Bielefeld. Großdornberg auf den Beinen: Tag und Nacht dauere die Suche an, bisher leider ohne Erfolg, sagt Anastasia R.. Seit der Silvesternacht vermissen sie und ihr Mann den noch jungen Dalmatiner Loki, der sich in einem Moment der Unachtsamkeit von seinem abendlichen Begleiter losriss und in den Wald verschwand. Es sollte nur die kleine Gassirunde werden vor dem großen Krawall, den alle Tiere so fürchten, doch ein paar Frühzünder verschreckten den einjährigen Dalmatiner so stark, dass er seine Leine entzweiriss.
Sofort machten sich die Besitzer auf die Suche nach ihrem Liebling und mobilisierten die Menschen in der neuen Nachbarschaft - erst zum Jahreswechsel seien sie ins Hasbachtal gezogen, erzählt R. Der Wechsel des Wohnorts mache es Loki natürlich nicht einfacher, den Weg zurück zum neuen Zuhause zu finden. Da ihre Eltern weiter an der alten Adresse wohnen, sei die Hoffnung jedoch groß, dass sich Loki dort zeige.

Und tatsächlich fanden sie Spuren nahe des Hauses und auch das Halsband habe im Wald gelegen, doch durch den vielen Regen sei es schwer zu sagen, wann sich Loki dort aufgehalten habe. An verschiedenen Orten haben Familie und Freunde mittlerweile Kameras aufgestellt und Hundefutter platziert. Eine ganze Staffel an privaten Suchhunden beteilige sich am Auffinden des Ausreißers und auch „Hundeflüsterin" Daniela Teschner aus Steinhagen sei mit von der Partie. Die Fachfrau für verschreckte Vierbeiner habe sich erst heute wieder ehrenamtlich mehrere Stunden an der Suche beteiligt, sie und alle Helfer und Unterstützer seien einfach großartig, schwärmt R.
Umschalten in den Wildmodus
Das Geheimnis ihres Erfolgs definiert Teschner im Wesentlichen über zwei Eigenschaften: eine systematische Suche gekoppelt mit unendlicher Geduld. Denn während der Hund an der Leine eben noch der vertraute Liebling war, so wechsle das entlaufene Tier in kürzester Zeit in den sogenannten Wildmodus. „In diesem Zustand sind die primären Instinkte auf Fressen und Überleben ausgerichtet. In solch einem Moment verlieren die Tiere oft jegliche Bindung zu ihren Besitzern. Das Misstrauen ist so tiefgreifend, dass sie selbst die vertrautesten Gesichter nicht mehr erkennen", erklärt Teschner die temporäre Wesensveränderung des eben noch so vertrauten Lieblings.
„Die Tiere sehen in dieser Phase alles und jeden als potenzielle Feinde an," sagt sie. „Das Wichtigste ist daher, nicht blind hinter dem entlaufenen Hund herzurennen. Das könnte die Situation nur verschlimmern und den Hund weiter in die Irre führen." Stattdessen betont sie, dass der erste Schritt bei einer Sichtung immer sein sollte, direkt die Besitzer zu kontaktieren. Durch diese Herangehensweise können falsche Reaktionen vermieden und die Chancen erhöht werden, das Tier sicher und unversehrt wiederzufinden.
Darum gilt: weder den Namen des Hundes rufen, noch zu ihm hinrennen bei einer möglichen Sichtung in Großdornberg und Umgebung, sondern den Hund weiter beobachten und die Mobilnummer von Daniela Teschner (Tel. 0173 5360 097) wählen. Jede Information könnte helfen, Loki wieder sicher nach Hause zu bringen und seine kleine Familie aus ihrem Kummer zu befreien.