Experte sieht teils massiven Nachholbedarf bei Versmolds Feuerwehr-Häusern

Versmold. Dieser Bericht sorgt bei Versmolds Lokalpolitikern für entsetzte Gesichte: Sicherheitsberater Christian Böddeker von der Luelf-Sicherheitsberatungs-GmbH stellt Versmolds Feuerwehrhäusern kein gutes Zeugnis aus. Er stellte bei der Ermittlung des sogenannten &bdquo;Brandschutzbedarfsplans“ heraus, dass dringend Handlungsbedarf besteht - sogar bei den verhältnismäßig neuen Häusern in der Innenstadt und Hesselteich. In Oesterweg sieht er sogar erhebliche Mängel. Muss sogar ein kostspieliger Neubau her? Die Stadtvertreter reagierten zunächst jedenfalls bestürzt. Wolfgang Beuge (Grüne) sah eine Mammut-Aufgabe für die Kameraden und die Stadt. Dass selbst im neuen Haus in Hesselteich, das erst 2018 gebaut wurde, Mängel auftauchen, verwunderte Beuge arg. Dort fehlt es vor allem an Platz: Eine Garage oder ein Unterstand könnten Abhilfe schaffen. Auch die Situation in Oesterweg wurmte die Politiker. Susanne Stuckmann-Gale (UWG) stellte die entscheidende Frage: &bdquo;Muss das Feuerwehrhaus in Oesterweg tatsächlich neu gebaut werden?“ Der Experte entgegnete darauf, dass das Gebäude für immer größer werdende Fahrzeuge auf Dauer nicht ausgelegt sei. Auch Laufwege müssten verbessert werden. &bdquo;Das Haus entspricht so nicht mehr den Anforderungen“, sagte Böddeker. Scharfes Urteil für Versmolds Feuerwehr? Versmolds Feuerwehrchef Sören Fuest hat sich intensiv mit dem Brandschutzbedarfsplan auseinandergesetzt. Ganz so problematisch, wie der Experte beschrieben hat, ist die Situation in Versmold aus seiner Sicht nicht. Fuest ordnet im Gespräch mit dem HK ein. Zunächst einmal sei wichtig, zu betonen, dass in dem Plan alle Feuerwehrhäuser in Versmold unter die Lupe genommen werden. &bdquo;Handlungsbedarf besteht auf jeden Fall in Bockhorst“, sagt Fuest. Aber hier ist der Neubau bereits geplant. Bleibt die Frage nach der Situation in Oesterweg. Sören Fuest relativiert die Ausführungen aus der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses. &bdquo;Es sind Mängel da“, gibt er zu. &bdquo;Der Bedarf besteht, allerdings müssen wir nicht dringend sofort handeln.“ Es gebe dort zum Beispiel zu wenige Alarm-Parkplätze. Außerdem würden Umkleidekabinen zu klein, und einige Abstände und Wege können derzeit nicht eingehalten werden. &bdquo;Manche Dinge lassen sich auch durch Umorganisationen lösen“, sagt Fuest. Die Versmolder Feuerwehr sowie die Stadt haben durch den neuen Brandschutzbedarfsplan &bdquo;Hausaufgaben“ bekommen. Dieser Plan wird alle sechs Jahre aufgestellt und zeigt Mängel auf. Kurzfristig sollten demnach in allen Gerätehäusern Brandmeldeanlagen installiert werden. &bdquo;Das wird dringend empfohlen“, so Fuest. Außerdem müssen gemäß einer neuen DIN in den Gerätehäusern die Versorgungen mit Notstrom angepasst werden. Diese sind aktuell nicht ausreichend, wie Sören Fuest berichtete. Lob für Versmolds Ehrenamtliche Der Experte regte auch an, einen hauptamtlichen Gerätewart einzustellen. &bdquo;Dieser prüft Fahrzeuge, Geräte und Atemschutzgeräte. Man könnte hier eine Vollzeitstelle veranschlagen“, sagte Böddeker. Aber hier zeigte sich einmal mehr, wie stark das ehrenamtliche Engagement in Versmold derzeit ist. Fuest erklärt: &bdquo;Die Aufgaben werden dankenswerterweise von Kameraden durchgeführt, die hauptamtlich in einer Berufsfeuerwehr arbeiten und entsprechend qualifiziert sind.“ Das spare rund 300 bis 400 Arbeitsstunden im Jahr ein.

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