Junge Steinhagener Reiterin (12) tritt in Fußstapfen des erfolgreichen Vaters

Steinhagen. Isabelle Rieskamp-Goedeking muss nicht lange nachdenken. Nein, Amy konnte definitiv laufen, bevor sie reiten lernte. Aber viel Zeit lag wohl nicht dazwischen. Und, noch nie runtergefallen? &bdquo;Doch, oft genug“, lacht die Zwölfjährige. &bdquo;Toto war am Anfang sehr wild, da habe ich einige Saltos runtergemacht!“ Abgeschreckt hat es sie nicht. Mittlerweile ist die älteste Tochter der Steinhagener Dressurreiterin und ihres Ehemannes, des Springreitprofis Tim Rieskamp-Goedeking, zwölf Jahre alt. Und hat schon stolze acht Jahre Turniererfahrung aufzuweisen. Wie lange sie bereits an Wettkämpfen teilnimmt, kann die Nachwuchsreiterin beim kleinen Pressegespräch auf der großen Anlage der Familie auf dem Ströhen selbst nicht sagen. So lange sie denken kann eben. &bdquo;Auf jeden Fall schon ganz schön lange“, überlegt Amy. &bdquo;Sie hat mit vier ihr erstes Turnier gemacht, in der Führzügelklasse. Mit sechs die ersten Reitwettbewerbe. Sie hatte halt immer Pferde um sich herum“, sagt Mutter Isabelle. Zuhause im Paradies jedes Pferdemädchens Kein Zufall, wächst das Mädchen doch unter fast idealen Bedingungen auf. Vier Ponys gibt es auf der Anlage zwischen Brockhagen und Steinhagen sowie &bdquo;unzählbar“ viele Großpferde. Gegenwärtig etwa 40, sagt Vater Tim. Die Tiere werden aufgezogen, ausgebildet und natürlich gehandelt. Zwei der wichtigsten Vierbeiner, aus ganz subjektiver Sicht einer Zwölfjährigen: Toto und Tattoo. Toto ist Amys große Liebe, genauso alt wie die junge Reiterin und zeigt ebenso viel Spaß am Springen. Nur in der Dressur ist der Wallach ein bisschen unruhig, finden Reiterin und Eltern. Deswegen ist da noch Tattoo, der bei Dressurturnieren wunderbar mitmacht. Denn: Amy hat sich noch nicht entschieden, welche denn ihre Disziplin ist, das Springen oder die Dressur. &bdquo;Springen macht irgendwie mehr Spaß“, sagt die Steinhagenerin. &bdquo;Aber Dressur kann man jeden Tag reiten, nicht nur, wenn die Sprünge in der Halle stehen.“ Eine schwere Entscheidung also. Aber eine, die keine Eile hat. Erste Erfolge bestätigen das Talent &bdquo;Also, wir machen das eher locker weg“, sagt Isabelle Rieskamp-Goedeking. Bei Turnieren und dem gesamten Reiten stehe der Spaß klar im Vordergrund. Außerdem gebe es ja noch andere Verpflichtungen. &bdquo;Wenn in der Schule eine Arbeit ansteht, geht die klar vor.“ Im Bekanntenkreis gebe es durchaus Familien, die da noch ehrgeiziger unterwegs seien. Trotzdem reichte es schon für einige Schleifen. &bdquo;Sie hat schon öfter mal den Ersten gemacht“, bestätigt die Mutter. Beim &bdquo;Next Generations Cup“ bei Hollmann-Raabe lief es zuletzt gut, oder beim beliebten Turnier in Riesenbeck Anfang des Jahres. &bdquo;Unser Ziel für den Sommer sind die A-Springen“, sagt Vater Tim. Derzeit reite Amy vor allem in der Klasse E. &bdquo;Da ist alles noch ein bisschen einfacher, wir haben ja auch keine Championatsponys wie bei der Deutschen Meisterschaft.“ Nächstes Ziel: der Westfalenvierkampf &bdquo;Und wir machen Westfalenvierkampf“, ergänzt die Tochter. Ab März will Amy im kombinierten Wettkampf zeigen, wie vielseitig sie ist. Der Wettbewerb, der vor allem beim Nachwuchs beliebt ist, besteht aus mehreren Kilometern Geländelauf, einer Schwimmpassage, Dressur- und Springreiten. Der Ehrgeiz liegt offenbar weniger bei den Eltern als bei der Tochter selbst. Für Amy ist - zumindest derzeit - der Karriereplan klar. Beruflich reiten? &bdquo;Ja“, das möchte sie später auf jeden Fall. Und sie weiß, worauf sie sich einlässt. 30 bis 35 Turniere reitet Vater Tim im Jahr, &bdquo;plus die Kleineren vor der Haustür“. Mit anderen Worten: An den meisten Wochenenden ist er unterwegs. &bdquo;Da habe ich mich schon dran gewöhnt“, sagt die Nachwuchsreiterin. &bdquo;Dann müssen wir ja auch immer auf dem Hof mithelfen.“ Das bedeute vor allem, die vielen Ponys und Pferde zu reiten und zu bewegen. Abschreckend findet sie die verplanten Wochenenden nicht, Turniere gehören eben dazu. Schon die Eltern waren jung erfolgreich Schon Amys Eltern stammen aus Reiterfamilien. Vater Tim sammelte seine ersten Erfahrungen auf einer Reitanlage in Westerkappeln bei Osnabrück, wo seine Eltern die Gaststätte betrieben. Schon mit 13 Jahren holte er in Vlotho-Exter den Westfalenmeistertitel in der Dressur sowie den Vize-Westfalenmeistertitel im Springen. Nach vielen Turniererfolgen im In- und Ausland machte er sich 2010 auf dem Hof vom Lutz Gössing auf dem Ströhen selbstständig. Auch Mutter Isabelle - deren Eltern einen Ausbildungsstall im Rheinland hatten - konnte schon im jungen Alter große Erfolge vorzeigen. Mit ihrem Erfolgspferd &bdquo;Smaragd“ ritt sie im Junioren- und Junge-Reiter-Alter erfolgreich beim &bdquo;Preis der Besten“ in der Dressur in Warendorf und bei den Deutschen Meisterschaften. Bei ihren Lieblingsreitern muss Amy deshalb auch nicht lange nachdenken. &bdquo;Papa!“, natürlich - und Mama natürlich auch. &bdquo;Und Isabell Werth, das ist die Beste!“ Mehr zur Familie Rieskamp-Goedeking: Spring-Profi züchtet Mini-Shettys

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