Überraschende Entscheidung zum Berghotel Quellental in Steinhagen

Steinhagen. Wie geht es weiter mit dem Berghotel Quellental? Diese Frage beschäftigt viele ehemalige Gäste und Freunde des Kult-Hotels, seitdem es im April vergangenen Jahres seinen Betrieb eingestellt hat. Die Schließung und eine mögliche Umnutzung der über Steinhagens Grenzen hinaus bekannten Immobilie haben in der Zwischenzeit die Behörden auf den Plan gerufen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Obere Denkmalbehörde des Kreises Gütersloh haben angeregt, den Denkmalwert des Gebäudes zu prüfen. Das Ergebnis der Prüfung liegt jetzt vor und es ist eindeutig. Denkmal-Experten des Landschaftsverbandes haben das Berghotel Quellental im November besichtigt und anschließend ein Gutachten erstellt. Daraus geht hervor, dass es sich um ein Gebäude mit Denkmalwert handelt. Die Erbengemeinschaft, in deren Besitz sich das Berghotel nach wie vor befindet, wurde darüber im Januar informiert. In der nächsten Bauausschusssitzung am Donnerstag, 7. März, soll die Politik den Eintrag des Berghotels in die Denkmalliste beschließen. Das Berghotel Quellental wäre damit das 40. Baudenkmal der Gemeinde Steinhagen. In dem Gutachten des LWL wird die besondere Bedeutung des Gebäudeensembles für die Ortsgeschichte von Steinhagen und darüber hinaus für die Regionalgeschichte hervorgehoben. Die Historie des Gasthofs reiche bis ins 14. Jahrhundert zurück, heißt es in dem Gutachten, als es sich noch um eine alte Hofstelle handelte. Laut den Denkmal-Experten liegen für die Erhaltung und Nutzung volkskundliche Gründe vor, da die Gaststätte sehr deutlich die Bedürfnisse der Gesellschaft in verschiedenen Epochen seit 1900 zeige. Ein Abriss ist damit keine Option mehr &bdquo;Die Entscheidung zum Denkmalwert des Berghotels Quellental ist klar und deutlich“, ordnet Steinhagens Bauamtsleiter Stephan Walter auf HK-Nachfrage das Gutachten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ein. Die Aufnahme in die Denkmalliste durch den Bauausschuss sei nur noch ein formaler Akt. Mit der Entscheidung stehe auf jeden Fall fest, dass ein Abriss des Berghotels keine Option für die Zukunft sei. Das Kult-Hotel bleibt - zumindest als Gebäude - auf jeden Fall bestehen. Eine künftige Nutzung des Hotel-Restaurants muss nun allerdings in Absprache mit der Denkmalbehörde erfolgen. &bdquo;Die Eigentümer sind an Vorgaben gebunden, aber der Eintrag als Baudenkmal kann auch Chancen bieten“, erläutert Stephan Walter. &bdquo;So gelten für Baudenkmäler im Außenbereich größere bauliche Spielräume. Darüber hinaus sind Sonderabschreibungen und Zuschüsse möglich.“ Grundsätzlich habe die Gemeindeverwaltung natürlich ein Interesse daran, dass das ehemalige Hotel wieder genutzt wird. Ob wieder als Gastronomie- und/oder Beherbergungsbetrieb oder anders, spiele zunächst keine Rolle. &bdquo;Es soll auf jeden Fall kein zweites Graf Bernhard werden“, verweist Bauamtsleiter Stephan Walter auf ein anderes prominentes Hotel-Restaurant, das seit mehr als drei Jahren leer steht. &bdquo;Denkmalschutz kann auch eine Chance sein“ Sobald eine neue Nutzung des Objekts geplant sei, müsse in Absprache mit allen Beteiligten abgesprochen werden, was möglich ist. &bdquo;Das ist eine spannende Frage. Da gibt es klare Grenzen, aber durchaus auch Ermessungsspielräume“, so Stephan Walter. Im März vergangenen Jahres hatten Hotel-Chefin Margot Vollmer und Betriebsleiter Eduard Hufenbach das Aus des Berghotels Quellental verkündet. Zusammen hatten sie nach dem Tod von Hans-Herbert Vollmer im Jahr 2014 den Hotel- und Restaurantbetrieb fortgeführt. Die Immobilie befand sich schon damals im Besitz der beiden Schwestern von Hans-Herbert Vollmer. Als Gründe für die Schließung im vergangenen Jahr nannten Margot Vollmer (damals 84) und Eduard Hufenbach (damals 75) fehlende Nachfolger, akuten Personalmangel und den hohen Investitionsstau im Gebäude. Letzter Besuch im Kult-Hotel: Anekdoten und Fotos aus dem Quellental

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