 Megawatt zu erreichen. Dies ergebe eine Gesamtinvestitionssumme von 3,15 Milliarden Euro. Mit Blick auf die Biogasanlagen fordert Johannes Lackmann, Geschäftsführer des Unternehmens Hellweg Wind, die rund 270 Anlagen in OWL umzurüsten. &bdquo;Gebraucht wird die Leistung nicht im Grundlastbetrieb. Wir brauchen Biogas im Komplementärbetrieb zu Sonne und Wind. Biogas muss vorrangig in der Dunkelflauteeingesetzt werden“, fordert Lackmann. Durch eine Optimierung der Anlagen, zum Beispiel durch größere Motoren und Netzanschlüsse, könne die installierte Leistung in OWL von aktuell rund 100 auf rund 550 Megawatt erhöht werden. Zwei Milliarden Euro Investitionen im Wärmebereich erwartet Auch beim Thema Wärmeerzeugung bietet die Region in den Augen der Experten gute Voraussetzungen, um zum Beispiel kleine Nahwärmenetze als Quartierslösung mit zentraler Wärmeversorgung zu schaffen. Der Investitionsbedarf betrage in OWL rund 2 Milliarden Euro, schätzt der LEE. Die Klimakampagne OWL, die von mehr als 70 Kommunen getragen werde, habe beschlossen, dass der Regierungsbezirk Detmold &bdquo;Vorreiterregion“ für den Klimaschutz werden solle, sagt OWL-LEE-Chef Jürgen Wrona. Bei der Windenergie und bei der Biomassenutzung sei die Region bereits spitze in NRW. Laut LEE gibt es schon jetzt mehr als 10.000 Arbeitsplätze in OWL im Bereich der erneuerbaren Energien – mit steigender Tendenz.

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