Kran-Fahrer aus dem Kreis Gütersloh sichert sich besonderen Titel

Rheda-Wiedenbrück. Klar, nervös war Max Menze schon. Trotz aller Erfahrung, trotz all der Jahre auf dem Bock. Aber eine Europameisterschaft – das ist schon etwas Besonderes. &bdquo;Wenn ich in Spanien auf dem Kran sitze, werde ich so aufgeregt sein wie beim allerersten Mal“, sagte der 32-Jährige im Vorfeld lachend. Dass Menze, der bei der Wiedenbrücker Firma Petersburs Autokrane und Transporte als Kranfahrer arbeitet, überhaupt an diesen sehr speziellen Welttitelkämpfen teilnehmen darf, damit hatte er nie gerechnet, war doch schon die Qualifikation für die Europaausscheidung nicht ganz leicht. Doch irgendwie schließt sich damit auch ein Kreis, denn Max Menze hat schon als kleiner Junge immer mit Kränen gespielt, für ihn gab es nie einen anderen Berufswunsch als der des Kranfahrers. Am Ende wird der Kranfahrer Vize-Europameister Am Mittwoch ging es los – mit dem Flieger nach Spanien. Der europäische Vorentscheid für die Weltmeisterschaft im Mobilkranfahren &bdquo;Game of Cranes“, veranstaltet vom weltweit tätigen Maschinenbau- und Fahrzeugbauunternehmen Liebherr, ging dann in Azuqueca de Henares in Zentralspanien über die Bühne. Dort belegte der Kranfahrer dann den zweiten Platz. Damit hat der 32-Jährige hauchdünn die Qualifikation für die WM im November in Ehingen verpasst. &bdquo;Anfangs war ich schon geknickt. Mittlerweile freue ich mich aber über das, was ich erreicht habe“, sagt Menze. &bdquo;Vize-Europameister – das ist doch was.“ Es waren aufregende Tage, die Max Menze Ende vergangener Woche in Azuqueca de Henares in Zentralspanien bei der vom weltweit tätigen Maschinenbau- und Fahrzeugbauunternehmen Liebherr veranstalteten Europaausscheidung von &bdquo;Game of Cranes“ erlebt hat. Als einer von fünf Kranfahrern – seine Mitbewerber kamen aus England, Dänemark, Schweden und noch einmal Deutschland – aus ganz Europa hatte sich Menze für diesen Wettkampf qualifiziert. &bdquo;Es war der Wahnsinn“, sagt er. &bdquo;Die Spanier haben das ganz groß aufgezogen. Es waren gut 300 Zuschauer vor Ort.“ Die erlebten mit, wie die fünf Profikranfahrer jeweils zwei Praxis- und drei Theorieaufgaben zu erfüllen hatten. Und die waren ziemlich knifflig. Die Sprache wird dem 32-Jährigen zum Verhängnis Zunächst galt es einen massiven großen Betonklotz mit dem Kran durch eine Art Parcours zu transportieren und dann zentimetergenau abzustellen. &bdquo;Dass wir das per Fernbedienung machen mussten, war ungewohnt. Normalerweise sitze ich immer in der Kabine. Aber das hat gut geklappt“, so Menze. Auch das Rausfahren des tonnenschweren Krans aus einer Parklücke war kein großes Problem, gehört das für den 32-Jährigen doch zum Tagesgeschäft. Als größte Hürde in den Theorieprüfungen stellte sich die Sprache heraus. &bdquo;Das war alles in Englisch. Das hat mich sicher Punkte gekostet“, berichtet Menze. So musste der Peterburs-Mitarbeiter etwa anhand der englischen Kran-Betriebsanleitung Fragen beantworten: &bdquo;Das klappte eigentlich ganz gut, aber am Ende ist mir die Zeit davongelaufen.“ Dass schließlich der Kollege aus England den Wettkampf für sich entschied und damit die WM-Fahrkarte buchte, mag auch am Sprachvorteil gelegen haben. Trotz der leichten Enttäuschung hat Max Menze sehr viele positive Erfahrungen mitgenommen. &bdquo;Die Stimmung war super. Der Wettkampf war mehr ein Miteinander als ein Gegeneinander. Alle haben sich unterstützt. Und auch die Aftershow-Party war gut“, sagt er. Die drei tollen Tage in Spanien – sie wird der leidenschaftliche Kranfahrer wohl nie mehr vergessen. Kranfahrer musste vorab ein Video einreichen Auf den Wettbewerb ist im Vorfeld Max Menzes Disponent Nick Mersch gestoßen. Der meldete den 32-Jährigen kurzerhand an und war auch in Spanien dabei. Menze musste ein Video einreichen, für das öffentlich abgestimmt und das von einer Jury bewertet wurde. Der Langenberger hatte seinen Kurzfilm unter die Schlagwörter Verantwortung, Leidenschaft und Herzblut gestellt. Menze ist im Arbeitsalltag zu sehen, bei der Hochzeit mit seiner Lena (das Hochzeitsfoto wurde natürlich vor einem Kran geschossen) oder beim Tätowierer, bei dem er sich stilecht einen Kranhaken auf den Unterarm stechen lässt. Dass er am Ende 19.000 Stimmen erhielt und damit Zweiter wurde, hätte Menze nie gedacht, waren doch auch Kran-Influencer mit mehr als 100.000 Followern am Start. &bdquo;Familie, Freunde, Kollegen und auch meine Chefin haben für mich Werbung gemacht. Das hat mich sehr gefreut“, erzählt er. Lesen Sie auch: Ersatzteilwechsel in 100 Metern Höhe: Kran bringt Haller Windrad in Schwung

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