Familie verliert Wohnung bei Brand: Neues Heim im Kreis Gütersloh gesucht

Schloß Holte-Stukenbrock/Augustdorf. Nachts gegen halb elf nimmt das Unglück seinen Lauf. Jacqueline Schröder und ihre drei Kinder waren bereits zu Bett gegangen. Dustin Schröder (30) stand noch auf dem Balkon des Hauses in Lage. &bdquo;Ich habe zuerst einen Knall gehört, aber nicht weiter darauf geachtet“, berichtet er. Wenige Minuten später hört er laute Stimmen aus dem Erdgeschoss: &bdquo;Feuer! Es brennt, alle sofort raus!“ &bdquo;Ich habe mich noch über die Brüstung gebeugt, sah aber schon die Flammen, die sich in den Fenstern des Nachbarhauses spiegelten.“ Ungefähr zur gleichen Zeit fährt ein Autofahrer an dem Neun-Familienhaus in Lage-Billinghausen vorbei und sieht, dass es brennt. Er alarmiert die Feuerwehr. Dustin Schröder hat nur noch im Kopf, seine Familie zu retten. Er stürzt zurück in die Wohnung, ruft nach seiner Frau. Dann schnappt er sich seine drei Jahre alte Tochter und seinen elf Jahre alten Sohn, ruft seiner Frau zu, dass sie, die die acht Jahre alte Tochter auf dem Arm hat, hinter ihm bleiben soll. Er läuft von der Wohnung in der ersten Etage die Treppe hinunter, knickt auf einer der letzten drei Treppenstufen um – Bänderriss im Fußgelenk, wie sich später herausstellen soll. Er schafft es gerade noch, die Kinder nach draußen zu schieben, da öffnet sich die Tür in der Erdgeschosswohnung, in der der Brand begonnen hat. Flucht über das Treppenhaus ist versperrt Eine dicke schwarze Qualmwolke quillt heraus, nimmt ihm beinahe den Atem. Er ruft nach seiner Frau. Die war zurück in die Wohnung gelaufen, als sie die Qualmwolke sah. Auch Dustin Schröder humpelt in die Wohnung zurück, schließt die Tür, um den Qualm draußen zu lassen. In der Zeit hat seine Frau Jacqueline der Tochter ein feuchtes Tuch auf Mund und Nase gelegt, um zu verhindern, &bdquo;dass die Kleine Rauchpartikel in die Lunge bekommt“, schildert sie. Doch wie sollen sie jetzt aus der Wohnung raus? Die Flucht übers Treppenhaus ist versperrt. Die Feuerwehr ist noch nicht da, denn alles hat sich innerhalb weniger Minuten abgespielt. Wie soll er seine Frau und die Tochter retten? Schröder packt die Bettdecken und Kopfkissen und wirft sie vom Balkon auf den Rasen. Dann nimmt er seine Tochter an den Händen und hebt sie über die Balkonbrüstung, beugt sich hinab, soweit es geht. Hilfreiche Hände werden dem Kind entgegengestreckt, denn die Nachbarn der Wohnung unter der von Schröders, haben trotz all der Panik, die im Hause herrscht, mitbekommen, dass die Schröders auf ihrem Balkon stehen. Auch hochschwangere Frau wird gerettet Die Tochter kommt heil unten an, läuft zu ihren Geschwistern. &bdquo;Jetzt du“, ruft Schröder seiner Frau zu. Das ist schwieriger, denn Jacqueline Schröder ist hochschwanger. Doch auch das glückt. Sie hängt an den ausgestreckten Armen ihres Mannes und wird von den Nachbarn unten in Empfang genommen. Statt gleich selbst über die Brüstung zu klettern, läuft Dustin Schröder noch einmal zurück in die Wohnung, rafft einige Kleidungsstücke zusammen, nimmt den Wäschekorb mit der frisch gewaschenen Wäsche, die seine Frau an dem Abend noch hatte zusammenlegen wollen und schmeißt alles auf den Rasen. Erst dann bringt er sich selbst in Sicherheit. Schwierige Suche nach einem neuen Zuhause Zunächst sind die Schröders bei seinen Eltern in Augustdorf untergekommen – in einem fünfeinhalb Meter langen Wohnwagen. Die Wohnung in Lage ist von der Feuerwehr für unbewohnbar erklärt worden. Die wichtigsten Papiere haben die Schröders herausholen dürfen – mit Sauerstoffmasken. Jetzt suchen sie eine Wohnung und die sollte in Schloß Holte-Stukenbrock sein, damit sich der Weg von Dustin Schröder zur Arbeit verkürzt. &bdquo;Ich habe gleich am nächsten Tag angefangen, zu suchen“, sagt Jacqueline Schröder. Mit ihren drei und bald vier Kindern brauchen sie eine bestimmte Größe. &bdquo;Sechs Zimmer sollten es schon sein, und wir haben auch noch einen Hund“, sagt sie. Lesen Sie auch: Steinhagener Familie möchte mit Tabu-Thema aufräumen und Mut verbreiten 1.500 Euro warm darf die Wohnung oder das Haus im Monat kosten. Kontakt mit einigen Vermietern hat sie bereits gehabt, aber wenn die hörten, dass die Familie noch kleine Kinder hat, wurde oft mit der Begründung abgewunken: &bdquo;Wir wollen kein Kindergeschrei mehr.“ &bdquo;Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll“, sagt Dustin Schröder. Er ist von Beruf Fleischer und verfügt über feste Einkommen aus zwei Jobs. &bdquo;Kann es wirklich sein, dass die Gesellschaft so kinderunfreundlich ist“, fragt er. Wer eine Wohnung anzubieten hat oder einen Kontakt herstellen kann, erreicht die Schröders unter Tel. 0176 32286528.

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