Wegen Terrorgefahr: Mehr Polizei auf Weihnachtsmärkten in OWL

Bielefeld. Die Polizei in OWL erhöht auf den regionalen Weihnachtsmärkten die Präsenz. Grund ist die Sorge vor möglichen Anschlägen, gerade mit dem &bdquo;Tatmittel Messer“. Immerhin hatte in Solingen ein Anhänger der Terrororganisation &bdquo;Islamischer Staat“ Ende August auf einem Stadtfest mehrere Menschen mit einem Messer getötet und verletzt. Wenig später griff eine Frau mehrere Menschen in einem Bus in Siegen mit einem Messer an und verletzte sie. &bdquo;Da, wo Menschen zusammenkommen, kann immer etwas passieren“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nun auch mit Blick auf die anstehenden Weihnachtsmärkte. &bdquo;Ich habe die Polizei nach Solingen und Siegen daher angewiesen, die Sicherheitskonzepte zu prüfen und die Betreiber der Märkte bestmöglich zu unterstützen.“ So ist es mittlerweile verboten, auf Festen und Märkten Messer oder andere Waffen mit sich zu führen. Auch an gleich 2 Bahnhöfen, darunter in Bielefeld, sind bis Weihnachten &bdquo;gefährliche Gegenstände“ wie Messer verboten. Zudem wurde erlassen, dass die Polizeipräsenz auf öffentlichen Veranstaltungen - darunter Weihnachtsmärkte - in ganz NRW erhöht werden soll. Polizei führt Taschenkontrollen durch Die höhere Polizeipräsenz sowie weitere angesetzte Maßnahmen werden derweil auch Auswirkungen auf die Weihnachtsmärkte in OWL haben. Alle Polizeibehörden in der Region berichten, dass merklich mehr Polizei auf den Märkten unterwegs sein wird. Alleine diese Polizeipräsenz, so berichtet ein Polizeisprecher aus Höxter, trage zum subjektiven Sicherheitsgefühl bei. In Bielefeld beispielsweise sind in die Sicherheitskonzeption auch der Bezirksdienst sowie die Stadtwache eingebunden, ebenso beispielsweise Beamte aus der Kriminalitätsprävention. Zu besucherstarken Zeiten werde der Wachdienst zudem noch einmal verstärkt. &bdquo;Die Besucher der Märkte werden merken, dass wir im Kreis Herford verstärkt präsent sind“, betont auch ein Herforder Polizeisprecher. Eine Sprecherin der Polizei Gütersloh berichtet: &bdquo;Wir werden natürlich auch Personen- und Taschenkontrollen durchführen und dabei insbesondere das Verbot von Waffen und Messern auf öffentlichen Veranstaltungen in den Fokus nehmen.“ Große Gefahr durch islamistischen Terror Von den NRW-Sicherheitsbehörden kommen derweil konkrete Warnungen. &bdquo;Veranstaltungen anlässlich des Weihnachtsfestes stellen im Allgemeinen aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte ein ideologisch geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Täterinnen und Täter dar. Auch aus anderen Phänomenbereichen sind spontane Aktionen oder Straftaten möglich“, heißt es aus dem NRW-Innenministerium. Allerdings betonen sämtliche Stellen: Konkrete Hinweise zu möglichen Anschlagsplänen auf Weihnachtsmärkte in OWL und NRW liegen nicht vor. &bdquo;Wir sind uns jedoch bewusst, dass große Menschenansammlungen Herausforderungen mit sich bringen können“, sagt eine Sprecherin der Polizei in Lippe. Dazu zählen beispielsweise typische Delikte, die in großen Menschenansammlungen wie Weihnachtsmärkten in hoher Regelmäßigkeit erfasst werden. &bdquo;Vor allem kommt es häufig zu Taschendiebstählen“, berichtet eine Paderborner Polizeisprecherin. Dass die Gefahr vor allem durch islamistischen Terror groß ist, zeigen die vergangenen Monate. Neben dem vollendeten Anschlag von Solingen häuften sich zuletzt immer wieder Meldungen, wonach Islamisten in Deutschland Anschläge geplant haben sollen und verhaftet wurden. Darunter auch ein Ex-Bielefelder, der zeitweise für den &bdquo;Islamischen Staat“ kämpfte. Er wurde vor etwa einem Jahr verhaftet, da er einen Anschlag auf eine pro-israelische Veranstaltung geplant haben soll. Weihnachtsmarkt auf umfriedetem Gelände Ebenso wurde vor wenigen Wochen ein Paderborner verhaftet, der sich in Syrien der Terrororganisation anschließen wollte. Zudem zählen die Behörden alleine in NRW fast 200 sogenannte islamistische Gefährder, denen ein Anschlag zugetraut wird - auch in OWL. Doch auch die Städte ergreifen Sicherheitsmaßnahmen, um die Weihnachtsmärkte mehr zu schützen - und das bereits seit einigen Jahren. Immerhin hatte der islamistische Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz gezeigt, dass die Märkte durchaus im Fokus der Terroristen stehen. In Detmold findet beispielsweise der Weihnachtsmarkt in einem umfriedeten Gelände statt. &bdquo;Die Eingänge zum Platz werden von einem Sicherheitsdienst kontrolliert, der auch auf dem Veranstaltungsgelände präsent ist“, so ein Sprecher. Ein Sprecher der Stadt Paderborn berichtet derweil von einem &bdquo;umfangreichen Sicherheitskonzept“ - Details will er jedoch nicht nennen. In Minden soll eine Polleranlage den Weihnachtsmarkt zusätzlich schützen, durch die städtische Ordnungsbehörde sollen Streifengänge erfolgen, vor allem zum Schutz der Besucher. In Herford berichten die Organisatoren von &bdquo;verstärkten personellen Ressourcen“, beispielsweise beim Security-Dienst.

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