Gütersloher Unternehmen wird verkauft: Möglicher Käufer auch auf Sylt aktiv

Kreis Gütersloh. Die Teutoburger Waldeisenbahn (TWE), bisher im Eigentum der Captrain Deutschland GmbH, soll verkauft werden. &bdquo;Um sich noch stärker auf das strategische Kerngeschäft, den Schienengüterverkehr, zu konzentrieren, plant die Rail Logistics Europe, sich von Infrastrukturgesellschaften, deren Fokus auf dem Schienenpersonenverkehr liegt, zu trennen“, sagte Captrain-Sprecher Sascha Krieger. Diese Verkaufsabsicht betreffe innerhalb der Captrain Deutschland-Gruppe auch die Teutoburger Wald Eisenbahn GmbH (TWE) mit Sitz in Gütersloh. &bdquo;Nach aktueller Einschätzung ist mit einer Entscheidung im Laufe dieses Jahres zu rechnen“, so Krieger weiter. Als Käufer ist die RDC-Deutschland-Gruppe im Gespräch. Dabei handelt es sich um eine führende Privatbahn in Schleswig-Holstein mit Sitz unter anderem in Hamburg. Sie beschäftigt 330 Mitarbeiter und gehört zur amerikanischen Railroad Development Corporation (RDC) mit Sitz in Pittsburgh/USA. Experten sehen keine Gefahr für Reaktivierung Das ist ein amerikanisches Familienunternehmen, gegründet von Henry Posner III, laut Homepage mit fast 30-jähriger Erfahrung in der Eisenbahnindustrie. Das Unternehmen betreibt unter anderem den blauen Autozug nach Sylt und die Strecke RB65 von Niebüll nach Dagebüll. Das Unternehmen RDC hält sich auf Nachfrage dieser Zeitung bedeckt: &bdquo;Die RDC Deutschland-Gruppe prüft stets den Markt und Ausschreibungen. Bitte sehen Sie es uns nach, dass wir uns zu laufenden Ausschreibungen oder gegebenenfalls Marktbeobachtungen sowie Wettbewerben nicht äußern“, lässt eine Sprecherin verlauten. Auch bei der TWE will man sich zu dem Verkauf nicht äußern. &bdquo;Kein Kommentar“, sagt Henrik Wilkening, TWE-Geschäftsführer. &bdquo;Das ist Sache der Gesellschafter.“ Auf die geplante Reaktivierung der Strecke zwischen Harsewinkel- Gütersloh-Verl für den Schienenpersonennahverkehr habe der Verkauf jedoch keine Auswirkungen. &bdquo;Nur weil eine Gesellschaft verkauft wird, heißt das doch nicht, dass sich deren Ziele ändern“, sagt Wilkening allgemein. 42 Einwände zur Reaktivierung sind eingegangen Projektleiterin Anja Stocksieker vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) sieht durch den Verkauf ebenfalls keine Auswirkung auf die Reaktivierungspläne. &bdquo;Es ist doch nur der Anteilseigner, der sich geändert hat.“ Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass die Personenzüge ab Dezember 2027 auf der gut 25 Kilometer langen Strecke rollen. Zuletzt hatte das Projekt für Schlagzeilen gesorgt, weil die Instandsetzung der Bahnlinie anstatt ursprünglich geplant 34,5 Millionen Euro nun rund 110 Millionen Euro kosten soll. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren zur Reaktivierung. 42 Einwände gingen im Zuge des Verfahrens bei der Bezirksregierung Detmold ein. Diese hatte die Unterlagen für die TWE von Ende Mai bis Ende Juni in den Rathäusern Verl, Gütersloh und Harswinkel sowie online ausgelegt; Bürger konnten sie sich ansehen und bis zum 10. Juli Stellung nehmen. Die Planfeststellungsbehörde in diesem Verfahren hat die Einwände gesichtet und der TWE zur Verfügung gestellt. Die Verfasser der Einwände sorgen sich um die Auswirkung auf den Straßenverkehr, die Erreichbarkeit ihrer Grundstücke, um Lärm und Luftschadstoffe. Bei der NWL wartet man derzeit immer noch auf das Ergebnis der &bdquo;standardisierten Bewertung“,. so Anja Stocksieker. Dabei handelt es sich um eine aktuelle Kosten-Nutzen-Analyse.

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