Hauptstraße wird plötzlich gesperrt, Steinhagener auf den Barrikaden

Steinhagen. Seit Montagmorgen ist die Queller Straße von der Kreuzung Obersteinhagen bis oberhalb der Autobahn vollgesperrt. Der marode Geh- und Radweg wird saniert. Rund drei Monate kalkuliert der Kreis Gütersloh für die Maßnahme. Auf rund 600 Metern wird der Weg auf 2,50 Meter verbreitert. Erst mal eine gute Nachricht, die allerdings viel Ärger provoziert. Viele Anwohner ärgern sich darüber, dass sie gar nicht oder nicht rechtzeitig informiert worden sind. Seinen &bdquo;absoluten Unmut“ äußert das ein Facebook-Nutzer, andere fragen &bdquo;Wie kommen die Kinder zu ihren Schulen?“ oder &bdquo;Für 3 Monate? Bitte, was wird da solange gemacht? Halbtags gearbeitet?“. Rund um die Baustelle soll am Montagmorgen Verkehrschaos geherrscht haben. Da viele Eltern erst morgens merkten, dass der Schulbus nicht fährt, mussten etliche Kinder spontan per Elterntaxi gebracht werden. Die Kritik über das Vorgehen des zuständigen Kreises Gütersloh tritt nicht nur in den Sozialen Medien zu Tage. Auch Steinhagens Bürgermeisterin Sarah Süß echauffiert sich. Die Verwaltungschefin sieht vor allem in der kurzfristigen Informationsweitergabe eine Verfehlung, spricht in der WDR-Lokalzeit von einer &bdquo;ganz schlechten Informationspolitik“, die sie ärgert. Alles sei &bdquo;viel zu kurzfristig“ weitergegeben worden. Außerdem sei der Beginn des neuen Schuljahres ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Autofahrer, Radler und Schulkinder stehen in Steinhagen unerwartet vor einer Vollsperrung Geplant ist die Baustelle nicht erst seit vergangener Woche. Erste Vorgespräche zwischen den beteiligten Behörden fanden bereits vor mehreren Jahren statt, erklärt Steinhagens Ordnungsamtsleiter Marlon Simon. Anfang dieses Jahres hätte es im Rahmen des Ausschreibungsprozesses weiteren Mail-Verkehr gegeben. Dabei sei allerdings nicht kommuniziert worden, wann die Maschinen anrollen. &bdquo;Dass etwas passiert, war klar, aber nicht wann es passiert“, fasst der Amtsleiter die behördliche Kommunikation zusammen. Dass einiges falsch gelaufen ist, bestätigt er. &bdquo;Tatsächlich ist das nicht ganz glücklich gelaufen. Wo es gekippt ist, ist schwierig nachzuvollziehen.“ Mehr zum Thema Verkehr: Bauarbeiter sperren Haller Straße zu früh Auch bei ihm schlugen in den vergangenen Tagen Vorwürfe von Anliegern auf, die sich darüber ärgerten, erst am Montagmorgen überhaupt festgestellt zu haben, dass die Hauptstraße langfristig gesperrt wurde - und damit auch der Schulbus nicht fährt. Zuständig ist Simon indes nicht. Das ist der Kreis Gütersloh als Verkehrsbehörde und Straßenträger. &bdquo;Die Gemeinde Steinhagen hat da nichts verkehrt gemacht. Wir hatten das Heft des Handelns nie in der Hand“, betont er. Vielmehr habe man noch versucht, die Kommunikationsmängel zu beheben. So hätten die Kollegen am frühen Freitagnachmittag noch vier Schulen angerufen, um darauf hinzuweisen, dass am Montag gesperrt wird - im Wissen, dass die Information bereits zu spät kommt. &bdquo;Wir haben versucht, etwas zu reparieren. Wir dachten, irgendwas muss noch raus an Information.“ Eigentlich sollte der Kreis Gütersloh die &bdquo;go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH“ und damit die Busunternehmen informieren. Die sei auch rechtzeitig informiert worden, so die Kreisverwaltung. Durchgedrungen bis zu den Nutzern des Busses - und ihren Eltern - sind die wichtigen Informationen offensichtlich nicht. Steinhagener Bürgermeisterin äußert deutlichen Unmut Grundsätzlich hat der Kreis indes versucht, die Sperrung bekannt zu machen. An der zwangsweise stillgelegten Bushaltestelle Flöttmann hängt ein entsprechendes Schild, direkte Anwohner der Baustelle wurden schriftlich informiert, außerdem wurde am letzten Mittwoch ein Post bei Facebook eingestellt. Mitarbeiter der Abteilung Tiefbau des Kreises sollen Anwohner auch direkt kontaktiert haben. Die Presse wurde indes ebenfalls nicht informiert. Auch Indirekt-Betroffene - also zum Beispiel Eltern, deren Kinder die Buslinie nutzen - haben die nötigen Informationen nicht rechtzeitig bekommen. Lesen Sie auch: Polizei-Einsatz an Schule - Sperrung aufgehoben Tatsächlich sieht man auch bei der Kreisverwaltung Versäumnisse. &bdquo;Die Kritik können wir in Teilen nachvollziehen. Zunächst ist es immer ärgerlich, wenn eine Baustelle eine Vollsperrung erforderlich macht. Im konkreten Fall ist aber auch die Information über die Umstellung im Schülertransport nicht rechtzeitig erfolgt“, so Sprecher Jan Focken. &bdquo;Über Baustellen informieren wir auf unterschiedlichen Wegen: Die Anlieger direkt, in der Regel durch die beauftragte Baufirma. Darüber hinaus werden die Verkehrsteilnehmer mit Verkehrsschildern auf eine Vollsperrung hingewiesen. Eine Umleitungsstrecke wird ausgeschildert. Die Öffentlichkeit wird via Pressemitteilungen über die klassischen und in den sozialen Medien informiert. Das erfolgt in der Regel so frühzeitig, wie es geht“, so Focken weiter. All’ das hat offenbar nicht so geklappt, wie es sollte. &bdquo;Wir nehmen dies aber zum Anlass, die Informations- und Abstimmungsabläufe noch mal zu überprüfen.“ Als Grund für die lange Bauphase nennt der Kreis, dass derzeit von den Gemeindewerken parallel noch Versorgungsleitungen gelegt werden. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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