
Bad Oeynhausen. Wasserpflanzen, ein prächtig blühender Rosenstrauch, zahllose Gräser und Blumen umrahmen den Teich im Garten von Lore und Dieter Halstenberg. Der ist nicht nur hübsch anzuschauen und sorgt für ein frisches Klima im Garten. Außerdem hat er noch eine weitere Funktion: Denn die eine Hälfte dient als Tauchbecken. „Wir haben einen Steg angelegt und so können wir nach dem Gang in unserer Gartensauna in den Teich hüpfen und abtauchen“, erzählt Dieter Halstenberg.

Fische hält das Ehepaar deshalb nicht im Teich und im Tauchbecken sind auch keine Pflanzen. Die gibt es nur in der zweiten Hälfte des Teichs, die mit Steinen aufgefüllt und bepflanzt ist. Für Bewegung und damit mehr Sauerstoff sorgt ein kleiner Strudel.
Der Garten der Halstenbergs im Bad Oeynhausener Stadtteil Werste ist vielseitig: Er ist groß, vielfältig und an manchen Stellen auch verwunschen. Und er hat schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel. „Das Haus wurde 1911 gebaut und damals wurde natürlich auch der Garten angelegt - aber noch ganz anders“, weiß Lore Halstenberg aus Erzählungen. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das 1.200 Quadratmeter große Grundstück immer wieder gewandelt. Zunächst war es ein reiner Nutzgarten. „Der Garten war auch mal strikt in zwei Teile aufgeteilt, für die Parteien, die im Haus lebten“, sagt Lore Halstenberg. Zur Entspannung diente er selten, er wurde genutzt als zuverlässiger Lieferant für Obst und Gemüse.
Frisches Obst fürs Müsli vom Strauch
Seitdem Lore und Dieter Halstenberg die Regie im Garten übernommen haben, ist das anders. Der Garten als Freizeit- und Wohlfühloase steht an oberster Stelle - und auch als Ort, in dem viel gefeiert wird. „Wir verbringen sehr viel Zeit im Garten“, sagt Lore Halstenberg. Natürlich freut sich das Ehepaar auch über das noch immer üppige Angebot an frischem Obst und Gemüse. „Wir haben sämtliche Beerensorten in unserem Garten - Johannisbeeren, Erd-, Heidel- sowie Stachelbeeren, außerdem Himbeeren, Birnen, Äpfel, Pflaumen, Kirschen“, zählt Lore Halstenberg auf. Und ihr Mann Dieter ergänzt: „Und einen Maulbeerbaum.“ „Es ist einfach, wenn man morgens in den Garten gehen, um sich frisches Obst fürs Müsli zu pflücken“, freuen sich die Beiden.
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Außerdem hat ein kleines Urlaubsmitbringsel aus Italien mittlerweile im Garten Halstenbergs eine stattliche Größe erreicht. „Ich habe vor gut zehn Jahren drei Stecklinge eines Feigenbaums mitgebracht, zwei sind gleich eingegangen, aber einer ist angegangen“, berichtet Lore Halstenberg. Die kleine Feige wuchs erst in einem Topf, im Winter gut geschützt vor dem Frost. Als die Feige zu groß für den Topf wurde, haben die Halstenbergs den Baum ins Freiland gesetzt. „Im ersten Winter hat er gleich viel Frost abbekommen und wir dachten schon, der schafft’s nicht“, erzählt Dieter Halstenberg. Doch der Baum berappelte sich und nun trägt er schon im zweiten Jahr reichlich Früchte.

Den Gemüseanbau haben die Halstenbergs reduziert. „Im vergangenen Jahr haben uns die Schnecken so viel weggefressen“, ärgert sich Lore Halstenberg noch immer. Und ihr Mann ergänzt: „Und außerdem fällt uns das Bücken auch nicht mehr so leicht.“ Kurzum hat Dieter Halstenberg im vergangenen Herbst und Winter zwei große Hochbeete gemauert und dann mit Erde befüllt. Ganz bequem können die Beiden dort nun im Stehen werkeln und die Schnecken haben keine Chance an das Mauerwerk zu kommen.
Viele verschiedene Insekten lassen es sich im Garten gut gehen
Neben dem üppigen Grün und den vielen blühenden Pflanzen – „bei uns blüht vom frühen Frühjahr bis zum späten Herbst immer etwas“ – fallen im Garten der Halstenbergs die vielen Sitzgelegenheiten und lauschigen Plätze auf. „Wir haben bei sonnigem Wetter zu jeder Tageszeit die Wahl zwischen Schatten und Sonne“, sagt Lore Halstenberg. Die Abendsonne können sie von echtem Wein überdacht genießen, eine andere Sitzecke ist von einer Buchenhecke umrahmt. Dann gibt es natürlich noch die Terrasse mit Blick auf den Gartenteich. Von hier aus können die beiden Libellen, Schmetterlinge und viele andere Insekten beobachten, für die der Garten ebenfalls ein Paradies zu sein scheint.
Ehemalige Jagdhütte als Partyraum
Und noch etwas fällt ins Auge: eine stattliche Jagdhütte. „Die stammt aus Österreich und hat einige Jahr im Kreis Höxter in einem Jagdrevier gestanden“, erzählt Dieter Halstenberg, der selbst Jäger ist. Nach einem Jagdpächterwechsel sollte die Hütte abgerissen werden, doch Dieter Halstenberg hatte eine andere Idee: „Mit Hilfe von ganz vielen Freunden haben wir die Hütte in Höxter abgebaut und bei uns im Garten wieder aufgebaut.“ Dafür hat Dieter Halstenberg selbstverständlich vorher eine Baugenehmigung eingeholt. Und nun haben die Halstenberg auch eine Möglichkeit, ihren Garten in den Wintermonaten ausgiebig zu genießen. Hinter der Hütte steht noch ein kleines Backhaus, auch einen Räucherofen nennen die Halstenbergs ihr Eigen.

Natürlich steckt in dem Garten immer noch enorm viel Arbeit. „Irgendwo sind immer Baustelle“, sagt Lore Halstenberg. Aber dennoch geht das Ehepaar die Gartenarbeit entspannt an: „Bei uns darf wachsen, was wachsen möchte, wenn es zu üppig wird, wird zurückgeschnitten oder auch mal herausgerissen.“
„Wir laden gerne Freunde in unseren Garten ein“, sagen Lore und Dieter Halstenberg unisono. Zur Feuerzangenbowle im Winter oder zum Brotbacken. Und vor allem zur Mittsommerparty im Juni. „Dann bauen wir eine große Tafel auf, alles wird mit Blumen und beleuchtet, geschmückt und wir feiern eine schöne Gartenparty.“ Bei sich die Gäste gerne auch mal auf den Steg setzen und ihre Füße im Tauchbecken baumeln lassen.

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