Mammutaktion zum Pokalfinale

Bielefelder Schüco-Konzern spendiert XXL-Arminia-Trikot für den Hermann

Spektakuläre Aktion in Detmold: Das Hermannsdenkmal trägt kurz vor dem DFB-Pokalfinale ein Riesen-Arminia-Trikot. Eine Hommage ans Fußballfieber in OWL.

In voller Pracht: Das Hermannsdenkmal im XXXL-Arminia-Trikot. | © Mike-Dennis Müller

14.05.2025 | 14.05.2025, 12:40

Bielefeld/Detmold. Was nach dem Halbfinal-Triumph im DFB-Pokal zunächst als KI-generiertes Bild in allen erdenklichen Varianten viral ging, wird nun Realität: Der eiserne Hermann vom gleichnamigen Denkmal bekommt zum zweiten Mal in seinem von Licht und Schatten geprägten Leben ein ultragroßes Arminia-Trikot spendiert. Diesmal von der Firma Schüco, Hauptsponsor des DSC Arminia Bielefeld. Die Arbeiten in luftiger Höhe, vom Sockel bis zur Schwertspitze misst die Kolossalstatue fast 54 Meter, haben schon am Mittwochmorgen begonnen.

Um 9.15 Uhr machen sich die Monteure André Brünger Steuermann, Jens Rosigkeit, Björn Strasas und Sigrid Prziwara mit einer Hebebühne auf den Weg zum Kopf des Hermannsdenkmals. In rund 45 Metern Höhe begutachten sie, wie das riesige XXL-Arminia-Trikot am Hermann befestigt werden kann. Das Trikot haben sie bereits mit auf der Hebebühne dabei.

Um 10.15 Uhr ist es soweit: Das Trikot ist über den Kopf des Hermanns gezogen. Jetzt wird alles sorgfältig in Form gebracht, festgezurrt und fixiert. Die „Gürtelkette“ des Hermanns wird dabei als Befestigungspunkt genutzt: An ihr werden die Gummibänder fixiert, die das Trikot in Spannung halten. Gegen 10.45 Uhr ist die erste Seite des Denkmals bereits mit dem Trikot eingekleidet. Um 11 Uhr prangt das Trikot in voller Größe am Hermannsdenkmal – ein starkes Statement für Arminia Bielefeld. Mit dabei bei diesem Moment: Arminia-Legende Fabian Klos und Fußball-Ikone Ewald Lienen. Ein Hauch Stadion-Atmosphäre weht durch den Teutoburger Wald.

Gegen 12 Uhr geht es dann noch einmal hoch hinaus: Die Hebebühne fährt erneut in luftige Höhen, um das Trikot final zu fixieren. Kabelbinder werden durch Ösen gezogen, Sandsäcke zur Beschwerung verteilt, damit alles sicher sitzt. Ein Detail mit Symbolkraft: Das Hermannsdenkmal trägt jetzt stolz die Rückennummer 25 – für die Region, für den Verein, für den Klassenerhalt.

Für das sportliche Leibchen der heroischen Figur mit dem geflügelten Helm haben die Schneiderinnen rund 130 Quadratmeter feinsten blauen Fahnenstoff vernäht, teilt Schücos Pressereferent Jan Banze mit: „Die Nähte sind innen extra verstärkt und überall im Trikot sind Ösen und Bänder eingearbeitet, um möglichst variable Befestigungen am Denkmal zu ermöglichen. An verschiedenen Stellen sind zudem Taschen eingenäht, um die Möglichkeit zu bieten, das Trikot mit Sandsäcken zu beschweren.“ Der Dress besitzt eine Länge von 9 Metern und eine Breite von etwas über 7 Meter. Rekordverdächtig?

Schon 1999 trug der Hermann ein Trikot von Arminia Bielefeld

An diesem besonderen Tag in Detmold mit dabei: Team Schüco, der DSC-Verein und der Landesverband-Lippe. - © Mike-Dennis Müller
An diesem besonderen Tag in Detmold mit dabei: Team Schüco, der DSC-Verein und der Landesverband-Lippe. (© Mike-Dennis Müller)

Tatsächlich. Bereits im Jahr 1999 erhielt das Hermannsdenkmal ein Arminia-Trikot gleicher Größe, damals zum Aufstieg in die 1. Liga. 2001 gelang dann noch die Kür mit einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

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Die symbolträchtige Einkleidung der höchsten Statue Deutschlands wird unterstützt vom Landesverband Lippe. Mit der neuerlichen spektakulären Aktion soll die Euphorie rund um das bevorstehende DFB-Pokalfinale am 24. Mai noch einmal spürbar gepusht werden: Arminia Bielefeld steht nach einer beeindruckenden Pokalsaison im Endspiel gegen den Erstligisten VfB Stuttgart und passt damit perfekt in die Rolle des sportlichen Underdogs. Ähnlich wie seinerzeit Hermann oder Arminius der Cherusker, der vor über 2000 Jahren mit seinen Horden im Teuto die Römer vom Platz gefegt haben soll.

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Diesmal müssen die Ostwestfalen allerdings im Olympiastadion ran: live vor einer Kulisse mit 75.000 Zuschauern in der Arena und Millionen von Fans an den Bildschirmen. Zehn Tage vor dem Pokalfinale in Berlin muss der 150-jährige Hermann, nach einer Bauzeit von 37 Jahren wurde das Monument erst 1875 offiziell eingeweiht, erneut als „zwölfter Mann“ ran, um seinen Arminen den Rücken zu stärken. Ein Moment, der Geschichte schreibt – sportlich, kulturell und emotional.

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