Versmold/Halle. Eine Gruppe junger Männer, die sich an einem Tag Mitte Juli an der Skaterbahn am Stadtpark getroffen hatte, war drei Mitarbeitern des Ordnungsamtes aufgefallen. „Wir waren auf Streife und sind dabei an der Skaterbahn vorbeigekommen“, berichtete einer der Mitarbeiter der Stadt. Auf dem Rückweg seien nur noch zwei Personen da gewesen und den Ordnungsamtsmitarbeitern sei aufgefallen, dass der Platz an der Skaterbahn „sehr vermüllt“ war. Flaschen, Chipstüten und Scherben hätten dort herumgelegen.
Die Aufforderung zum Aufräumen kam bei den Männern (22 und 23 Jahre) offenbar nicht so gut an. „Der eine wurde aggressiv“, berichtete ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes bei der Verhandlung im Amtsgericht Halle. Er habe aufs Fahrrad steigen und wegfahren wollen, woran ihn die Ordnungshüter hinderten. Der 22-Jährige setzte sich heftig zur Wehr.
Polizei muss zur Hilfe kommen
„Als die Lage bedrohlicher wurde, haben wir ihm Handschellen angelegt und die Polizei gerufen“, so der Zeuge. Der andere junge Mann hatte sich vom Ort des Geschehens entfernt, kam dann aber zurück. Als er sah, dass sein Cousin in den Streifenwagen verfrachtet werden sollte, wurde auch er aktiv und beleidigte und bedrohte die Polizisten. Er habe angekündigt, die Beamten und deren Familien umzubringen, sagte einer der Beamten.
Die Angeklagten spielten den Vorfall herunter. Es sei nichts gewesen und die Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien „einfach so“ auf ihn zugelaufen, sagte der jüngere Angeklagte. Der Richter schenkte dem keinen Glauben: „Ich glaube, das Ordnungsamt hat Besseres zu tun, als einfach so Leute zu überfallen, die sie gar nicht kennen“, sagte er.
Das Gericht verurteilte den 22-Jährigen zu 60 Sozialstunden und seinen Cousin zu einer Geldstrafe von 600 Euro. „Man sollte nicht so viel trinken“, sagte der Richter mit Blick auf den Alkohol, den die beiden an der Skaterbahn zu sich genommen hatten. „Und wenn man schon trinkt, dann sollte man darauf achten, dass man trotzdem die Umgangsformen wahrt.“