Gütersloher Paar kündigt Wohnung und wandert auf Mittelmeer-Insel aus

Gütersloh. Wenn Michelle und Philip Frerk am Samstag ins Flugzeug steigen, dann haben die beiden kein Rückflug-Ticket im Gepäck. Das junge Gütersloher Ehepaar wird von Düsseldorf etwa viereinhalb Stunden nach Zypern fliegen. Es ist eine Reise in eine neue Heimat, in eine neue Zukunft. Die Frerks wandern an diesem Wochenende aus. In ein Land, in dem sie bis jetzt noch nie waren. &bdquo;Das klingt ziemlich verrückt, das wissen wir“, gibt Michelle Frerk zu und muss selbst ein bisschen grinsen. &bdquo;Aber was haben wir zu verlieren?“ Vor zweieinhalb Jahren hat sie ihren jetzigen Mann auf einem Online-Datingportal kennengelernt, im Mai vergangenen Jahres wurde geheiratet. Den Wunsch, irgendwann mal auszuwandern, hatten tatsächlich beide schon - unabhängig voneinander. Philip Frerk liebäugelte öfters schon mit Amerika, für Michelle Frerk war hauptsächlich der Wetter-Faktor entscheidend. &bdquo;Mir ist hier dauerhaft kalt und das häufig schlechte Wetter zieht mich runter“, sagt sie, &bdquo;ich hoffe auf neue Inspiration und Motivation, wenn wir in einer sonnigen Gegend leben.“ Gütersloherin kündigt sicheren Job bei Unternehmen Miele Dass Michelle Frerk mutig ist, hat sie schon im vergangenen Jahr bewiesen. Die 32-Jährige kündigte vor einigen Monaten ihren sicheren Job bei dem Gütersloher Unternehmen Miele. Die gelernte Industriekauffrau hatte schon ihre Ausbildung bei dem heimischen Hersteller für Haushaltsgeräte gemacht, danach ein berufsbegleitendes Bachelor- sowie Masterstudium angeschlossen. Sogar in einer Leitungsposition hat Frerk bei Miele gearbeitet. Doch ihre Leidenschaft galt schon lange der Malerei. 2024 wagte sie schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit – mit Erfolg, wie sie mittlerweile stolz sagt. Heute verschickt sie ihre abstrakten Bilder (&bdquo;Michelle Frerk“) sogar an Kunden über Deutschlands Grenzen hinaus; wenn gewünscht sogar weltweit. &bdquo;Malen kann ich von überall aus“, sagt die Gütersloherin, &bdquo;und der Versand ist von Zypern aus ebenso problemlos möglich.“ Auch Philip Frerk kann mittlerweile von überall arbeiten. Der 30-Jährige ist Software-Entwickler und hat lange für eine Bielefelder Firma gearbeitet. Jetzt will er freiberuflich durchstarten – und das ortsunabhängig. Gütersloher Paar zieht in möblierte Wohnung auf Zypern Ihre gemeinsame Wohnung hat das Paar bereits gekündigt und alle Möbel verkauft. Die Frerks werden auf Zypern in eine möblierte Wohnung ziehen. Entsprechend wenig müssen sie mit auf die Insel bringen. Die Tage bis zum Abflug hat das Paar bei Philip Frerks Mutter übernachtet. Sie war es auch, die den Kontakt zu ihrem neuen Vermieter in der Hafenstadt Lanarka im Südosten der Mittelmeerinsel hergestellt hat. Ein deutscher Bekannter von ihr hat dort ein Haus, in dem er auf einer Etage selbst lebt. Eine Wohnung mit 120 Quadratmetern vermietet er. &bdquo;Sie war aktuell zufällig frei. Wir hatten echt großes Glück“, berichtet Philip Frerk, &bdquo;er hat uns auch schon total unterstützt bezüglich Strom und Internet. Das macht es für uns viel leichter.“ Der Auswanderer wird die Neu-Zyprioten am Samstag vom Flughafen abholen. Inspirierend: Steinhagenerin kündigt Miele-Job, um ihrer großen Leidenschaft nachzugehen Keine Angst vor Auswanderung in ein fremdes Land Die Entscheidung für die Insel sei letztlich vor allem wegen des Wetters und der angenehmen Entfernung gefallen. Angst vor der Auswanderung in ein fremdes Land haben die Frerks nicht. Die Vorfreude überwiegt. Dennoch machen sie sich Gedanken über Heimweh. &bdquo;Es ist schon komisch, Familie und Freunde zurückzulassen“, gibt Michelle Frerk zu, &bdquo;aber alle unterstützen uns total.“ Ehemann Philip ergänzt: &bdquo;Und wir sind ja auch nicht aus der Welt.“ Schon im März wollen die beiden ihre Liebsten in Deutschland wieder besuchen – und dann in regelmäßigen Abständen Heimatbesuche einplanen. Michelle Frerk wird ihr kleines Atelier in Steinhagen behalten. &bdquo;Es dient mir aktuell vor allem als Lager für Materialien. Aber ich plane auch, dort während unserer Besuche in Deutschland weiterhin zu malen.“ Einen konkreten Plan B hat das junge Paar nicht. &bdquo;Ich glaube, wenn es auf Zypern nicht klappen sollte, dann würden wir es in einem anderen Land probieren. Wir sind mobil und offen“, sagt Michelle Frerk. Für beide steht nämlich fest: Zurück nach Deutschland ist keine Option. Rückflug-Tickets gibt es für die Frerks also erst einmal nicht. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von MICHELLE FRERK | ABSTRACT ART (@michellefrerk)

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