Nach Polizei-Schüssen in Steinhagen: Was über den Angreifer bekannt ist

Steinhagen. Ende Juni rastete ein Mann an der Steinhagener Luisenstraße aus, bedrohte seine Familienmitglieder und griff dann herbeigerufene Polizisten mit einem Messer an. Die Beamten stoppten ihn mit Pistolenschüssen. Im Nachhinein wird Kritik laut. So behauptet ein Kommentator in den Sozialen Medien, die Öffentlichkeit hätte vor dem &bdquo;polizeibekannten Mann“ geschützt werden sollen. Ein anderer fordert, man hätte den Syrer rechtzeitig &bdquo;abschieben“ sollen. Wieder andere konstatieren, dass &bdquo;Messer und Terror im beschaulichen Steinhagen“ angekommen seien. Das Haller Kreisblatt hat sich an die ermittelnden Behörden gewandt, um einige Fragen zu klären, die noch im Raum stehen. Auf Anfrage bestätigt das Polizeipräsidium Bielefeld, dass es dem angegriffenen Polizeibeamten gut gehe und er keine körperlichen Verletzungen erlitten habe. Zu seinem weiteren Befinden erteile man keine Auskunft. Der schwer verletzte Angreifer befand sich zuletzt in Untersuchungshaft. Syrer rastet aus: So lief der SEK-Einsatz ab Derweil prüft die Bielefelder Staatsanwaltschaft, ob der Einsatz der Dienstwaffe angemessen war. Zu Einzelheiten werde man bis zum Abschluss des Verfahrens keine Auskünfte erteilen, heißt es von dort. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen bestünden aber &bdquo;keine Zweifel daran, dass die Handlungen der eingesetzten Beamten durch Notwehr beziehungsweise Nothilfe gerechtfertigt gewesen waren“, so die zuständige Staatsanwältin Kim Beatrix Simon. Weitere Presseanfragen zu den Drogen, die der Mann genommen haben soll, und dem Stand der Ermittlungen der eingerichteten Mordkommission &bdquo;Luise“ beantwortet die Staatsanwaltschaft zurzeit nicht. SEK-Einsatz in Steinhagen – vieles bleibt unklar Zur bei Facebook umstrittenen Frage, ob Menschen ohne deutschen Pass häufiger Gewalttaten begehen, kann die Polizeipressestelle keine Informationen beitragen. Gesichert ist laut &bdquo;Jahresbilanz Kriminalität“, dass Einwohner mit ausländischer Nationalität deutlich überproportional häufig tatverdächtig sind, also öfter überprüft werden. Ob das auch auf Gewaltverbrechen zutrifft und ob die Ausländer auch überproportional häufig schuldig gesprochen werden, lässt sich nicht ohne Weiteres ermitteln. Auch die Frage, ob die Beamten häufiger wegen &bdquo;traumatisierter Geflüchteter mit Gewaltpotenzial“ einschreiten müssen, kann die Polizei Bielefeld in ihren &bdquo;Systemen nicht recherchieren“, heißt es. Klar ist, die Polizeibeamten werden natürlich entsprechend trainiert, um in solchen Extremsituationen angemessen reagieren zu können. &bdquo;Im Rahmen der Aus- und Fortbildung werden die Kolleginnen und Kollegen im Umgang mit Personen geschult, die sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden“, erläutert Polizei-Sprecher Fabian Rickel. &bdquo;Bei der Gefahrenabwehr ist zu prüfen, ob deeskalierende Maßnahmen Wirkung zeigen. Schussabgaben sind das letzte Mittel, wenn vorherige Maßnahmen nicht zur Abwendung einer akuten Gefahr geführt haben.“ Mit konkreten Aussagen zum Fall hält sich auch Rickel zurück. 46-Jähriger in Gütersloh mutmaßlich getötet: SEK greift zu Viel diskutiert wird nach dem Polizeieinsatz in Steinhagen offenbar, warum der &bdquo;polizeibekannte Mann“ nicht früher &bdquo;aus dem Verkehr gezogen“ wurde. Auch in der Nachbarschaft war er nach HK-Informationen als auffällig bekannt. Anwohner schildern im Gespräch, dass der Mann schon lautstark in seinem Garten randaliert habe. Steinhagener ist &bdquo;polizeibekannt“ – was bedeutet das? Dazu erläutert Sprecher Rickel: &bdquo;Die Bezeichnung ’polizeibekannt’ bedeutet, dass Personen in der Regel mehrfach als Tatverdächtige im polizeilichen System in Erscheinung getreten sind.“ Konkrete Anfragen zum Vorgehen bei so einem Fall und dem speziell dafür eingerichteten Projekt &bdquo;PeRiskoP“ (Konzept zur Früherkennung von und zum Umgang mit Personen mit Risikopotenzial) würden nicht öffentlich gemacht. Die Frage, ob man früher hätte handeln sollen, wird also vorerst nicht öffentlich geklärt werden können. Auch die Frage, ob der 30-Jährige unter Beobachtung stand, beantwortet die Polizei nicht. Nach Informationen unserer Zeitung soll der festgenommene Syrer schon früher heftig ausgerastet sein. Bei anderen Polizeieinsätzen – unter anderem im Januar vergangenen Jahres – soll er unter anderem mit einer Axt auf eine Wand eingeschlagen haben. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des &bdquo;HK“

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