Umbau läuft auch Hochtouren

In vier Wochen sollen Flüchtlinge bei Massmann einziehen

Sie läuft: Zwei Jahre war sie abgeschaltet. Gestern brachte Udo Mehrheim von der Firma Stüve die Gas-Brennwert-Anlage wieder in Schwung. | © Foto: Kerstin Spieker

11.11.2015 | 11.11.2015, 11:55
Architektenduo: Wolfgang Fritsche und Marie-Luise Wißbrock-Schürmann. - © Foto: Kerstin Spieker
Architektenduo: Wolfgang Fritsche und Marie-Luise Wißbrock-Schürmann. (© Foto: Kerstin Spieker)

Vergangene Woche begannen die Arbeiten in dem ehemaligen Gasthofsgebäude. Zunächst einmal hieß es da: ausmisten. Dazu rückte auch der neu gegründete Flüchtlingsunterstützerkreis mitsamt einigen Asylsuchenden an und packte mit an. Dann übernahmen die Handwerker. „Wir haben ausschließlich Firmen aus Werther und Halle hier auf der Baustelle“, so Wolfgang Fritsche. Viele haben Aufträge verschoben, um in Häger mitwirken zu können.

„Wir stehen einfach sehr unter Zeitdruck“, machte Marie-Luise Wißbrock-Schürmann deutlich. Die Architektin unterstützt ihren Kollegen Fritsche bei der Planungsarbeit. Für beide ist das Projekt Neuland. „Außer, dass unter erheblichem Zeitdruck gearbeitet wird, ist das hier aber für uns eine ganz normale Baustelle“, sagte Wißbrock-Schürmann.

Zeitdruck schreckt Architekten nicht

Der Zeitdruck liegt begründet in dem ständigen Nachrücken von Menschen, die in Deutschland Schutz suchen. Alle städtischen Unterkünfte in Werther melden derzeit bereits Vollbelegung.
Da steckt Arbeit drin: Am alten Sicherungskasten hat der Elektriker noch einiges zu tun. - © Kerstin Spieker, HK, HK
Da steckt Arbeit drin: Am alten Sicherungskasten hat der Elektriker noch einiges zu tun. (© Kerstin Spieker, HK, HK)

Das Architektenduo ist jedoch sicher, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. Demnach könnten in die ersten neun Räume im neueren Gebäudeteil in vier Wochen die ersten Menschen einziehen. Innerhalb weiterer vier Wochen soll auch der Rest des Hauses hergerichtet sein. In den dann insgesamt 13 Zimmern sollen 30 Bewohner Platz finden. Einige Räume sind für die Nutzung durch Familien miteinander zu verbinden.

Sanitäre Anlagen für Männner im Erdgeschoss

Im Obergeschoss gibt es ein kleineres Badezimmer, das besonders Frauen mit Kindern vorbehalten ist. Im Erdgeschoss werden sanitäre Anlagen für Männer eingerichtet. Auch die Gemeinschaftsküche mit vier Kühlschränken und drei Herden soll im Erdgeschoss Platz finden. Ebenso die Aufenthaltsräume für die Bewohner und Funktionsräume wie die Waschküche.

Warm wurde es gestern schon im Haus, als Uwe Mehrheim von der Firma Stüve die 15 Jahre alte Gas-Brennwert-Anlage in Gang brachte. Für Maurer, Elektriker, Maler, Fliesenleger und Co. bleibt jedoch noch einiges zu tun. Und dann ist da ja auch noch der Brandschutz. „Der darf natürlich trotz allen Zeitdrucks nicht vernachlässigt werden“, so Wolfgang Fritsche.

Lobende Worte fand der Architekt für den Kreis und die Stadt. Alle Mitarbeiter seien sich der Situation bewusst und es sei schnell und effizient gearbeitet worden. Und so wundert es nicht, dass auch die Möbel für das Flüchtlingsheim bereits gekauft sind – alles ganz schlicht und funktional.