Versmold. Die Daten wurden in unterschiedlichen Status-Zuständen auf einem Handy und einem Laptop gefunden. Der Angeklagte sagte, richtig sei, dass er gelegentlich Pornofilme schaue, aber keine Kinderpornografie. Er glaube, dass die Dateien durch den Seitenbetreiber heimlich auf den Computer geladen werden.
Verteidiger Torsten Rock hatte sich zusätzlich Rechtsanwältin Laura Nardelli an seine Seite gestellt. Die Münsteraner Anwältin hat sich auf dem Gebiet der Datenverarbeitung weitergebildet und spezialisiert. Ein Hauptkommissar der Kripo Gütersloh stellte auf Nachfrage der Rechtsanwältin fest, dass Pfade zu den Pornoseiten ohne Wissen des Betreibers gespeichert würden, da sie dazu benutzt würden, um bei einem erneuten Zugriff die Verbindung schnell wieder herzustellen. Dabei würden auch die kleinen Lockfotos in geringer Auflösung übernommen.
Bei dem Abgleich mit den technischen Daten der angeklagten Bilder wurden in der Tat alle als Vorschauen in niedriger Auflösung identifiziert, die ohne Wissen des Handybetreibers geladen wurden. Jedenfalls konnte für kein Bild ein Pfad mit Ladebefehl sichergestellt werden. Der Kriminalist machte auch klar, wie schwierig es sei, am Reifegrad der gezeigten Geschlechtsteile das Alter der Kinder festzustellen und damit die richtige strafrechtliche Bewertung zu finden.
Rechtsanwalt Torsten Rock war mit dem Ergebnis der Verhandlung zufrieden und unterstrich noch einmal die Richtigkeit seiner Entscheidung, die Computerexpertin mit ins Boot zu nehmen: „Man muss wissen, wo seine Grenzen sind.“ Das Verfahren wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft mit einem Freispruch beendet.