Lahmes Internet? Bald rast Werthers Kernstadt über die Daten-Autobahn

Werther. Wie viele Wertheranerinnen und Wertheraner es sind, ist nicht bekannt, dass es sie gibt, sehr wohl. Einwohner, die bei Geschwindigkeiten von unter 16 Mbit/s durchs Internet schnecken, statt auf der schnellen Datenautobahn unterwegs zu sein. Filme streamen oder im Internet Spiele spielen? Sicher kein Hobby von ihnen - bis jetzt. Denn es ist Land in Sicht. Die Telekom hat den ersten Spatenstich für den Breitbandausbau der Kernstadt vorgenommen. Es ist ein denkwürdiger Moment, als Vertreter von Telekom, Stadt und der ausführenden Baufirma Salko-Bau aus Bissendorf am Esch die symbolischen Spaten zur Hand nehmen. Stück für Stück werden sich die Bautrupps in den nächsten Monaten von Straßenzug zu Straßenzug arbeiten, auf 41 Kilometern zwischen 40 Verteilern Glasfaser verlegen. Am Ende können 4.700 Haushalte angeschlossen und mit Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich versorgt werden. Spätestens Ende 2025 soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Digitales Lernen und Arbeiten, Streaming und Gaming, alles gleichzeitig von mehreren Personen an mehreren Geräten im Haushalt? Dann alles kein Problem mehr. Der superschnelle Anschluss soll es möglich machen. Und ist noch dazu kostenfrei bis in die eigenen vier Wände zu haben - wenn sich die Wertheraner auf den Weg machen und dies auch beantragen. Baustart ist in der Blumenstraße &bdquo;Toll, dass es jetzt losgeht“, freut sich Bürgermeister Veith Lemmen. Ursprünglich war schon einmal 2024 als Starttermin ins Auge gefasst, dann aber auf 2026 verschoben worden. Nun also die Kehrtwende. &bdquo;Wir haben einige Projekte schneller abschließen können als erwartet. Und weil wir die Planungen für Werther praktisch fertig in der Schublade liegen hatten, mussten wir sie nun nur noch herausholen“, erzählt Kai Fischer, Breitbandbeauftragter für den Bereich Festnetz bei der Deutschen Telekom Technik. Alle Seiten sind froh, dass sie nun die Sache offiziell machen und die Kooperationsvereinbarung unterschreiben können. Eigentlicher Baustart ist in der kommenden Woche an der Blumenstraße. &bdquo;Wir beginnen in den Randgebieten der Kernstadt, damit wir nicht das Weihnachtsgeschäft in der Innenstadt stören“, so der Bürgermeister. Danach würden sich die Tiefbauer vom Bereich Esch Richtung Engerstraße, weiter entlang der Ravensberger Straße bis zur Aufmündung Schloßstraße und dann Richtung Hermann- und Wilhelmstraße vorarbeiten. Welche Straßenzüge danach an der Reihe sind, werde rechtzeitig bekannt gegeben. Bürgerinnen und Bürger müssen selbst aktiv werden &bdquo;Unser Ziel ist es, die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich zu halten“, betont Telekom-Regionalmanager Avni Hyseni. Daher würden mehrere Bautrupps in einzelnen Bauabschnitten vorgehen. Das ganze Projekt sei eng mit der Stadt abgestimmt. &bdquo;Der logistische Aufwand ist enorm“, unterstreicht Veith Lemmen. Er wolle nicht verhehlen, dass es vereinzelt zu Einschränkungen kommen werde, Straßen oder Zufahrten nur eingeschränkt genutzt werden könnten. Was alle an diesem Tag betonen: Der Glasfaseranschluss kommt nicht von allein ins Haus. &bdquo;Immobilienbesitzer, die einen kostenfreien Hausanschluss haben möchten, müssen mit der Telekom Kontakt aufnehmen, einen Glasfasertarif buchen und ihre Zustimmung geben“, so Regionalmanager Avni Hyseni. Wer zur Miete wohnt, müsse lediglich einen Tarif buchen. Die Telekom würde sich dann um die Absprache mit dem Hauseigentümer kümmern. Unter’m Weihnachtsbaum Gedanken machen In Einzelfällen werde es auch möglich sein, bei seinem jetzigen Anbieter Vodafone, O2 oder Bitel zu bleiben. &bdquo;Dies sollte jedoch unbedingt im Vorfeld abgeklärt werden. Nicht, dass es später Enttäuschungen gibt“, so Lemmen. Er bittet die Bürgerinnen und Bürger, sich rechtzeitig zu kümmern. &bdquo;Nicht dass wir später die Straße noch einmal aufreißen müssen.“ In den bevorstehenden Weihnachtsferien oder sogar unterm Weihnachtsbaum wäre eine gute Gelegenheit, sich Gedanken zu machen. Er selbst rät zu einem Glasfaseranschluss: &bdquo;Weil es nicht zuletzt den Wert der Immobilie steigert.“ Infos zum weiteren Vorgehen und den Tarifen gibt es in der Post-Filiale von Elisabeth Jebahi, gleichzeitig Telekom-Partner, am Venghauss-Platz in Werther, außerdem im Telekom-Shop in der Bahnhofstraße 8 in Bielefeld, beim Telekom-Partner Mobil Punkt am Ronchin-Platz in Halle, im Internet oder der kostenfreien Hotline Tel. 0800 2266100. Große Infoveranstaltung am 21. Januar &bdquo;Es braucht sich niemand Sorgen zu machen, es ist ausreichend Zeit, tätig zu werden“, betont Kai Fischer. Es würden auch Berater im Auftrag der Telekom von Haus zu Haus gehen, um die Bürger zu informieren. &bdquo;Diese können sich mit Dienst- und Personalausweis ausweisen.“ Wer sich dennoch unsicher fühlt, wähle einfach den Weg über einen Telekom-Shop. Für den 21. Januar ist zudem eine große Infoveranstaltung in der Aula der Gesamtschule geplant. Dort stehen Vertriebler, Techniker, Außendienstmitarbeitende und Vertreter der Baufirma bereit, Fragen zu beantworten. Später im Jahr soll zudem ein Telekom-Info-Truck Werther ansteuern. Liegt der Glasfaseranschluss einmal im Haus, geht es schnell. &bdquo;Die Telekom wartet nicht erst, bis die gesamten Tiefbauarbeiten abgeschlossen sind, sondern gibt möglichst zeitnah Licht auf die Leitungen“, kündigt Veith Lemmen an. Ein Milliarden-Projekt Wie viel Geld die Telekom für den Ausbau von Werthers Kernstadt in die Hand nimmt, will keiner der Vertreter verraten. &bdquo;Firmengeheimnis“, sagen Fischer und Hyseni und müssen lachen. Erzählen aber, dass die Telekom aktuell bundesweit 2,5 Millionen Haushalte jährlich ans schnelle Netz bringt und dafür mehrere Milliarden Euro investiert.

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