RegionTönnies stellt sein Labor als Corona-Testlabor zur Verfügung

Nicht nur tierische, sondern auch menschliche Blutproben könnten dort untersucht werden. Das Ergebnis würde zeigen, ob sich ein Mensch mit dem Virus infiziert hat ohne es zu merken.

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Das Unternehmen Tönnies bietet sein Labor für Tests auf Corona-Antikörper an.   - © CC0 Pixabay
Das Unternehmen Tönnies bietet sein Labor für Tests auf Corona-Antikörper an.   © CC0 Pixabay

Rheda-Wiedenbrück. Die Tönnies-Unternehmensgruppe hat am Standort Rheda ein eigenes Labor. Dort wird normalerweise das Schweinen in Stichproben entnommene Blut auf Krankheiten untersucht. Seit einigen Tagen bietet das Unternehmen seine Einrichtung auch als Testlabor in der Corona-Krise an. Genutzt wird es so noch nicht.

Untersucht werden könnte in dem "ganz normalen Analyselabor" auch das Blut von Menschen. Tausende Proben könnten pro Tag getestet werden, ob sich darin Antikörper gegen das Coronavirus finden. Diese bilden sich etwa ein bis zwei Wochen nach einer Infektion.

Wird Tönnies' Angebot bald genutzt?

Zeigen würde das Ergebnis, ob sich die Testperson infiziert hat, ohne es zu bemerken. "Den eigentlichen Corona-Test auf eine akute Infektion aber bieten wir noch nicht", sagt Fabian Reinkemeier, Unternehmenskommunikation. Bestellt seien die schwer zu beschaffenden Test-Kits aber bereits.

Die Idee, den Raum und das technische Equipment medizinischen Laboren und deren Personal im Kreis Gütersloh "als Backup zur Verfügung zu stellen", sei einige Tage alt, sagt Reinkemeier auf Anfrage. Nun würden darüber Gespräche geführt. Ob Tönnies' Angebot genutzt werden wird, das sei noch unklar.

Abzuwarten sei da auch, wie sich die Pandemie entwickele, ob mehr Tests erforderlich würden. Klar aber sei: "Es ist in dieser Zeit schön, wenn man irgendwo helfen kann." Darum habe das Unternehmen das Angebot auch der öffentlichen Hand unterbreitet.

Labor-Kapazitäten bislang ausreichend

Beim Kreis Gütersloh habe man davon gehört, es sei auch kurz ein Thema im Krisenstab gewesen, sagt Sprecher Jan Focken. "Doch wir haben mit der Testung nichts zu tun, wir sind die Meldebehörde." Ärzte entschieden frei, welche Labore sie mit Corona-Tests beauftragen würden. Und davon "gibt es viele auf dem Markt". Die Labor-Kapazitäten seien also kein Problem - ganz anders als beispielsweise die Versorgung mit Schutzmasken und -kleidung.

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