Im Sommer wird wieder gefeiert: Bielefeld plant Carnival der Kulturen
Der Carnival der Kulturen kann nicht wie gewohnt stattfinden. Aber die Organisatoren arbeiten an einem Alternativ-Konzept. Nicht die Sambagruppen ziehen durch die Stadt, sondern die Zuschauer.
Bielefeld. Den 4. September, ein Samstag, können sich die Menschen in der Region schon mal bunt auf dem Kalender markieren. Dann nämlich findet der Carnival der Kulturen statt – corona-konform, also etwas anders als gewohnt. „Wenn die Infektionslage so ist, wie im letzten Spätsommer, dann können wir es durchziehen", gibt sich die Organisationsleiterin Frieda Wieczorek gewohnt optimistisch, die die letzten Wochen damit verbracht hat, Anträge auszufüllen, Konzepte einzureichen und Sambagruppen anzuschreiben, „42 Gruppen sind interessiert", verrät sie.
Frieda Wieczorek ist bestens vernetzt in der Szene: „Unser Konzept gibt es europaweit nur noch in Berlin und die haben von uns ein bisschen abgeguckt." In ganz Europa sind die fröhlichen bunten und rhythmischen Umzüge geplant. In Paris wird die Parade in einem Fußballstadion gemacht – ohne Zuschauer; die Mutter aller Carnivals, die Sause im Londoner Stadtteil Notting Hill, wird dieses Jahr nur virtuell stattfinden und auch in Rotterdam ist ein „Zomer Carnaval" in Planung. Bielefeld spielt also mit in der „Champions League" der europäischen Metropolen. Und das ist kein Zufall, denn für die nimmermüde Wieczorek, hauptberuflich Managerin des Bunker Ulmenwall, ist Aufgeben keine Option: „Wir sind da sehr erfinderisch unterwegs!"
Und wie genau soll dieser Carnival der Kulturen, der 25. übrigens in Bielefeld („eigentlich nur vierundzwanzigeinhalb – der letzte zählt eigentlich nicht"), ausschauen? „Wir bringen bunte Lebensfreude in die Stadtteile, es wird eine Karnevalsreise. An sechs Stationen werden sich die Sambagruppen vor jeweils etwa 200 Zuschauern präsentieren und die Besucher gehen dann zum nächsten Auftrittsort". Wo werden diese Stationen sein? „Schüco-Arena, Gutenbergschule, Rathausplatz und mit einigen Parkhausbetreibern stehen wir in Kontakt. Auch der Bethelplatz ist gebucht. Hannelore Pfaff, Bezirksbürgermeisterin in Gadderbaum, war begeistert von der Idee."
Details zu den Aufführungen der einzelnen Gruppen verrät Frieda Wieczorek noch nicht, nur soviel: „Die Gruppe Oakleaf wird eine Inszenierung auf einem Schachbrett machen, die Besucher spielen sich durch die Performance – das wird wahrscheinlich an der Alm aufgebaut. Ach ja, und eine Kinderarena wird es auch geben". An den einzelnen Stationen werden Streetfood-Stände aufgebaut.
Der Carnival der Kulturen 2021 am Samstag, 4. September, steht von 11 bis 18 Uhr unter dem Motto „Bitopia", natürlich kostet der Besuch nichts, aber eine Anmeldung wird nötig sein. Um die Wartezeit bis September etwas zu verkürzen, hat die umtriebige Wieczorek noch ein Ass im Ärmel: „Am Samstag, 29. Mai, planen wir ein Fenster-Carnival in den Stadtteilen." Was ist damit gemeint? „Überraschung!"
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