Lösung für die „Mobilfunk-Wüste“ Werther ist in Sicht

Werther. Noch in diesem Jahr bekommt Werthers Kirchturm von St. Jacobi Konkurrenz. Mit 44 Metern ist er wahrscheinlich das höchste Bauwerk in der Stadt. Doch bald wird etwas errichtet, das mit 40 Metern Höhe nahe daran kommt - und das von vielen Wertheranern sehnsüchtig erwartet wird: ein neuer Mobilfunkmast. Es sind mittlerweile mehr als zwei Jahre, in denen die Handywelt in Werther gefühlt häufiger ein Grund zum Ärgern als zur Freude ist. Im März 2022 wurde der jahrelange Standort für die Antennen der Mobilfunkanbieter auf dem ehemaligen Gebäude der Fitness-Factory als solcher gecancelt. Seitdem behelfen sich die drei großen Anbieter mehr oder weniger erfolgreich mit Provisorien. Nun ist ein Standort für einen stationären Mast gefunden. Schon seit längerer Zeit war ein Stück Wiese am Teutoburger-Wald-Weg in unmittelbarer Nähe zum Schützenhaus im Gespräch als idealer Standort für einen Mast. Nun wurde der Bauantrag gestellt und am Dienstagabend im Bauausschuss vorgestellt. Computersimulation zur Standortsuche Anhand von Computersimulationen und Tests sei dieser Standort von der Telekom tatsächlich als optimal für den Mobilfunkempfang bewertet worden, berichtete Sarah Huxohl als stellvertretende Bauamtsleiterin. Auch gebe es keine hohen Gebäude in der Nähe, die sich negativ auf die Empfangsqualität auswirken könnten. Der 40 Meter hohe Mast werde sich aus zwei 17 Meter langen Betonteilen sowie einem sechs Meter hohen Stahlaufsatzmast zusammensetzen, erläuterte Huxohl. Drei Vektorantennen hätten an der Spitze Platz. Die benötigten Technikschränke würden am Fuß des Mastes platziert. Sicher ist bislang nur, dass die Telekom als Auftraggeberin des Mastbaus ihre Antenne dort platzieren wird. Es gebe wohl auch schon Gespräche mit Vodafone und O2 beziehungsweise dessen Mutterkonzern Telefonica. &bdquo;Wir hoffen, dass es eine Gesamtlösung wird“, sagt Sarah Huxohl. &bdquo;Der Einigungsdruck ist hoch“ Allerdings habe die Stadt da keinerlei Einflussmöglichkeiten oder Einblicke, betont auch noch einmal Bürgermeister Veith Lemmen. Dies sei allein eine Sache der Telefonkonzerne. Und für die sei die Suche nach geeigneten Standorten für ihre Antennen &bdquo;ein mühsames Geschäft“. &bdquo;Es gibt nicht sehr viele Plätze, wo so etwas möglich ist“, sagt Lemmen. Insofern sei der Einigungsdruck unter den Telefonanbietern sehr hoch. Telefónica bestätigt dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ auf Anfrage: &bdquo;Wir planen die Mitnutzung des neu errichteten Mobilfunkstandorts südlich des Ortszentrums. Der neue Mast ergänzt unseren bestehenden Mobilfunkstandort im Norden von Werther und verbessert damit die Netzabdeckung.“ Einen Zeitpunkt für die Inbetriebnahme gebe es noch nicht. Daher plane Telefónica noch den Aufbau eines temporären mobilen Mastes im Zentrum von Werther, der voraussichtlich im August in Betrieb gehen könne. Als Standort dafür war nach HK-Informationen zuletzt eine Wiese neben dem Friedhof im Gespräch. &bdquo;Da kann ich schlecht Nein sagen“ Bei den Ratsmitgliedern stieß die Nachricht grundsätzlich auf Begeisterung. &bdquo;Das ist sehr erfreulich, dass es endlich mal eine Lösung gibt“, sagte Detlef Wind (SPD). Und Andreas Honsel (Die Freien) befand: &bdquo;Der Standort ist ideal, weit weg von Wohnbebauung, und telefonieren wollen wir doch alle, und wenn dann noch alle drei Anbieter beteiligt sind, ist das doch ideal.“ Natürlich sei so ein Mobilfunkmast &bdquo;immer nicht schön“, sagte Thomas Heidemann (Grüne), &bdquo;aber ich bin selbst Nutzer von dem ganzen Zeugs, da kann ich schlecht Nein sagen.“ Und Alexander Fillers (CDU) befand kurz und knapp: &bdquo;Hässlich, aber nützlich.“ Die Zustimmung der Ratsvertreter für den Bauantrag war also nur noch reine Formsache. Bei einer Enthaltung vonseiten der Grünen wurde der Bauantrag genehmigt. Noch im laufenden Jahr soll der Mast stehen. Dann kann auch der provisorische Telekom-Mast an der Ampelschule abgebaut werden. Auch der temporäre Mast auf dem Freibadgelände, für den Vodafone seinen Vertrag gerade noch einmal bis August 2025 verlängert hatte, käme dann weg.

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