Juwelier Bredow geschockt: Schmuckdiebe verwüsten mit Auto sein Geschäft

Versmold. Der Schrecken steckt dem Inhaber des Juweliergeschäftes noch am Mittag in den Knochen. &bdquo;So etwas haben wir in mehr als 30 Jahren nicht erlebt", sagt Roland Bredow und schüttelt mit Blick auf das Chaos in seinem Ladenlokal fassungslos den Kopf. Die Nacht zum Sonntag endet für ihn und seine Lebensgefährtin Marita Hawerkamp um kurz vor 5 Uhr. Das Klingeln des Telefons reißt die Versmolder aus dem Schlaf. Kurz zuvor hatte die Alarmanlage an der Berliner Straße ausgelöst, nachdem das Juweliergeschäft Ziel von Einbrechern geworden war. Das Signal erreicht Wachdienst und Polizei – wenig später wird der Inhaber informiert. Da ahnt Roland Bredow noch nicht, welches Bild ihn an Ort und Stelle erwartet. Einbruchsversuche hat es immer mal wieder gegeben – diesmal hat das Ganze ein anderes Ausmaß. Erstmals sind Täter ins gut gesicherte Gebäude gelangt und sind dabei offenbar mit großer Gewalt vorgegangen. Zeugen geben Personenbeschreibung Die Schaufensterfront aus Sicherheitsglas ist komplett zerstört, überall im Ladeninnern liegen Scherben verstreut. Dazwischen Schmuck und Uhren. Große Teile der Vitrinen und Auslagen sind zerlegt oder beschädigt. Die Polizei schreibt am Sonntagvormittag in ihrem Pressebericht, dass die Diebe gegen 4.45 Uhr mit einem Fahrzeug in die Schaufensterscheibe gefahren sind. Allein das ist nicht so ohne Weiteres an der Stelle möglich, denn Parkplätze und Ladenzeile sind durch große Blumenkübel voneinander getrennt. Offensichtlich haben die Täter zuvor einen der schweren Behälter verschoben, um sich freie Fahrt Richtung Schaufenster zu verschaffen. Die heftige Kollision mit der Fensterfront bleibt nicht unbemerkt. Rund um den Tatort befinden sich zahlreiche Wohnungen. Anwohner werden in den frühen Morgenstunden durch das Geräusch hochgeschreckt und können der Polizei später schildern, dass die Täter mit einem weißen oder beigen Bulli-ähnlichen Transporter über die Berliner Straße und Wittensteiner Straße in Fahrtrichtung Ringallee geflohen sind. Lesen Sie auch: Kaum Beute, hoher Schaden: Golfclub von Einbruchsserie gebeutelt | HK+ Zeugen beobachteten zudem ein Taxi, das zufällig aus Richtung Innenstadt kommend hinter dem Fluchtfahrzeug herfuhr. Eine an der Tat beteiligten Personen kann wie folgt beschrieben werden: männlich, circa 1,75 bis 1,80 Meter groß, schlanke Statur, schwarze Bekleidung und Maskierung. Zur konkreten Schadenshöhe können zum jetzigen Stand der Ermittlungen noch keine Angaben gemacht werden, schreibt die Polizei. Das können Roland Bredow und Marita Hawerkamp im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt bestätigen. Im Chaos und in der anfänglichen Aufregung ist für die beiden auf den ersten Blick nicht abzuschätzen, welche Gegenstände gestohlen wurden. &bdquo;Wir müssen erstmal sortieren", sagen sie. Sie wissen aber: &bdquo;Die ganz teuren Marken haben wir schon lange nicht mehr." Die Polizei schreibt in ihrem Bericht von diversen Schmuckstücken. Polizei ermittelt und sucht Zeugen Viel ärgerlicher als der Verlust des Diebesgutes trifft den Inhaber der große Schaden an Gebäude und Einrichtung. Die Schaukästen entlang der Fensterfront – alles Mobiliar nach Maß gefertigt – sind verzogen. Beleuchtung, Mittelpfosten und Auslagen – alles wurde zerstört. Einige Spezialteile kommen von einem Hersteller nahe München. Der Schaden dürfte um ein Vielfaches über dem Wert des Diebesgutes liegen, sagt der Juwelier. Dazu kommen die aufwendige Schadensabwicklung mit der Versicherung, die Absprache mit den Handwerkern und das Aufräumen. Am Sonntagmorgen haben die beiden zunächst das Schaufenster wieder abgesichert und grob das Chaos beseitigt. &bdquo;Etwa ein Drittel des Ladens ist im Eimer", sagt Marita Hawerkamp. Dieser Teil wird zunächst provisorisch abgesperrt werden müssen. Am Montag bleibt das Juweliergeschäft wegen der Aufräumarbeiten vermutlich noch geschlossen. Die Mitarbeiter sind aber telefonisch und nach Absprache erreichbar. Während Roland Bredow und sein Team den Einbruchdiebstahl verdauen müssen, laufen die Ermittlungen der Kreispolizeibehörde Gütersloh. Mögliche Zeugenhinweise, insbesondere die des Taxifahrers, zur beschriebenen Person und zum Tatgeschehen werden von den Beamten in Gütersloh unter (0 52 41) 86 90 oder von jeder anderen Polizeidienststelle angenommen.

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