Massive Probleme beim Handyempfang in Werther: So geht's für Kunden weiter

Werther. Kein Empfang: Für viele Handynutzer kommen diese zwei Worte einem Alptraum gleich. Kein Telefonieren, kein Chatten, Ausschluss vom öffentlichen Leben. Für Kunden von Vodafone und O2 in Werther nicht die Ausnahme, sondern in jüngster Zeit vielfach die Regel. &bdquo;Es gibt extreme Probleme, was diese beiden Mobilfunknetze angeht", bestätigte Hauptamtsleiter Guido Neugebauer jetzt im Ausschuss für Digitales – und nannte auch die Gründe. Beide Mobilfunkbetreiber haben – wie andere auch – über viele Jahre Antennen auf dem Dach des ehemaligen H.W.-Meyer-Gebäudes genutzt. Da dieses jedoch abgerissen werden soll, müssen und mussten sie nach Alternativen Ausschau halten. Der Telekom ist dies bereits gelungen. Sie hat seit März ihre Antenne auf einen mobilen Mast an der Bielefelder Straße gegenüber der Ampelschule montiert. Vermutlich ist dieser Standort – innenstadtnah, also irgendwo nahe der Ampelkreuzung – der Grund, dass es teils erhebliche Probleme gab und gibt. Denn freie Plätze oder exponierte Hausdächer, um einen mobilen oder bestenfalls dauerhaften Ort für die Antennen zu finden, sind Mangelware. Um das Ergebnis redete Guido Neugebauer nicht lange herum: &bdquo;Scheinbar waren manche Antennen über einen längeren Zeitraum gar nicht in Betrieb." Der Ärger der Handynutzer entsprechend verständlich. Vorübergehende Lösung in Sicht Der Hauptamtsleiter kündigte allerdings an, dass zumindest eine vorübergehende Lösung in Sicht sei: So habe es eine Anfrage eines Unternehmens gegeben, ob die Stadt eine zehn mal zehn Meter große Fläche zum Aufstellen eines mobilen Funkmastes zur Verfügung stellen kann. In welchem Auftrag die Firma unterwegs war, konnte Neugebauer nicht sagen. Die Stadt jedenfalls sehe keine Bedenken und sei dabei, den Vertrag abzuschließen. Es geht um eine Fläche in unmittelbarer Nähe zum Tunnel auf dem Freibadgelände. Dort würde der mobile Mast für die Dauer von ein bis zwei Jahren aufgestellt, bis eine endgültige Lösung gefunden ist. &bdquo;Für den Freibadbetrieb dürfte das keine Probleme geben", ist sich Neugebauer sicher. Dafür sei die Liegewiese zu groß und die Stellfläche für den Funkmast zu klein. Drei Anbieter - künftig ein gemeinsamer Masten Wie Neugebauer weiter berichtet, würden seines Wissens nach alle drei großen Mobilfunkbetreiber – Telekom, Vodafone und O2 – planen, ihre Antennen künftig dauerhaft auf einen gemeinsamen festen Masten zu installieren. Zum Standort wollte er keine Angaben machen, &bdquo;da die Verhandlungen mit einem privaten Eigentümer geführt" würden. Nach HK-Recherchen soll es sich dabei um eine Fläche nahe Schützenhaus/Sportplatz Meyerfeld handeln. Bürgermeister Veith Lemmen zeigte sich im Ausschuss erleichtert, dass sich bald für die wichtigsten Mobilfunkanbieter eine Lösung abzeichnet. Die Streitigkeiten zwischen Vodafone und dem Besitzer des H.W.-Meyer-Gebäudes nannte er &bdquo;ärgerlich", wollte allerdings nicht kommentieren, wer seiner Ansicht nach Schuld an dem Antennenstreit hat. &bdquo;Wichtig ist, dass es jetzt vorangeht. Die Leute wollen einen vernünftigen Empfang haben, nur darum geht es." Das sagt Vodafone/Vantage Towers Das Haller Kreisblatt fragte auch bei den aktuell strittigen Netzbetreibern Vodafone und O2 nach. Für Vodafone antwortete das Unternehmen Vantage Towers. Es ist nach eigener Aussage einer der führenden Funkmastbetreiber in Europa, der vor allem für Vodafone ausbaut, aber auch sämtliche weiteren Mobilfunkanbieter und Funknetzbetreiber auf seine Standorte lässt.Sprecher Robin Hagenmüller bestätigt, dass es richtig sei, dass die Stadt angeboten habe, eine Fläche auf dem Freibadgelände für eine mobile Sendestation von Vodafone zur Verfügung zu stellen. Die Mitnutzung eines weiteren Mobilfunknetzbetreibers sei momentan nicht geplant. &bdquo;Dies kann sich aber jederzeit ändern", so Hagenmüller. Wann die mobile Lösung den Betrieb aufnehmen wird, stehe noch nicht fest. Hagenmüller betont, dass aktuell in Werther keine Störung im Vodafone-Netz vorliege. Im Juli sei es allerdings leider zeitweise zu Einschränkungen gekommen, da die Stromversorgung für den Antennen-Standort an der Engerstraße durch Vandalismus unterbrochen wurde. &bdquo;Da die unbekannten Täter auch den für den Zugang zum Gebäude benötigten Schlüsselkasten verklebt haben und uns der Zugang zum Technikraum zunächst nicht ermöglicht wurde, konnte unser Entstörungsteam den Schaden leider nicht umgehend beheben", erläutert der Firmensprecher. Momentan befände sich Vantage Towers in Gesprächen für einen dauerhaften Ersatzstandort. &bdquo;Wir werden darüber informieren, sobald ein Vertrag unterzeichnet ist", so Hagenmüller. Zum aktuellen Zeitpunkt gehe man allerdings weiterhin davon aus, dass Vantage Towers – also Vodafone – den bisherigen Standort an der Engerstraße auf Grundlage des bestehenden Vertrags bis auf Weiteres weiternutzen kann. Das sagt O2/Telefónica Dass auch O2 Probleme mit dem Funknetz hatte und teils noch hat, bestätigt Clara Jakobi. Sie ist Sprecherin von Telefónica Germany, zu der O2 gehört: &bdquo;Aufgrund des Rückbaus der Station an der Engerstraße ist es möglich, dass es in Werther zu temporären Einschränkungen in unserem 4G-Netz kommt", lässt sie wissen. In der Regel würden allerdings umliegende Mobilfunkstandorte die Versorgung der Kundinnen und Kunden übernehmen – auch in Werther. &bdquo;Da nun jedoch eine Station die Kapazität von zwei Stationen trägt, kann dies zeitweise zu einer Überlast führen und damit zu vorübergehenden Einschränkungen unseres Netzes vor Ort." Dass der Empfang des O2-Netzes teils überhaupt nicht mehr vorhanden war, könne sie vor diesem Hintergrund nicht bestätigen.Clara Jakobi berichtet weiter, dass bereits nach einem alternativen Standort für die abgebaute Station gesucht werde. Bis dieser feststeht, soll zur Überbrückung zusätzlich ein mobiler Funkmast aufgestellt werden. Die Sprecherin betont ausdrücklich, dass sie – sollten Kunden von Beeinträchtigungen in der Mobilfunkversorgung betroffen seien – dies bedauere, jedoch um Verständnis bittet.

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