Kein Verkauf von Feuerwerk im Versmolder Combi: Inhaber nennt die Gründe

Versmold. Die einen können es kaum erwarten, die anderen regt es nur auf: das Silvester-Feuerwerk. Am Samstag, 28. Dezember, startete offiziell der Verkauf von Böllern und Raketen und mancherorts bildeten sich lange Schlangen in den Geschäften. Laut Onlineportal Statista wurde in der Branche im vergangenen Jahr in Deutschland ein Umsatz von rund 180 Millionen Euro erzielt. Damit wurde das historische Umsatzhoch vom Vorjahr gehalten. Der Versmolder Geschäftsmann Kevin Rädel, Betreiber des Combi-Marktes an der Kämpenstraße, bekommt vom Kuchen kein Stück ab - er möchte es auch gar nicht. Eine bewusste Entscheidung, wie er im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ betont. &bdquo;Momentan brauche ich das Geschäft nicht“, sagt er und nennt neben dem unternehmerischen Aspekt auch Umwelt- und Tierschutzgründe. Zudem bedeute der Verkauf immer auch großen Aufwand und besondere Anforderungen beispielsweise an die Lagerung. Am Freitagabend hat Kevin Rädel einen Aufsteller platziert mit dem Hinweis &bdquo;Wir verkaufen kein Feuerwerk“. Die Reaktionen der Kundschaft seien sehr unterschiedlich. &bdquo;50/50“, schätzt der Versmolder Einzelhändler. Er habe &bdquo;viel Zuspruch“ für die Entscheidung bekommen, aber auch Kritik gehört. &bdquo;Das ist auch legitim“, findet Kevin Rädel. &bdquo;Ich überlasse es jedem selbst“, sagt er und möchte Feuerwerk nicht generell verteufeln. &bdquo;Ich möchte an dem Brauch nicht rütteln. Bei uns gibt es die Produkte aber nicht.“ Zumindest zu diesem Jahreswechsel nicht. Einziger Combi in Deutschland ohne Feuerwerksverkauf Grundsätzlich, auch das betont der Combi-Markt-Chef, will er den Verkauf von Feuerwerk für die Zukunft nicht ausschließen. Zu Rewe-Zeiten hatte Rädel - wie viele andere auch - zu Silvester Raketen und Böller im Sortiment. Coronabedingt war der Verkauf dann in einem Winter verboten - seitdem hat er damit nicht wieder angefangen. &bdquo;Aus Überzeugung“, sagt Kevin Rädel. Damit hat er durchaus ein Alleinstellungsmerkmal. Seinen Angaben zufolge ist der Versmolder Combi in diesem Jahr der einzige Markt der Bünting-Gruppe deutschlandweit, der keine Feuerwerkskörper geordert hat. Jedes Jahr werde gruppenweit eine Abfrage gemacht, und jene inhabergeführten Standorte können letztlich selbst entscheiden, wie man mit dem Feuerwerksverkauf umgeht. Genauso ist es bei der Edeka Rhein-Ruhr. Versmolds Einzelhändler Olaf Farthmann hat für seinen Markt an der Münsterstraße eine klare Haltung. &bdquo;Die Kunden wollen Feuerwerk kaufen. Solange die Nachfrage da ist, warum sollen wir es nicht machen?“ Premiere am Versmolder Edeka-Markt In diesem Jahr gab es erstmals am Versmolder Markt sogar eine Feuerwerks-Vorführung des Herstellers. Mitte Dezember hatten die Kundinnen und Kunden so die Möglichkeit, sich ein Bild von den Produkten zu machen, die sie schließlich seit Samstag kaufen können. &bdquo;Es wurde gut angenommen“, sagt Olaf Farthmann und freut sich, dass die Edeka seinem Markt einen Termin angeboten hatte. Oft seien es die größeren Standorte, an denen solche Präsentationen stattfinden. Ob es nun die Kostprobe war oder das allgemeine Interesse - die Nachfrage nach Feuerwerkskörpern sei in diesem Jahr bei ihm sehr hoch. &bdquo;Wesentlich größer“ als im Vorjahr, so der Einzelhändler. &bdquo;Der Trend geht zu hochwertigen, teureren Batterien“, schildert er eine weitere Beobachtung. Zwei Einzelhändler - zwei unterschiedliche Vorgehensweisen. In der Silvester-Nacht wird es, so viel steht fest, in Versmold, dem Altkreis Halle und in der gesamten Region wieder hell am Himmel und laut in den Orten. Die Rettungskräfte sind da in Alarmbereitschaft. Die Kreispolizeibehörde Gütersloh gibt im Vorfeld wertvolle Tipps für den Umgang mit Feuerwerk. Polizei warnt vor Gefahren beim Böllern Ein generelles Böllerverbot gibt es demnach im Kreis Gütersloh nicht, jedoch darf Silvesterfeuerwerk in Wohngebieten nur am 31. Dezember von 22 Uhr bis zum 1. Januar um 1 Uhr gezündet werden. Beim Kauf der Produkte sollte darauf geachtet werden, dass diese mit einer BAM-Prüfnummer (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung) versehen sind. Die Polizei warnt: &bdquo;Finger? weg von selbst gebastelten oder illegalen Knallkörpern – sie sind extrem gefährlich.“ Außerdem sollte man immer die Gebrauchsanweisung beachten. Feuerwerkskörper dürfen nicht von? Kindern oder unter Alkoholeinfluss gezündet werden. Falsche Handhabung könne schwere Verletzungen verursachen. Wichtig ist ein sicherer Zündort: &bdquo;Zünden Sie Feuerwerk ausschließlich im Freien und auf festem Boden. Halten Sie einen Sicherheitsabstand zu Personen, Gebäuden und Fahrzeugen ?- mindestens fünf Meter, besser mehr.“ Bei Bränden oder Unfällen sollten sofort die Feuerwehr oder der Rettungsdienst über die Notrufnummer 112 alarmiert werden. Wie auch in den vergangenen Jahren ist die Polizei im Kreis Gütersloh mit verstärkten Kräften im Einsatz. &bdquo;Es gibt derzeit keine Hinweise zu konkreten Gefahren, die mit der Silvesternacht im Kreis Gütersloh zusammenhängen. Im Falle von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten, insbesondere bei Gewaltdelikten, wird die Polizei konsequent einschreiten“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Polizei weist ausdrücklich auf das bestehende Waffen- und? Messerverbot auf öffentlichen Veranstaltungen hin. Mehr zum Thema: Feuerwerk an Silvester 2024: Wann und wo Böllern in OWL erlaubt ist

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