Dramatische Tierrettung: Steinhagener Feuerwehr zieht Pferd aus dem Wasser

Steinhagen. &bdquo;Das war auf jeden Fall ein nicht alltäglicher Einsatz“, sagt Andreas Kramme. Der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Steinhagen war am Montagabend dabei, als die Einsatzkräfte um 17.15 Uhr an einen Waldweg unweit des Patthorster Schlosses gerufen wurden. Dort war ein Pferd in den Foddenbach gerutscht und kam nicht mehr alleine ans rettende Ufer. Die verzweifelte Besitzerin alarmierte die Feuerwehr. &bdquo;Solche Einsätze können wir kaum trainieren. Da ist Improvisationstalent gefragt“, berichtet Kramme. Um das Pferd aus seiner misslichen Lage zu befreien, griffen die Einsatzkräfte des Löschzugs Steinhagen zu Equipment, das sie sonst zum Löschen benutzen. &bdquo;Wir haben Schläuche um das Pferd gelegt, um es damit aus dem Schlamm die Böschung hochzuziehen“, erklärt der Feuerwehrsprecher. &bdquo;Die Schläuche waren dafür gut geeignet, weil sie anders als Seile breiter sind und sich somit nicht in die Haut des Tieres einschnüren.“ Parallel dazu sägten die Feuerwehrleute Äste und Wurzeln an der Böschung ab, die sich im Brustbereich des Pferdes befanden. &bdquo;So konnten wir eine mögliche Verletzung vermeiden.“ Nach 45 Minuten macht das Pferd einen Satz Auch eine Trage, die normalerweise zum Transport von verletzten Personen verwendet wird, kam bei der kuriosen Tierrettung zum Einsatz. &bdquo;Damit haben wir versucht, das Ufer etwas abzuflachen und Kanten zu entschärfen“, erklärt Andreas Kramme. Schließlich sei das Pferd mit den Vorderbeinen ans Ufer gelangt. &bdquo;Dort konnte es sich abstützen, während wir an den Schläuchen gezogen haben. Dann hat es den rettenden Satz nach vorne gemacht“, schildert Andreas Kramme die dramatische Rettung. &bdquo;Meinem Eindruck nach hat das Pferd den Einsatz gut verkraftet.“ 45 Minuten dauerte die Aktion, dann konnte die Reiterin ihr Pferd endlich in Empfang nehmen. 15 Feuerwehrleute kämpfen um das Tier im Bach Für die 15 Einsatzkräfte in der Steinhagener Patthorst war der Einsatz nicht ungefährlich. &bdquo;Das Pferd wog 750 Kilogramm. Da hat man schon Respekt, wenn das nach vorne wegspringt.“ Zwar habe eine Tierärztin dem Pferd ein Beruhigungsmittel gegeben, trotzdem sei äußerte Vorsicht geboten gewesen. &bdquo;Darum ist es immer gut, wenn bei Einsätzen wie diesem die Halter dabei sind. Sie kennen die Sprache ihrer Tiere besser und können beruhigend auf sie einwirken“, erzählt Andreas Kramme, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen schon so manches Tier aus einer schwierigen Situationen befreit hat. &bdquo;Die klassische Katze auf dem Baum kennt man natürlich, aber wir haben auch immer wieder andere Tierrettungen.“ Vogel, der in einem Fallrohr fest saß Da war zum Beispiel die Kuh, die im Juni 2019 in eine Güllegrube gefallen war und ebenso wie jetzt das Pferd in der Patthorst mit Hilfe von Schläuchen von der Feuerwehr befreit wurde. Nach der Rettung gab es erst mal eine kalte Dusche für das Tier. &bdquo;Wir haben auch schon mal einen Vogel gerettet, der von einer Dachrinne in ein Fallrohr geraten war und sich von alleine nicht mehr befreien konnten“, erinnert sich Andreas Kramme. &bdquo;Wir haben das Fallrohr abmontiert und konnten den Vogel auf diese Weise befreien.“ Im Dezember 2022 saß eine Stockente im Eis auf dem Dorfteich fest. Passanten entdeckten das hilflose Tier und riefen die Feuerwehr. Ein Feuerwehrmann schlüpfte in einen Neoprenanzug und robbte sich auf einer Luftmatratze an das Tier heran. So gelang es ihm, die Ente ans rettende Ufer zu bringen. &bdquo;Einen ähnlichen Fall hatten wir zum Jahreswechsel. Da war ein Hund auf der zugefrorenen Wasserfläche am Gymnasium eingebrochen. Auch ihn konnten wir rechtzeitig an Land bringen“, nennt Andreas Kramme ein weiteres Beispiel für eine gelungene Tierrettung. &bdquo;Tiere in Notlage“ ist laut dem Feuerwehrsprecher offizielles Aufgabengebiet der Feuerwehr. &bdquo;Der Verband der Feuerwehren bietet sogar entsprechende Seminare für Großtierrettungen an“, so Kramme. Allerdings gebe es für Tierrettungen in der Regel keine Routinen, die die Helfer anwenden könnten. &bdquo;Meistens müssen wir improvisieren.“ Und noch eine Gemeinsamkeit haben derartige Einsätze: &bdquo;Sie bereiten besonders viel Freude, wenn man am Ende dem glücklichen Halter das Tier wohlbehalten zurückgeben kann.“

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