Lebensfreude pur: Versmolderin ist auch mit 100 Jahren kein bisschen müde

Versmold. Am Freitag, den 14. März, vor 100 Jahren kam Hildegard Obst auf die Welt. Ihr Geburtsort lag in Fuchsberg in Ostpreußen. Dort arbeitete der Vater als Melker auf einem Bauernhof, und die Mutter kümmerte sich um den Nachwuchs und den Haushalt. &bdquo;Ich musste schon als Kind in der Landwirtschaft mithelfen“, sagt sie über das arbeitsreiche Leben schon in jungen Jahren. In ihrer Heimat besuchte sie die Volksschule. Bereits mit zwölf Jahren änderte sich für das junge Mädchen alles. Die Kriegswirren zwangen die Familie zur Flucht. &bdquo;Über Nacht haben meine Eltern mit ihren fünf Töchtern und einem Sohn die Heimat verlassen“ - Hildegard Obst erlebte mit der Trennung der Familie auf der Flucht einen weiteren schweren Schicksalsschlag. Über das Suchprogramm vom Roten Kreuz fand die Familie wieder zueinander. Sie lebte dann in Bockhorst auf einem Bauernhof. &bdquo;Wir gehörten als Flüchtlinge erst nicht dazu. Es wurde besser, als alle merkten, dass wir arbeiten konnten“, entsinnt sich die Jubilarin, die Arbeitsstellen bei Lebkuchen Schulze in Borgholzhausen, in einer Bettenfirma und mehreren anderen Firmen hatte. Versmolderin lernt ihren späteren Mann am Bahnhof kennen Mit 28 Jahren heiratete das Geburtstagskind. &bdquo;Ich lernte meinen Mann am Bahnhof kennen. Er kam gebürtig aus Schlesien. Es war Liebe auf den ersten Blick“, strahlt sie heute noch bei dem Gedanken über das ganze Gesicht. Beide tanzten leidenschaftlich gerne auf Deelenfesten wie dem &bdquo;Holsken Ball“. &bdquo;Wir haben viel gesungen und gelacht. Tanzen nach Musik ist ein wunderbares Gefühl. Meinen ersten Tanz habe ich auf meiner Konfirmation mit meinem Vater gedreht“, erinnert sich Hildegard Obst, dass sie nie tanzen lernte, aber den Rhythmus im Blut hatte. Fünf Kinder gehörten zur jungen Familie. &bdquo;Ein Sohn ist bereits verstorben“, sagt Karin Huck, die Tochter von Hildegard Obst, die ihre Mutter regelmäßig besucht. Auch interessant: Geburten, Umzüge, Alter, Babynamen: Versmold hält Überraschungen bereit Schon im Alter von 56 Jahren wurde Hildegard Obst Witwe. Ihr Ehemann war als Postbote tätig, ebenso wie die Jubilarin selber. &bdquo;Ich habe gearbeitet, die Kinder großgezogen und den Haushalt gemacht. Das war ganz schön viel“, erzählt die Großmutter von elf Enkelkindern rückblickend. Mit Turnen und Radfahren hielt sich die Seniorin lange fit. Zudem konnte sie einige Urlaubsreisen nach Mallorca und in den Harz genießen. Bis vor drei Jahren führte sie auch noch selbstständig ihren Haushalt. Inzwischen ist die Wohngemeinschaft der Diakonie &bdquo;Am Stadtpark“ ihr neues Zuhause. Täglich liest die Urgroßmutter von neun Urenkeln das &bdquo;Haller Kreisblatt“ und dazu verfolgt sie auch die Nachrichten in der &bdquo;Aktuellen Stunde“ im WDR-Fernsehen. &bdquo;Ich bin froh, dass ich noch geistig fit bin und hoffe, dass es noch lange so bleibt“, ist Hildegard Obst erleichtert, dass sie Gespräche verfolgen kann und zu vielen Themen etwas zu sagen hat. Und so freut sie sich stets auf die gemütliche Kaffeerunde in der Wohngemeinschaft. Heute, an ihrem Ehrentag, kommen sicher noch Gratulanten dazu. Das &bdquo;Haller Kreisblatt“ schließt sich den Geburtstagsglückwünschen an. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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